Faber Castell 9000 Bleistift 2B und Pentel Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 42 x 13 cm (200 g/qm Moleskine Watercolour Notebook).
Die Geschichte vom Bau der Müngstener Brücke beginnt ein bisschen märchenhaft.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die beiden lediglich acht Kilometer voneinander entfernten Städte Remscheid und Solingen an das schnell expandierende Schienennetz der Eisenbahn angeschlossen worden. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden Städten gab es aber nicht. Vielmehr mussten Reisende einen Umweg von fast 45 Kilometern auf sich nehmen, da die beiden Städte durch das steil abfallende und unüberwindbar erscheinende Tal der Wupper voneinander getrennt waren.
Um diesem umständlichen Procedere ein Ende zu machen, begann man 1893 mit dem Bau einer Brücke, die in fast 107 Metern Höhe über die Wupper führen und Remscheid und Solingen direkt miteinander verbinden sollte. Die gewagte Konstruktion aus vorgefertigten Stahlträgern wird laut DB von 950.000 Nieten zusammengehalten und galt seinerzeit als besonders materialsparendes technisches Meisterwerk. Insgesamt wurden bei dieser im 19. Jahrhundert einzigartigen großen Bogenbrücke »nur« 5.000 Tonnen Eisen verbaut. Im Frühjahr 1897 konnte der Bogen geschlossen werden. Die Brücke wurde schließlich am 15. Juli 1897 für den Eisenbahnverkehr freigegeben – fast anderthalb Jahre, ehe der (mehr als dreimal so hohe) Eiffelturm in Paris eröffnet wurde. Die Müngstener Brücke wird täglich von der Linie 7 auf der S-Bahn-Strecke Wuppertal – Solingen in beiden Richtungen befahren. Schön sah sie heute aus im herbstlich-warmen Nachmittagslicht.