Monatsarchive: Juli 2017

verkohlt

Koh-i-Noor Hardtmuth Zimmermannsbleistift, Horadam Aquarellfarben und uni-ball eye UB-157 Tintenroller auf 21,9 x 14,9 cm bzw. 22,9 x 30,5 cm (150 g/qm Stillman & Birn Alpha Series Spiral Sketchbook)

Wir haben noch nicht genug und gehen die paar hundert Meter rüber zum Lehmbruck-Museum. Vor der Ausstellungshalle die monumentale BDM Gruppe von Georg Baselitz aus schwarz patinierter Bronze. Das Thema Erinnerung ist für Baselitz ja ein wichtiges Leitmotiv. Hier ein autobiografisches Thema aus der Zeit des NS-Regimes: Die eigene Schwester untergehakt mit zwei Freundinnen – drei Grazien, brutal mit der Kettensäge aus Eichenholz herausgefräst. Die Plastik aus dem Jahr 2012 wirkt durch die sichtbaren Arbeitsspuren und die schwarze Oberfläche buchstäblich verkohlt.

Zeitgleich mit der Ausstellung im MKM werden im Lehmbruck-Museum weitere Werke von Erwin Wurm gezeigt. Unter anderem der adipöse rote Porsche mit dem Titel Fat Convertible von 2005. Außerdem aktuelle Arbeiten, darunter auch eine grafische Serie ausblühender brauner Kaffeeflecken mit dem Titel Vaterland, die sich wie politische Territorien auf den geografischen Landschaften reinweißer, saugfähiger Aquarellbögen ausbreiten.

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alles im Kasten

Koh-i-Noor Hardtmuth Zimmermannsbleistift auf 22,9 x 30,5 cm (150 g/qm Stillman & Birn Alpha Series Spiral Sketchbook)

Gestern zum Zeichnen in Duisburg. Im Museum Küppersmühle kommen wir an Erwin Wurms Kastenmännern nicht ohne weiteres vorbei. Und wie immer sehr witzig: neue
One Minute Sculptures.

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Nachtrag zum Durchschlag

Edding 500 Permanent Marker auf 21 x 14,8 cm (90 g/qm Oxford Oktavheft liniert).
Wegen der bereits vorhandenen Linierung der einzig verfügbaren Heftsorte hatte ich einen Zeichenstift ausgewählt, der diese Linieatur markant und kräftig dominiert, so dass sie in der Zeichnung kaum eine Rolle spielt. Wenn man aber mit einem schwarzen Permanent Marker auf gewöhnlichem Schreibpapier zeichnet, schlägt das Motiv mehr oder weniger stark auf die Rückseite durch. Das liegt zum einen an der geringen Opazität, also dem Grad der »Lichtdurchlässigkeit« des Papiers, zum anderen an den chemischen Zusätzen in der Tusche, durch die die Papierschicht stets durchtränkt wird. Habe deshalb zwischen meinen Skizzen immer eine Doppelseite frei gelassen. So ist das Oktavheft schnell voll geworden. Nichtsdestoweniger sehen die Rückseiten fast immer interessant aus. Hin und wieder sogar spannender als die entsprechenden Vorderseiten, wobei auch eine Rolle spielt, wie die Doppelseiten-Hälften jeweils zufällig zusammenfinden. Außerdem sind auch die differenzierten Tonwerte und die dunkleren Stellen von Strichen reizvoll, an denen die Stiftspitze etwas länger auf der Papieroberfläche ruhte. Auf diese Weise ist der Rhythmus beim Zeichnen nachträglich ablesbar.

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Aggregatzustände

Edding 500 Permanent Marker auf 21 x 14,8 cm (90 g/qm Oxford Oktavheft liniert).
Seit heute Morgen geht es mir besser. Bin deshalb wieder mit dem Oktavheft unterwegs. Oben: Kreuzung Gräfrather Straße – Vohwinkeler Straße aus entgegengesetzter Richtung wie die am Donnerstag gezeichnete Skizze. Unten: Kaiserstraße von Stützpfeiler 9 aus in Richtung der zweiten Schwebebahn-Haltestelle Bruch.
Ich notiere die bedrohlich heranrollenden Wolkenmassen an meinem Terrassenplatz bei Giannone im Vokabelheft und mache mich dann schleunigst wieder auf den Weg. Beim Zeichnen des Schwebebahn-Antriebsaggregats kann ich den (selbst für Wuppertaler Verhältnisse) erstaunlichen Platzregen vom Bahnsteig der Anfangsstation Vohwinkel aus glücklicherweise abwettern.

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Vokabelheft und Virusinfekt

Edding 500 Permanent Marker auf 21 x 14,8 cm (90 g/qm Oxford Oktavheft liniert).
Musste am Freitagmorgen mit starken Bauchschmerzen zum Arzt. Nein, nichts Ernstes, offenbar bloß ein Virusinfekt. Habe zum Glück immer ein nettes Motiv in der Nähe. Beim unbekümmerten Kritzeln kommen mir die schon vorhandenen Linien auf den Seiten fein und freundlich entgegen.

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mal ohne Skizzenbuch

Edding 500 Permanent Marker auf 21 x 14,8 cm (90 g/qm Oxford Oktavheft liniert).
Muss das Auto zur Inspektion bringen und dann mit dem öPNV wieder nach Hause. Gute Gelegenheit, die lange Wartezeit bis zum nächsten Bus sinnvoll zu nutzen. Habe aber weder Skizzenbuch noch Stift dabei. Gehe also kurzentschlossen in Preuschels Schreibwarenladen. Der hat nur linierte Oktavhefte, allerdings fast jede Art von Markern. Und schon landen als schnelle, durchschlagend breite Linien im Vokabelheft: die Schwebebahn über der Kreuzung an der Vohwinkeler Straße und der zu Unrecht verwaiste Hinterhof von Giannones kleinem Eiscafé unter den Dächern am Lienhardplatz.

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Katharsis

Faber-Castell Polychromos Farbstifte auf 29,7 x 21 cm (120 g/qm Hahnemühle The Grey Book A5).
Mit seinen betörenden Trashstones deponiert Wilhelm Mundt unseren Alltagsmüll in unzugänglichen Kunstkammern, sorgfältig eingeschlossen unter aufwendig geschliffenen, hochglänzend polierten Kunstharzschichten. Keine Sorge: Jeder Findling ist nummeriert.

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Lise mit dem Sonnenschirm

Faber-Castell Polychromos Farbstifte auf 14,8 x 21 cm (120 g/qm Hahnemühle The Grey Book A5).
Mit meinem Q1-Kurs im Museum Folkwang: Gerhard Richter. Die Editionen.
Nachdem die Schüler nach Hause gegangen sind, selber noch ein bisschen durch die Sammlung geschlendert. Bei Renoirs Lise hängen geblieben.

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