Monatsarchive: Januar 2014
Tronies
Kreul Solo Goya Triton Acrylfarbe auf 50 x 70 cm (110 g/qm Marpa Jansen Recycling-Skizzenpapier).
Momentan habe ich in der Schule so viel um die Ohren, dass ich kaum zum Zeichnen komme. Heute nutze ich stattdessen die Gelegenheit, ein paar schnelle Acrylskizzen zu malen, während mein Q2-Kurs mit der aktuellen Malereiaufgabe beschäftigt ist. Mit breitem Pinsel und auf großem Papierformat lasse ich mich von Model-Fotos aus dem BFF-Jahrbuch zu eigenen Tronies inspirieren.
»Tronie« ist ein dem romanischen Sprachraum entlehnter niederländischer Ausdruck, der heute nur noch meist abwertend für ein unansehnliches Gesicht im Sinn von »Visage«, »Fratze« oder »Fresse« gebraucht wird. Im 17. Jahrhundert hatte der Begriff noch keinen negativen Klang. Vielmehr bezeichnete man damit allgemein Mimik und Gesichtsausdruck. In der niederländischen Kunst des Barock war die Tronie mit ihrer erfrischend veristischen Darstellung physiognomischer Besonderheiten von Gesichtern und ausdrucksstarker Mimik ein eigener Bildtypus. Solche Bilder wurden in virtuoser Technik vor dem lebenden (meist anonymen) Modell gezeichnet oder gemalt. Anders als beim Porträt geht es bei der Tronie nicht um die Darstellung individueller Persönlichkeit, sondern vielmehr um typisierte positive oder negative menschliche Eigenschaften und das damit verbundene breite Spektrum möglicher Affekte und Emotionen. Auch flüchtige Momenthaftigkeit spielt eine Rolle. Tronies wurden in den Niederlanden während des sogenannten Goldenen Zeitalters geradezu massenhaft produziert. Als eigenständige repräsentative Kunstwerke standen sie bei Sammlern hoch im Kurs, weil sie in ihrer lebensnahen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit viel Freiraum für subjektive Deutungen und Assoziationen boten. Hiermit konnte man als Besitzer seinen gehobenen Kunstgeschmack demonstrieren. Der Leidener Maler Jan Lievens gilt neben Rembrandt Harmensz. van Rijn als stilbildender Troniekünstler dieser Epoche.
Schraffurhusten
Lamy Safari mit Noodlers Polar Black Tinte auf 27,5 x 21,5 cm (270 g/qm Stillman & Birn Beta Series Sketchbook).
Meine Frau und ich husten seit ein paar Tagen um die Wette. Trotzdem sind wir heute bei unserem Sohn und seiner Freundin zum Tee eingeladen. Nett und gemütlich.
achtunddreißigdrei
Pentel Aquash Waterbrush (gefüllt mit farbiger Rohrer & Klingner Zeichentusche) auf 27,6 x 21,6 cm (Canson Artbook 180º, A5, 96 g/qm).
Nachdem sich einige Familienmitglieder an den Feiertagen mit Erkältung und Husten herumschlagen mussten, fühlt sich heute beim Abendbrot auch meine Frau fiebrig und erschlagen.
grünes Licht
Pentel Brush Pen und Pentel Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 27,5 x 21,5 cm (270 g/qm Stillman & Birn Beta Series Sketchbook).
Lichtscheid. Höchster Standort Wuppertals, 350 Meter über Normalnull. 6 Grad Celsius. Für meine Skizze lasse ich am Straßenrand ein paar Ampelphasen verstreichen. Mit seiner kümmerlichen Lichterkette auf der Dachantenne sieht der Wasserturm vor dem Abendhimmel wie ein überdimensionaler schiefer Kerzenleuchter aus.
weiterzeichnen
Pentel Brush Pen und Pentel Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 27,5 x 21,5 cm (270 g/qm Stillman & Birn Beta Series Sketchbook).
Wünsche allen Besuchern meines Blogs ein inspiriertes neues Jahr mit guten Begegnungen und Erfahrungen. Und natürlich auch allen, die meine anhaltende Leidenschaft für den flüchtigen Augenblick und fürs freihändige Skizzieren teilen.