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BIC Cristal Kugelschreiber auf 21 x 14,8 cm (96 g/qm LANA Esquisse Skizzenblock A5).

Mehr als 12 für jeden zurzeit auf der Erde lebenden Menschen: Bisher sollen weltweit über 100 Milliarden Kugelschreiber verkauft worden sein.
In den 1930er Jahren wanderte der jüdische Erfinder László Biró von Budapest nach Buenos Aires aus. Dort kam er – angeregt durch Zeitungsrotationsdruckfarben – auf die Idee zu einem Schreibgerät mit schnell trocknender Tinte: Kugelschreibertinte ist eine Dispersion aus Farbstoffen, Oleinsäure, Kastoröl und Sulfoniden. Sie wird mit Hilfe einer in der Spitze der Tintenmine rotierend gelagerten Kugel aus Wolframkarbid aufs Papier gebracht. Mikroskopisch kleine Löcher und Kanäle in der Kugeloberfläche sorgen in Verbindung mit dem Unterdruck in der Mine dafür, dass man einen Kugelschreiber in fast jeder Lage benutzen kann, ohne dass er kleckst.
Ein weltweit bekannter Hersteller ist das französische Unternehmen, dessen Einwegkuli-Modell Cristal hauptsächlich aus einem transparenten Kunststoffkörper mit sechseckigem Querschnitt besteht. In ihm steckt die Mine. So ist der Tintenverbrauch jederzeit sichtbar. Ein kleines Loch an der Seite sorgt für den Innendruckausgleich. Hinten wird das Gehäuse durch einen einfachen Kunststoffstopfen verschlossen. Vorne hat der Kuli lediglich eine Clip-Kappe mit offener Spitze gegen Ersticken bei versehentlichem Verschlucken der Kappe. Farbe von Stopfen und Kappe entsprechen der Tintenfarbe. Diese Gestaltung ist ebenso reduziert wie funktional. Das Modell befindet sich in der Designsammlung des New Yorker Museum of Modern Art.
Der Kuli hat unser alltägliches Schreibverhalten nachhaltig geprägt. Man kann mit ihm auch hervorragend zeichnen. Aber als Wegwerfprodukt ist diese geniale Erfindung vor allem im Hinblick auf den Umweltaspekt wirklich zu schade.

Über Al

Kommunikationsdesigner und Lehrer. Wuppertal (Deutschland)
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