wirklich?

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Wacom Bamboo Stylus, Sensu Brush, ArtRage App, iPad mini. Originalauflösung: 1600 x 1200 Pixel.

In der Skizzen-App Art Rage wurde offenbar der virtuelle Wasserfarben-Pinsel überarbeitet und kommt einem wirklichen Aquarellpinsel jetzt ein bisschen näher. Auch die Ebenen-Funktion ist praktisch. In meiner Skizze habe ich ausnahmsweise mal auf eine Fotovorlage zurückgegriffen: Herbert List porträtierte Giorgio Morandi 1953 in dessen Atelier in Bologna.
Morandi, der Meister des genauen Sehens und der stillen Zwischenräume, hätte vermutlich kein Interesse an Virtualität gehabt. In seiner Kunst benötigte er den realen Gegenstand zur Anschauung. Interessiert hat ihn die Wirklichkeit hinter den Dingen. Gestalterisch vollzog er dabei eine Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion: 
»Für mich ist nichts abstrakt. Vielmehr glaube ich, dass es nichts Surrealeres, nichts Abstrakteres gibt als das Wirkliche.« 

(Zitatquelle: Giorgio Morandi 1957 in einem Voice of America-Interview. Zitiert nach: Gottfried Boehm: Giorgio Morandi – Zum künstlerischen Konzept, in: Ernst-Gerhard Güse und Franz Armin Morat (Hrsg.): Giorgio Morandi. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen, S. 18. Prestel Verlag, München 1993)

Über Al

Kommunikationsdesigner und Lehrer. Wuppertal (Deutschland)
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