Micro Tintenroller auf 8,7 x 14,2 cm (100 g/qm Reporterblock)
Leidensgenossen und Weggefährten der vergangenen drei Wochen winken mir heute Abend via WhatsApp erschöpfte Grüße zu. Die drei haben ihre Reha freiwillig verlängert.
Leidensgenossen und Weggefährten der vergangenen drei Wochen winken mir heute Abend via WhatsApp erschöpfte Grüße zu. Die drei haben ihre Reha freiwillig verlängert.
Während mein Tulpenstrauß im heutigen Nachmittagslicht sehenswerte Schatten wirft, begleitet mich am letzten Tag dieser dreiwöchigen Reha-Maßnahme noch einmal der hilfreiche Rucksack zu den inzwischen wohlvertrauten Anwendungen. Auf dem Weg dorthin entdecken mich aus der Glasvitrine eines – wegen seiner unerbittlichen EinsLive-Dauertraumabeschallung bisher sorgfältig von mir gemiedenen – Aufenthaltsraums zwei medizinische Instrumente vergangener Zeiten und sammeln sich umgehend in meinem kleinen visuellen Archiv merkwürdiger Objekte.
Das technische Funktionsprinzip meines Reha-Zimmerschlüssels erschließt sich mir bis heute nicht. Gerade hat er sich wieder mal hartnäckig geweigert, mir die Tür zu öffnen.
Der Reha-Arzt sieht es gar nicht gern, wenn ich länger als zwanzig Minuten draußen unterwegs bin. Ungeachtet dessen breche ich heute Nachmittag noch mal zur Talsperre auf. Das Eis ist inzwischen getaut, die Wege sind matschig. Es findet sich ein handlicher Ast, den ich mir als robuste Stütze mitnehme. Diverse Ansitze am Wegrand lassen auf ansehnlichen Wildbestand schließen. Einer davon sucht sich einen Parkplatz im Skizzenbuch. Es geht weiter. Eine Stunde später verläuft sich der Fußweg im Wald. In großem Bogen schlage ich mich durchs Dickichtgelände den steilen Anstieg hoch zurück zur Rehaklinik. Nach knapp drei Stunden an der frischen Luft komme ich fast pünktlich zum Abendbrot und bin zufrieden mit meiner inzwischen weitgehend wiedergewonnenen Kontinenzfähigkeit.
Bis ich vor dem Arztzimmer mit dem Blutdruckmessen an der Reihe bin, macht sich vor meinen Augen diese Dracaena Marginata in ihrem rechtwinklig-mausgrauen Planzgefäß auf Kurzflorvelourteppichboden wichtig, als wäre sie eine formatsprengende Baumkrone im trockengelegten Regenwald. Am Nachmittag sehnt sich dagegen eine Handvoll praller Tulpenblüten in gläserner Vase nach meinem kleinen Skizzenbuch.
Zur Beckenboden- und Krankengymnastik, zu den Atemtechnik-Übungen und zum Kontinenztraining muss jedes Mal wieder ein Laken als Auflage für die Trainingsmatte mitgebracht werden. Die Wege hier im Haus sind lang, verworren und müssen tagsüber häufig gegangen werden. Ich transportiere das sorgfältig zusammengelegte Tuch daher zusammen mit meinen Zeichensachen und dem Buch, das ich gerade lese, in meinem kleinen Rucksack. Den hat mir mein ältester Sohn überlassen, und meine Gedanken wandern zu meiner Familie, während sich dieses hilfreiche Gepäckstück einen schönen Platz in meinem Skizzenbuch sucht.
Hier in der Rehaklinik fehlen mir die Zeichenmotive. Daher hat mir meine Frau am Sonntag einen Strauß Tulpen mitgebracht.
Der Räumdienst schafft es heute Morgen nur mit Mühe, den Reha-Parkplatz von über Nacht gefallenen Neuschneemassen zu befreien, die meine Frau allerdings nicht an ihrem versprochenen Sonntagsbesuch hindern können. Am Abend ist der meiste Schnee geschmolzen.
Die verantwortliche Mitarbeiterin in der Massage- und Bäderabteilung arbeitet ihre Patientenlisten nach dem Prinzip größtmöglicher Effizienz ab, indem sie eigenständig (von den Klinikärzten vermutlich nicht ohne Grund über den Tag verteilte) Anwendungen kompakt in unmittelbarer Abfolge zusammenlegt. Ziel ist ihr dadurch möglich werdender früherer Feierabend. Das führt dann zum Beispiel zu einer Magnetfeldsitzung mit einer sofort darauf folgenden Hydrojetmassage, die eigentlich erst im Anschluss an eine entsprechend verordnete Krankengymnastik die erforderliche Entspannung bieten sollte. Hydrojet ist der heimliche Renner unter den Anwendungen und wird deshalb immer wieder gern angenommen.
Der Besuch meiner Frau ist heute ein Lichtblick in meinem Rehatrott. Das feiern wir in der von den meisten Patienten am Wochenende gern frequentierten Cafeteria. Dienstag nachmittags ist hier ja sonst nicht viel los.
Eine späte Nachmittagssonne lässt die Eisdecke auf dem Klinikteich und ein paar unter der Schneelast durchhängende Zweige erstaunlich kalt.
Als ich heute Nachmittag durch unwegsames Gelände zur Ronsdorfer Talsperre aufbreche, will sich der eingeschneite Wald nicht auf Bäume oder Zwischenräume festlegen lassen.
Seit Mittwoch bin ich nun endlich in der Ronsdorfer Rehaklinik. Heute Vormittag steht neben krankengymnastischen Anwendungen auch eine Magnetfeldtherapie-Sitzung auf dem Programm. Die 20 Minuten auf dem vibrierenden Thronsessel vertreibe ich mir damit, meinem abgelegten Rucksack eine Skizzenbuchseite zu widmen.
Pünktlich um halb 11 bringt mich meine Frau zum vereinbarten Untersuchungstermin wieder einmal ins Klinikum. Der Arzt lässt auf sich warten. Seit meiner OP sind sechs Wochen vergangen. Es hat ein paar Komplikationen gegeben, so dass die Reha inzwischen verschoben werden musste. Wegen der Schmerzen kann ich nicht sitzen und gucke meiner Frau im Stehen beim Stricken zu. An der Reihe bin ich um kurz vor zwei.
Unser Hausbach ist wieder mal etwas zu schnell durchs derzeit farblose Tal unterwegs. Trotzdem nimmt er sich eine halbe Stunde Zeit, um mir diesen lichtstarken Ausschnitt des überfließenden Himmels ins kleine Skizzenbuch zu spiegeln.
Drei Stunden lang trotte ich heute Vormittag durch unwegsames Gelände. Die Sonne hat noch immer Kraft. Unbeeindruckt davon bleibt die Lufttemperatur. Kalter Wind fegt über den Hügel. Nur wenige Bäume halten standhaft an ihrer Herbstpalette fest.
Fast drei Wochen nach meiner Krebsoperation bin ich heute Vormittag zum ersten Mal wieder zu einem längeren Spaziergang unterwegs. Unten im Düsseltal strecken sich die frischen Herbsttriebe der alten Kopfweide nach dem nebligen Grau des Himmels aus.
An einem Oktoberabend wie diesem bitte ich sie um ein Tänzchen. Von diesem Augenblick an beginnt sich die Welt um uns beide herum zu drehen. Neunundvierzig Jahreszeiten fliegen im Nu vorbei. In dreizehn davon gibt es als Zugabe jeweils einen Sonnenaufgang mehr. Ein paar Mal wirft uns die Rotationsgeschwindigkeit fast aus der Umlaufbahn. Zum Glück geht uns die Bodenhaftung nicht verloren, weil uns unsere gemeinsame Mitte wiederfinden kann. Noch immer ist es schön, Hand in Hand durchs Universum zu kreisen.
Eine auf dem abgeräumten Mittagstisch zurückgelassene Suppenkelle spiegelt mir ihre konvexe Rückseite ins Skizzenheft.
Zum zehnten Geburtstag hat sich einer unserer Winterbacher Enkelsöhne Nachschub zum Zeichnen und Malen gewünscht. Am Geburtstagsfrühstückstisch wird sofort losgelegt. Es ist eine Freude mitanzusehen, wie sich eine weiße Seite nach der anderen füllt.
Erschöpft sitze ich am Haus D des Klinikums Solingen auf einem wie für diesen Zweck gemachten Bruchstein und warte auf meine Frau, die mich in dreißig Minuten hier abholen wird. Die gestreiften Parkplatzpoller neben der Schranke schwanken vor meinen Augen wie bunte Holzpfähle im Canale Grande. Vorerst machen sie im Skizzenheft fest. Da biegt auch schon unser Auto um die Ecke.
Zwei dienstfertige Wasserkannen zeigen heute früh der Morgensonne die kalte Schulter.
Nach der standesamtlichen Trauung gratulieren die Schwiegereltern unseres jüngsten Sohnes den Brautleuten vom anderen Ende der Welt und hunderte von glücklichen Fotos versammeln sich in der großen digitalen Wolke.
Meine Frau und ich hauen im Vohwinkeler Feigengarten von Giorgio Giannones Eiscafé den gesamten Erlös ihres heutigen Flohmarktverkaufs auf den Kopf. Der Cameriere tischt uns dafür zwei außerordentliche Fruchteisbecher auf, bis zum Rand gefüllt mit frischen Wald- und Erdbeeren, ganz zu schweigen von den üppigen in hauseigener Herstellung handgefertigten Eiskugeln. Ein Angebot, das man nicht ablehnen kann.
Im Vorbeigehen gucke ich heute Abend durchs Wohnzimmerfenster nach draußen, vergesse meine Werkstattpläne, hole stattdessen schnell mein Skizzenheft und hoffe, den Moment noch rechtzeitig festhalten zu können.
Ich will mir etwa zehn Euro Versandkosten ersparen und hole deshalb meine Bestellung heute Mittag direkt bei der Verkaufsfirma ab. Die Autofahrt verbinde ich noch mit dem Besuch bei einem Kollegen. Auf dem Weg dorthin werde ich von Motorrad-Polizeibeamten auf einen Parkplatz gewunken. Sie führen eine »Stoppschild-Kontrolle« durch, und ich habe wohl das an der gerade passierten Ecke nicht beachtet. Bei der Führerscheinsichtung wird festgestellt, dass ich noch meine alte Fahrerlaubnis aus dem Jahr 1977 mit mir führe. Bereits vor zwei Jahren hätte ich ein neues Dokument beantragen müssen. Ich muss zehn Euro per Bankkarte bezahlen und darf dann weiterfahren.
Enkhuizen – Waddenzee / Richel – Terschelling – Hoorn – Enkhuizen. Wie vor zwei Jahren verbringen wir mit einigen Freunden wieder fünf Tage auf der Bontekoe. Vor steifem Wind fliegt unser betagter Zweimaster übers Ijsselmeer und die westfriesische Nordsee. Alle Hände voll zu tun mit 420 Quadratmetern Segelfläche.
Im Hofgartenpark – der kleinen grünen Insel mitten in Düsseldorf – gibt es gerade noch einige freie Sitzbänke. Hier lassen sich die momentanen 25º Frühling ganz gut aushalten.
Im Kunstpalast zeigt Toni Cragg unter dem Titel »Please touch!« zurzeit etwa 30 seiner wunderbaren vielschichtigen Plastiken. Nach dem wieder einmal Sinne und Augen öffnenden Rundgang sitze ich mit zwei Freunden noch zum Mittagessen zusammen. Ein paar flüchtige Momente schaffen es ins Skizzenheft.
In Königswinter ist der Tisch mit Köstlichkeiten gedeckt. Und zwei Freunde sitzen sich mit dem Skizzenbuch gegenüber.
Um 16.45 Uhr über der Marktkirche der Himmel.
Wir sind übers Wochenende zu Besuch in Halle. Gemeinsam mit unserem ältesten Sohn genießen wir unsere Mittagsmahlzeit im Amalfi. Der marokkanische Wirt kümmert sich nicht nur hervorragend um das Wohlergehen seiner Gäste, sondern auch um den elfjährigen Sohn des Barbiers von gegenüber. Der Junge weiß genau, dass er selber einmal ein guter Gastgeber sein wird. Hier hat er jemanden gefunden, der ihn ernst nimmt. Auf den Notizblock zeichnet er für uns ein Porträt seines Vorbildes.
Mit zwölf kann sich die Wirklichkeit manchmal schon ein bisschen kompliziert anfühlen.
Unter der fränkischen Frühlingssonne wettert meine Frau die Aprilkälte ziemlich gelassen in ihrem bis zur Nasenspitze geschlossenen Kapuzenmantel ab.
Der sicherste Platz, um die Welt zu entdecken.
Heute Mittag ist im Düsseler Feld das Ende des Winters nicht mehr zu übersehen.
Beim Frühstück in Winterbach rätseln meine Enkelsöhne mit mir, was sich wohl unter dem grünen Hügel vor dem Haus verbergen könnte: oben gucken wahrscheinlich die höchsten Zinnen-Ruinen einer verschütteten geheimnisvollen Ritterburg heraus.
Am Nachmittag kommt auf der Rückseite des Hauses eine Frühlings-Vorahnung ans Licht.
Doch, die bunten Schokolinsen gehen ins Königreich Dänemark an die Geburtstagstochter.
Nachdem wir die alte Bleisatzschrift und das bestellte Papier abgeholt haben, legen wir nach einem Spaziergang durch die Wiesbadener Innenstadt im kroatischen Restaurant Mauritius eine Mittagspause ein. Der Name im Zusammenhang mit Kroatien erschließt sich uns zwar nicht. Aber das bereits seit 50 Jahren an der Schwalbacher Straße familiengeführte Lokal ist eine gute Wahl, wie sich herausstellt. Wir haben Glück und bekommen noch einen Tisch für zwei. Die Speisekarte verheißt Gutes. So freuen wir uns auf ein leckeres Essen.
Niemand kommt ohne Satzzeichen aus.
Meine Frau und ich essen heute Abend gemeinsam mit einem unserer Söhne zu Abend. Selten genug, dass wir mal eines unserer erwachsenen Kinder zu Besuch haben, die fast alle nicht in unserer unmittelbaren Nähe leben. Aber schließlich ist heute ja Nikolaus.
Und unser dreiundvierzigster Hochzeitstag. Eine Freundin sagt, es sei die Bleihochzeit. Der Ausdruck passt jedenfalls treffend zur Handsetzerei und den typografischen Bleischätzen, die sich während des letzten Jahres in unserem Keller angesammelt haben.
Meine Frau und ich sind zum Essen eingeladen. Das jüngste Familienmitglied schläft nach der kurzen Autofahrt in ihrem Maxi-Cosi und ich nutze die Gelegenheit, sie zu zeichnen. Doch schon bei den ersten Strichen wacht sie durch die ungewohnten Restaurantgeräusche auf. Ein paar flüchtige Augenblicke schaffen es gerade noch ins Skizzenheft.
Nach dem Besuch der HAP Grieshaber-Ausstellung gucke ich zu der vier Meter hohen Süd-Giraffe in der Eingangshalle des Museums Wiesbaden hoch und staune über den seltsamen Kontrast des Fellmusters zum quadratischen Schwarzweiß der Bodenfliesen.
Heute Abend einmal mehr in der Pizzeria Amalfi an der Ecke Graseweg – Oleariusstraße, dessen Inhaber in Wirklichkeit ein marokkanischer Berber ist, wie er uns selbst verraten hat. An der Fassade des 1885 vis-a-vis errichteten Hauses Nr. 13 können wir noch die gemalte historische Fleischereireklame (in der erstmals 1914 von Louis Oppenheim entworfenen und von der Schriftgießerei Berthold in Berlin veröffentlichten Lo-Schrift) lesen: Feinste Fleisch & Wurstwaren / Hammel- Rind & Schweinefleisch / ff. Aufschnitt Schweineschmalz Sülze / Koch- Brüh & Rohwurst. Halle ist eine wahrhaft multikulturelle Stadt.
Ich besuche meinen Sohn in Halle. Heute Mittag tischt man uns im böhmischen Restaurant ein herrlich deftiges Essen auf – wie gewohnt ausgezeichnet. Aber im Vergleich zu meinem ersten Besuch bei Wenzel haben die Preise ebenso deftig zugelegt. Dafür sind dann aber die Teller nicht mehr ganz so großzügig gefüllt wie noch vor sechs Jahren.
Auf der Terrasse steht unter einem kleinen Gartentisch eine hellgrüne Plastikgießkanne. Der gestrige Regen hat sie bis zur Hälfte gefüllt. Als meine Frau heute Nachmittag die Blumen gießen will, findet sie am Boden der Kanne diese tote Maus. Die ist in der Nacht auf dem Tisch herumgeturnt, hat das Gleichgewicht verloren und ist ins Wasser geplumpst. Die Kanne ist hoch, steil ragen die Seitenwände auf. Da gab es wohl kein Entkommen mehr.
In meiner bisherigen Reifenwerkstatt in Vohwinkel bedauert der Monteur, leider nichts Passendes vorrätig zu haben. Das war zu erwarten, bin ohne Voranmeldung da. Ich fahre zu einer anderen Werkstatt in Barmen, ebenfalls mit sehr guten Bewertungen. Hier wird dem T6 meines jüngsten Sohnes mit vier neuen Allwetterreifen schnell auf die Sprünge geholfen. Herbst kann kommen.
Unsere Freunde Theo und Katrin stellen in Königswinter die Tonkiste auf die Wiese. Die beiden Keramiker zeigen uns, wie sich der kühle Westerwälder Lehmboden in Form bringen lässt. Zu Hilfe werden genommen: Nudelholz, Menügabel, Frühstücksmesser, Zahnstocher. Die Nachmittagssonne kommt ums Haus herum und guckt den Gestaltern über die Schulter. Ein monumentaler grasgrüner Sonnenschirm erobert den Raum zwischen unseren bloßen Händen und dem träge vorbeiziehenden Fluss.
Heute Abend blickt mein 27 Monate jüngerer Bruder auf der letzten Seite des Skizzenhefts erwartungsvoll in die Zukunft.
Zu viert sind wir nach längerer Zeit mal wieder in Sonnborn bei Dino zu Gast, wo nicht nur die erstklassige Pizza ein Genuss ist.
Heute Morgen treffen wir uns mit den kreativen Freunden hier in Wuppertal zum Brunch. Mit unseren Skizzenbüchern und Farben machen wir uns zu einem Felder-Spaziergang auf den Weg. Für ein paar Stunden meint es die Sonne gut. Um halb vier brechen wir zum Heimweg auf – und die Wolken zum Dauerregen. So werden wir doch noch reichlich nass.
Unsere jüngste Enkeltochter ist heute an meinem Geburtstag unermüdlich in Bewegung. Der alte Zeichenstift kann kaum mithalten.
Meine treuen Koloristen, unterwegs immer in einer Jacken- oder Hosentasche dabei. Heute zusätzlich auch mal ein verdientes Gruppenfoto.
Meine Frau sammelt auf den Feldern und am Wegrand die wilden Kräuter, aus denen sie am Mittag einen köstlichen Salat für uns zusammenstellt.
Was heute morgen still auf meinem Frühstücksbrettchen glänzte.
Mein vierjähriger Enkelsohn stempelt mir seine Piktogrammsammlung ins Skizzenheft. Die Farbstempel hat er im Rucksack zur Familienfeier mitgebracht. »Zu Hause hab ich noch mehr.« Die Seite wird eigenhändig signiert. Und ich mache mir ein Bild von einem selbstbewussten Drucker.
Die meisten unserer eigenen Kinder sind nachts zur Welt gekommen. Auch unser großer Enkelsohn wurde vor 11 Jahren spät am Abend geboren. Diesmal fallen den Kleineren schon vorher die Augen zu. Das Geburtstagskind selbst hält natürlich bis 23 Uhr durch.
Am nächsten Morgen ist der jüngste der drei Winterbacher Enkel wieder mal zuerst auf den Beinen. Oma muss beim Puzzeln zugucken. Nachmittags schmeißt Papa den Grill an. Zwei Mamas haben sich am Abend eine Menge zu erzählen.
Der jüngere Enkelsohn hat schon Schulschluss. Er und ich verkürzen uns die Wartezeit mit dem Skizzenbuch auf dem Spielplatz gegenüber.
Unser ältester Enkelsohn wird elf. Meine Frau und ich machen uns am Freitag früh auf den Weg und kommen bereits am Vormittag in Winterbach an. Das Geburtstagskind ist noch in der Schule.
Im Nachmittagslicht hält mein Sohn für ein Osterporträt still. Meister Menzel war wohl beim Skizzieren mit seinem flachen Bleistift etwas schneller als ich mit meinem.
Unser ältester Sohn ist aus Halle zu Besuch. Die Ostersonne wirft schon lange Schatten, als wir beide heute Abend nebeneinander durchs Düsseler Feld wandern.
In der Schaltzentrale meiner Frau laufen alle Nachrichtenfäden unserer Familie zusammen.
Doei Amsterdam!
Im Rembrandthuis führt eine Grafikerin mit Hilfe einer reproduzierten Radierplatte von Rembrandt das Tiefdruckverfahren vor. Zum Schluss darf ich die alte Tiefdruckpresse in Gang setzen. Dafür kriege ich überraschenderweise den Druck geschenkt (fast eine originale Rembrandt-Radierung). Es ist eine kleine Landschaft von 1641: Blick auf Amsterdam vom Kadijk aus gesehen.
Mit einem Picknick auf dem verwaisten Anlegesteg unmittelbar hinter dem Muziektheater genießen wir in der warmen Abendsonne den aktuellen Blick auf die Amstel. Kaum sind wir fertig, ergießt sich ein Wolkenbruch über die Stadt.
Unser jüngster Sohn hatte uns zu Weihnachten Tickets für ein Konzert mit Lars Danielsson im Bimhuis geschenkt. Die vier Musiker spielen ihr wunderbares Liberetto- und Cloudland-Programm: Grégory Privat am Flügel, John Parricelli an der Gitarre, Magnus Öström am Schlagzeug und Lars Danielsson am Bass.
Wir sind für ein paar Tage in Amsterdam. Im Het Palais lassen wir den ersten Abend mit fantastischer Torte ausklingen.
Mit einem meiner Enkelsöhne drehe ich eine kleine Runde auf dem Kirchenfelder Weg. Von der Bank hinter der S-Bahnunterführung aus haben wir eine schöne Aussicht ins Düssel-Tal. In einem kleinen Skizzenbuch landet ein Gullydeckel. In meinem eigenen Heft verewige ich die Abendlandschaft. Links im Westen verschwinden gerade die letzten Farbstreifen hinter dem Horizont. Heute also keine Buntstiftstummel. Gut gestimmt schlendern wir heim.
Bei backofenwarmem Apfel-Zimt-Kuchen lassen sich vortrefflich Nestbaupläne schmieden.
»Dino, wie machen Sie eigentlich Ihren traumhaften Pizzateig?« – »Wir nehme natürlich nur Hefe, Mehle, Prise Salze, Wassere.«
Nachdem mein Sohn und ich heute Nachmittag die auseinandermontierte Theaterbühne millimetergenau in seinen T6 eingepuzzelt haben und seine Freundin und meine Frau mit der handgemachten Seife rechtzeitig fertig geworden sind, sitzen wir zusammen um achte bei Dino. Die Pizze sind natürlich unschlagbar. Und der Feierabend ist schöne.
Weil sich offenbar das Sendungsbewusstsein der deutschen Post in diesen Tagen mehr auf die Forderung einer 15-prozentigen Gehaltserhöhung für die Bediensteten konzentriert als auf die schnelle Beförderung eiliger Sendungen, kam unser ebenso korrekt frankiertes wie pünktlich aufgegebenes Geburtstagspaket für unsere Tochter in Dänemark überraschend wieder zurück. So bringen meine Frau und ich den Versandpappkarton samt Inhalt eben kurzentschlossen selbst zum alten dänischen Posthaus von Østerby. Wenigstens kommen auf diese Weise unsere Geburtstagsgrüße beinahe so schnell an wie im 17. Jahrhundert mit der schleswig-holsteinisch-dänischen Postkutsche.
Heute Morgen entfaltet sich auf unserem Küchentisch das Geburtstagssträußchen von gestern Abend.
Den Geburtstagsabend meiner Frau genießen wir mit zwei Söhnen in der Mondstraße 7. Der Hausherr serviert zur Feier des Tages: Pizza mit Knoblauchspinat, Dorade mit Lachs, Pizza mit Spinat und Feta, Pizza mit Steinpilzen und Parmaschinken. Ein kleines Fest.
Unsere Schwiegertochter hat Geburtstag. Zusammen mit einigen anderen Verwandten sind meine Frau und ich in Düsseldorf zum Brunch eingeladen. Mein Skizzenbuch habe ich nicht dabei und streiche stattdessen das zerknüllte Blumeneinwickelpapier glatt. Ein Kuli findet sich auch noch und die Buntstiftstummel sind wie immer in der Tasche.
Auf sorgsam angeordneten Tischen im Café der Stadtbibliothek erheben sich holländische Gewächshaustulpen aus Flaschen mit Bügelverschlüssen, um ihre gelbrot gefärbten Frühlingsutopien aus der Luft zu greifen. Blassgesichtig hängt draußen vor dem Fenster ein Plüschbär seinen Wintererinnerungen nach. Von Beethoven keine Spur.
Meine Frau hat einen wunderbar aromatischen Salatessig hergestellt. Hier ihr Rezept:
Selbst geerntete Himbeeren, Wasser und Zucker in ein ausgekochtes Glas geben. Die Zuckermenge entscheidet über den Säuregrad. Alles mit einem Tuch abdecken und drei Wochen lang bei Zimmertemperatur stehen lassen. Jeden Tag umrühren. Entstehenden Schaum (Kahmhefe) abschöpfen. Wenn die Früchte auf den Glasboden gesunken sind, den entstandenen Essig durch einen Kaffeefilter gießen und in Flaschen abfüllen.
Während unser ältester, 10-jähriger Enkelsohn zusammen mit unserer ältesten, 41-jährigen Tochter in einem ehemaligen Kinderzimmer im Obergeschoss einen 25 Jahre alten TKKG-Kriminalfall auf einem ebenso alten PowerMac 5500 löst, lässt meine Frau sich in der guten Stube im Parterre mithilfe der wiederum 25 Jahre alten Internet-Suchmaschine zu einem innovativen Abendessen inspirieren.
Zu neunt treffen wir uns heute Mittag am zweiten Weihnachtstag in der erst kürzlich frisch eröffneten Boulderhalle an der Vohwinkeler Straße. Während sich unsere Söhne mit Schwiegersohn und Enkeljungs an den schrägen Wänden hochhangeln und meine Frau mit der Schwiegertochter Pläne schmiedet, komme ich mit meinen Aufzeichnungen im neuen Skizzenheft kaum hinterher. Zwischendurch gibt es sehr leckere Pizza und Flammkuchen aus dem hauseigenen Backofen. Nach vier Stunden sind die Fingerspitzen rot, die Äffchen erschöpft und sämtliche Seiten voll.
Sechs Tage bis Heiligabend. Schönen vierten Advent!
Hier sind meine Aufzeichnungen von unserer Dänemark-Reise in der vergangenen Woche. Unsere jüngere Enkeltochter hat uns zu ihrem zehnten Geburtstag eingeladen. Die Familie ist erst im Sommer dorthin direkt ans Meer umgezogen. Es ist also unser Antrittsbesuch.
Ich habe mein handliches A6-Skizzenbuch, Tintenroller, eine Handvoll Buntstiftstummel und den Wassertankpinsel dabei. Diese Einschränkung hilft mir ein bisschen, mich nicht in allzu vielen Details zu verlieren. Es macht Spaß, hier von Kindern zu lernen.
Das Geburtstagskind liebt den von der Oma gestrickten neuen Pulli und trägt ihn auch in der Schule. Die ist nur einen Steinwurf entfernt. Daher darf auch der Jüngste täglich mit seinen Eltern beim mornsamling, dem gemeinsamen morgendlichen Schultags-Beginn dabei sein. Hier können sich alle über ihre alltäglichen Erlebnisse austauschen. Trotz der erst kurzen Zeit seit ihrem Umzug beherrschen unsere drei Enkelkinder das nicht ganz einfache Dänisch inzwischen schon erstaunlich sicher.
Die linke Seitenhälfte entstand während eines Strandspaziergangs. Mein Enkelsohn springt zeichnend mit seinem Skizzenbuch in der Hand direkt am Spülsaum entlang über Treibsel und Geröllsteine, während ich kritzelnd hinterher stolpere und kaum mithalten kann.
Auf dem Küchentisch geben drei kleine Flammen ihr Bestes, um uns nach der Heimfahrt aus Dänemark auf einen entspannten Adventssonntagabend einzustimmen.
Meine Frau und ich sind zum Geburtstagsbesuch in Kegnæs. Während die beiden älteren Enkeltöchter auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Schulbank drücken, sitzen wir mit unserem fünfjährigen Enkelsohn und seinen Eltern gemütlich am Frühstückstisch. Der von vorgestern übrig gebliebene Schokonikolaus kontrolliert wohlwollend (wie ich hoffe) meinen Versuch, diesen Moment mit Hilfe des Zeichenstifts auf dem Smartphone zu verewigen.
Schönen zweiten Advent!
Der Schlüssel vom Vorhängeschloss an meiner robusten Papier- und Karton-Schlagschere, die mindestens so alt wie ich und noch immer scharf ist. Meinen teuren, erst vier Monate neuen Gleitsicht-Brillengläsern dagegen mangelt es im äußeren Randbereich aufgrund einer chromatischen Aberration an der gewünschten Schärfe: Starke Hell-Dunkelkontraste sehe ich gelegentlich mit einer getrennten Rot-Blau-Kante. Ein bisschen so wie in dieser Skizze.
Der Kundenparkplatz unseres bevorzugten Supermarktes in Vohwinkel sieht ziemlich voll aus. Trotzdem finde ich noch ein freies Plätzchen. Vor mir parkt ein roter Alfa Romeo MiTo. Die Parkbucht links daneben bleibt überraschend lange unbenutzt. Als ich mit meiner Skizze fast fertig bin, wird auch diese letzte Lücke geschlossen.
Wie ich mich heute gegen 23 Uhr für einen kurzen Moment im Spiegel sah.
Dieses kleine selbstgebastelte Lichterquartett hat heute einen Sonntagsplatz auf unserem Küchentisch gefunden. In vier Wochen ist Weihnachten.
Seit ein paar Tagen durchforste ich unsere aus vergangenen Zeitaltern übriggebliebenen digitalen Restbestände. Heute stoße ich auf die kantige Apple Desktop Bus Mouse, die einstmals zu meinem allerersten Computer gehörte, einem Apple Macintosh Quadra 700 aus dem Jahr 1993. Wer sich in der Filmgeschichte auskennt, weiß, dass Steven Spielberg in eben diesem Jahr Jurassic Park herausgebracht hat. In einer Szene sieht man am völlig vermüllten Arbeitsplatz des unterbezahlten IT-Freaks Dennis einen Quadra 700. Das ist der zu diesem Zeitpunkt leistungsfähigste Apple Computer, den Designer wie ich damals als Arbeitspferd nutzten. Leider habe ich meinem kein Gnadenbrot gewährt und ihn schon vor einigen Jahren auf dem Elektroschrott entsorgt, obwohl der alte Gaul noch tadellos arbeiten konnte. Es ist ein Jammer, dass nur die Maus übrig geblieben ist. Aber immerhin habe ich auch noch den originalen Verpackungskarton des inzwischen fast vergessenen Titanen.
Über dem Düsseler Horizont verabschiedet ein Schwarm noch nicht abgereister Stare das letzte Licht des Sonntags.
Neun Bucheckern sind heute Morgen am Bundsteg meines Skizzenbuchs angelandet.
Unsere drei Enkelsöhne aus Winterbach verbringen samt Eltern ihre Herbstferien bei uns. Mit ihren fantastischen Herbst-Linolschnitten lassen mich die beiden größeren Jungen in der Druckwerkstatt staunen: [klick!] und [klick!].
Heute Abend sind wir von unserem zweitältesten Sohn und seiner Verlobten bei Dino in der Mondstraße 7 eingeladen: Der Hausherr ist wie gewohnt überaus zuvorkommend und das Essen unübertroffen lecker. Ευχαριστώ πολύ!
Die Kastanie ist im Original mehr als doppelt so groß wie die Skizze, die ich auf die winzige Zinkplatte kratze. Dabei muss ich eine Stirnbandlupe mit dreieinhalbfacher Vergrößerung zu Hilfe nehmen. Ohne sie könnte ich wohl kaum die Spuren der Radiernadel erkennen. Meine kleine Presse von @openpressproject seufzt jedes Mal etwas melancholisch, als ich damit am nächsten Tag die fertige Platte in unserem herbstlichen Garten drucke.
Lockvogel, Monstera und Bonsai-Buche: Zufälliger Rundumblick am Rande des Ätzgrundes.
Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen: Offenes Atelier im Forsthaus am Waldesrand.
»Die Festung, die Blankenberg genannt wird«, soll in einem zeitgenössischen Dokument erstmals 1181 als »castrum quod blanckenberge dicitur« erwähnt sein. Damals wollten wohl die Erbauer Graf Heinrich I. und Graf Everhard I. von Sayn mit ihrer weithin sichtbaren Festung die in der nicht weit von hier entfernten Burg über der Wupper zwischen Solingen und Remscheid residierenden Grafen von Berg beeindrucken. Nach 841 Jahren ist das Monstrum wie zu erwarten längst zur Ruine verfallen und im Besitz der Stadt Hennef, die sich eifrig um die Restaurierung der Anlage bemüht. Ich nehme heute Nachmittag diese Geschichte angesichts der verbliebenen Reste zur Kenntnis und stehe dabei am Ende ganz schön im Spätsommerregen.
Ein fleißiges Eichhörnchen stiehlt uns seit ein paar Tagen die letzten Nüsse. Es hat ein schwarzbraunes Fell und turnt so flink durch unseren Haselnuss-Strauch vorm Haus, dass man es kaum skizzieren kann. Für eine unserer Enkelinnen halte ich es als Linolschnitt fest und drucke davon eine überschaubare Auflage auf meiner winzigen, mit dem 3D-Drucker gedruckten Tiefdruckpresse. Die beiden Kölner Studenten Martin Schneider und Dominik Schmitz haben diese kleine Wundermachine entwickelt. Nicht nur bei mir erfreut sich das @openpressproject großer Beliebtheit.
Auf dem Trödelmarkt gefunden, wurde die große, leider außen wie innen vollständig mit einer unsäglichen Farbe angestrichene Wasserkanne von unserem jüngsten Sohn vor ein paar Wochen gründlich abgebeizt. Zum Vorschein kam dabei eine etwas ramponierte aber noch immer überzeugende weiße Emaillierung mit dunkelblauem Ausguss-Rand. Und heute blinzelt die Schönheit auf unserem Gartentisch der Nachmittagssonne entgegen.
Geburtstag mit Rhein-RADlern.
Zusammen mit einem Kollegen sehe ich mir eine ehemalige Buchdruckerei in Langenberg an. Hier hoffen etliche durcheinander geratene Setzkästen, ein paar noch ansehnliche außer Dienst gestellte Druckpressen und weitere Handwerkzeuge der schwarzen Kunst auf bessere Tage. Immerhin ist die Druckerei nicht wie so viele andere verschrottet worden. Ich tröste mich ein bisschen mit dem Skizzenheft. Auf der letzten Seite landet schließlich der Brunnen mit dem Seidenweber-Denkmal am alten Markt. Auch eine hier leider schon ausgestorbene traditionsreiche Zunft.
Der Nussbaum vor unserem Haus ist wieder so stark gewachsen, dass ich am Wochenende einige Äste kürzen musste. Der richtige Zeitpunkt dafür wäre eigentlich der Winter. Vor Jahren haben wir zu lange abgewartet und mussten dann im Frühjahr den Gerüstbauer kommen lassen, damit wir mit großem Aufwand die vom Herbstlaub verstopfte Dachrinne reinigen konnten. Jetzt steht im Haus eine große Schüssel voll mit schönen Haselnüssen.
Pops und Halloumi heißen die Meerschweinchen der Jungs. Halloumi, weil der Grillkäse beim Draufbeißen Geräusche wie das Tier erzeugt. Ich nehme an, bei Pops ist das ähnlich.
Am nächsten Tag ist die Sonne wieder da. Während die anderen einkaufen gehen, sitzen wir im Schatten der Garage und zeichnen Autos und Häuser.
Einer der Jungs hat einen neuen Aquarellkasten bekommen. Vor dem Sommerregen geschützt gucken wir von der Veranda runter auf das tropfnasse Trampolin im Garten.
Meine Frau und ich verbringen ein paar Tage bei der Familie unserer ältesten Tochter. Die drei Enkelsöhne sind völlig aus dem Häuschen und ich zeichne ins kleine Skizzenheft.
Die Familie unserer zweiten Tochter zieht heute ins Ausland um. Es geht ans Meer, dahin, wo Familien mit kleinen Kindern gern Urlaub machen. Der LKW ist bis zur Ladekante vollgepackt. Mit der neuen Distanz müssen meine Frau und ich uns erst noch anfreunden, nicht zuletzt auch wegen der drei Enkel. Bisher haben sie in unmittelbarer Nähe gewohnt.
Heute kommt die ältere Schwester dazu, die gestern mit dem Fahrrad gestürzt ist und sich dabei den Arm gebrochen hat. Da hilft nur Lesen und gemeinsam Lachen.
Mit meinem fünfjährigen Enkelsohn baue ich heute Nachmittag ein Vogelhäuschen aus Restholz für den nächsten Winter. Am Abend vor dem Schlafengehen porträtieren wir uns gegenseitig. Von dieser herrlichen Unbekümmertheit eines Vorschulkindes beim Zeichnen kann ich wohl nur träumen.
Am Sonntag sind wir zum 27. Geburtstag unseres jüngsten Sohnes eingeladen, der sich zusammen mit seiner Freundin gerade ein Nest in Fürth eingerichtet hat. Unser ältester Sohn aus Halle ist auch zu Besuch. Alle bestaunen die schöne Altbauwohnung. Zu fünft spazieren wir nach der Mittagshitze an Pegnitz und Regnitz und Rednitz entlang. Dann eine Privatführung durch die Altstadt. Der Höhepunkt des Tages aber ist ein Festessen – vom Geburtstagskind selbst routiniert und mit Liebe zubereitet.
Am Samstagabend lassen wir nach kurzer Familien-Stippvisite einen der wahrscheinlich mit Abstand heißesten Tage dieses Sommers unterm Feigenbaum des örtlichen Italieners bei Früchteeis und trockenem Rotwein ausklingen.
Wir sind nach Süddeutschland zum runden Geburtstag meines Schwagers eingeladen und reisen bereits einen Tag früher an. Fast acht Stunden brauchen wir bis Renningen. Das sind kaum mehr als 390 Autobahnkilometer. Aber es ist Freitag und nach unserer Abfahrt am Mittag nehmen wir alle Urlaubsreisestaus auf der Strecke mit. Als wir am Abend endlich unser Hotel erreichen, klingelt das Telefon: Die Geburtstagsfeier wird wegen eines positiven Corona-Tests der Gastgeberin abgesagt.
Wegen des guten Segelwetters verlassen wir Oudeschild schon früh am Sonntagmorgen. Der Skipper lässt sämtliche verfügbaren Segel setzen. So haben wir an Bord alle Hände voll zu tun. Das alte Schiff macht schnelle Fahrt und ich hole mir einen Sonnenbrand. Vorgezogenes Ferienfeeling. Am Nachmittag durchfahren wir den Afsluitdijk diesmal bei Den Oever, um schließlich im Hafen von Enkhuizen wieder festzumachen.
Technische Daten zum Schiff:
Länge 33,86 m. Breite: 6,80 m. Tiefgang: 1,30 m. Segelfläche: 421 qm, Ketsch-Takelung.
Am Samstagmorgen hat endlich der Wind aufgefrischt. Zunächst muss aber noch ein falsch laufendes Tau auf dem Großmast in die korrekte Position gebracht werden. Dazu lässt sich der Skipper in einem Sitzgeschirr bis ganz nach oben hieven. Dann werden die Segel gesetzt und es geht in Richtung Texel. Dort machen wir am späten Nachmittag im Hafen Oudeschild fest.
Am Freitag wollen wir auf die Nordsee. Wir haben vor, nach der Insel Terschelling zu segeln. Da das Ijsselmeer durch den Afsluitdijk von der Nordsee getrennt wird, müssen wir die östliche Schleuse Kornwerderzand nahe bei Makkum durchfahren. Das erhoffte Segelwetter stellt sich aber leider nicht sehr überzeugend ein, so dass wir nur gut die Hälfte der geplanten Tagesstrecke schaffen. Der Skipper macht das Beste daraus und lässt das Schiff auf einer Sandbank trockenfallen. Gegen 16 Uhr liegt es auf Grund. Unser Schiffsjunge nutzt die Gelegenheit, um im knietiefen Wasser mit einem Kescher Muscheln, Quallen und eine große Krabbe zu fangen. Die Erwachsenen springen vom Bugspriet ins flache Wasser, schwimmen, paddeln mit dem Kajak oder auf dem SUP-Board. Der Skipper segelt mit seiner Frau und der fünfjährigen Tochter ein paar Runden in der Familienjolle. In einiger Entfernung ist eine kleine Yacht wohl eher unbeabsichtigt auf Grund gelaufen und liegt jetzt unbeholfen auf der Seite. So gibt es eine ganze Menge zu gucken. Später am Abend macht die Flut die »Bontekoe« wieder flott und wir ankern schließlich in tieferem Wasser in der Nähe der Fahrrinne. Dort schaukelt uns schließlich eine sanfte Dünung in den Schlaf.
Zusammen mit meiner Frau und einem bunt gemischten Team von 25 netten Menschen habe ich Gelegenheit, für ein paar freie Tage auf dem Zweimastklipper »Bontekoe« mitzusegeln. Der Schiffsname erinnert an den niederländischen Seefahrer Willem Ijsbrandszoon Bontekoe, der seine von 1618 bis 1625 im Dienst der legendären Ostindien-Kompanie unternommenen abenteuerlichen Handelsreisen als Reisejournal veröffentlicht hat. Kein schlechter Ausgangspunkt für meine eigene Kurzreportage.
Unsere »Bontekoe« ist ein liebevoll umgebauter ehemaliger Lastensegler aus dem Jahr 1909 und wird von dem niederländischen Skipper-Ehepaar Nils und Renée und ihrem jungen deutschen Maat Johannes gesegelt. Am Mittwochabend gehen wir in Enkhuizen an Bord. Die Kojen sind schmal, aber keiner meckert. Der nächste Morgen beschert uns nur wenig Wind. Der reicht gerade so eben aus, um das Ijsselmeer in nordnordöstlicher Richtung zu überqueren. Die Nacht verbringen wir im Hafen Stavoren.
Nach der gestrigen extremen Hitze hat sich die Luft in der Nacht deutlich abgekühlt. So findet mein heutiger Kurs in Langenberg bei angenehmer Lufttemperatur statt. Die sieben hochmotivierten Teilnehmerinnen lassen sich selbst von ein bisschen Nieselregen nicht abschrecken. Später kommt auch die Sonne in die Altstadt und liefert uns frei Haus eine schöne Straßenbeleuchtung.
An der Bushaltestelle Froweinplatz in Langenberg sonnt sich heute Abend ein Fahrrad.
Unser fünfjähriger Enkelsohn fragt mich heute Morgen über Facetime nach meinem Taschenmesser und möchte sehen, welche zusätzlichen Werkzeuge man herausklappen kann. Ich zeige ihm ein paar verschiedene Messer. Allerdings hat nur eines davon, ein uraltes Taschenmesser ohne Griffschalen, außer der Klinge noch einen Korkenzieher. Aber ein schönes Opinel-Messer habe ich auch. So treffen wir uns am Nachmittag mit den drei Enkeln und deren Eltern in der Hildener Heide. Unterwegs finden wir einen frischen Buchenast. Kinder sind die wahren Schnitzer. Erst als die Sonne schon tief steht und es allmählich kühl wird, machen wir uns auf den Heimweg.
Unser ältester Sohn aus Halle ist zu Besuch. Heute Nachmittag sind wir zu dritt in der Gegend um Schöller und auf dem Hermgesberg unterwegs. Die Ostersonne ist uns gewogen. Zwei bilden Vitamin D. Und ich sie auf ein paar bunten Skizzenbuchseiten ab.
Ich liebe es, wie Rembrandt sich mit der Wirklichkeit auseinandersetzt. Das Drama aller möglichen Dunkelheiten des Lebens ist Realität in seinen Bildern. Er beschönigt nichts. Vor diesem Hintergrund glaubt man ihm auch das Licht. Frohe Ostern.
Um 6.20 Uhr ist er mit einem gewaltigen Satz – vermutlich dem Kaninchen hinterher – hinüber auf die große grüne Wiese hinein in den Sommer gesprungen. An einem Sonntag vor fast zwanzig Jahren geboren und am Sonntag ganz auf natürliche Weise in seinem alten roten Schrank gestorben. Gut gemacht, Tom!
Für unseren altersschwachen Tom macht meine Frau derzeit anstrengende Nächte durch.
Vierzig Jahre unterwegs mit dem guten Hirten. Immer ein gedeckter Tisch.
Tom ist noch immer ein schöner Hund aber mit seinen fast 20 Jahren zu einem Pflegefall geworden. Er meldet brav, wenn er etwas will oder braucht. Oft auch mehrmals während der Nacht. Dann muss er zum Beispiel nach draußen getragen werden, damit er unterwegs keine Pinkelspur hinterlässt. Er ist so schwach, dass er sich meist nur mit großer Anstrengung und schwankend auf den Beinen hält. Aus seinem Fress- oder Wassernapf kann er die Nahrung häufig nur noch sitzend auf den Hinterläufen aufnehmen. Wenn das Nötigste erledigt ist, fällt er um und schläft – mit einem wärmenden Tuch zugedeckt – sofort weiter. Ob er dieses Jahr wohl noch durchhält? Jedenfalls wollen wir, dass er auf natürliche Weise bei uns sterben darf, wenn die Zeit dafür gekommen ist.
Das mittellateinische Wort miniatura bezeichnet ursprünglich ein »mit Zinnober« gemaltes Bild (von lateinisch miniare = rot bemalen, denn ein zinnoberfarbiges Rotpigment hieß minium = Mennige). Mittelalterliche Miniaturen sind daher ursprünglich hellrot dominierte ornamentale Buchillustrationen. Beeinflusst von lateinisch minus = klein entwickelte sich später die Bedeutung »kleinste Malerei«. In jedem Fall lässt sich eine Miniatur nicht aus der Distanz erfassen. Man muss sehr nah herangehen. Nähe kann ein kostbares Geschenk sein.
Heute sind bei uns diese drei kleinen hölzernen Leuchter wieder ans Licht gekommen. In 12 Tagen ist Weihnachten.
Zwei Kerzen, Adventssonntagabend, letzte Seite des Skizzenhefts. Auch ein Übergang.
Advent, Adv …
Was man nicht alles vergisst! Ich zeichne noch schnell eine Karte nach einem meiner Fotos vom Spielplatz und lege sie mit ins Paket. Und ab geht die Post nach Winterbach.
Beim Sonntagsfrühstück fällt ein Milchzahn aus – und mir der Abschied schwer.
Wir frühstücken gemeinsam und planen den Tag: Papa ist schon mit dem Elektriker im neuen Haus. Opa wird die restlichen Fußböden abkleben, damit anschließend Mama mit ihren Freundinnen die Wände streichen kann. Um die drei Jungs wird sich heute die schwäbische Oma kümmern und auch das Mittagessen für alle vorbereiten.
Der älteste und der zweitälteste Enkelsohn sind beide kreativ begabte Jungen. Der eine ist ein leidenschaftlicher kleiner Konditor und hat gerade ganz allein eine Donauwellentorte gebacken. Der andere zeichnet bei jeder Gelegenheit alles, was er sieht. Nachdem sie ihre Hausaufgaben gemacht haben, verbringe ich den Nachmittag mit den beiden auf dem Spielplatz hinter dem neuen Haus, während die schwäbische Oma sich um den Jüngsten kümmert. Freunde helfen den Eltern derweil, neue Leitungsschlitze in Küchenwände zu stemmen oder Decken und Zimmerwände frisch zu streichen.
Auf meiner Herbstrundreise bin ich auch zu Gast bei der Familie meiner ältesten Tochter, um ein bisschen bei den Vorbereitungen für den bald bevorstehenden Umzug zu helfen. Unsere drei Enkelsöhne in Winterbach sind neun, sieben und zwei. Natürlich stellen sie das Haus auf den Kopf, während ich Regale auseinander schraube und meine Tochter den Inhalt in Umzugskartons einräumt. Die nächste Chaos-Lektion vor dem Schlafengehen lernen die Jungs bei ein paar Episoden von Shaun das Schaf.
In Fürth besuche ich meinen jüngsten Sohn. Wir bummeln gemeinsam durch die Stadt und kommen müde und regennass zurück. Jetzt gucken wir Blade Runner 2049. Mittendrin halte ich den Film an, weil mein Sohn und die Mitbewohner seiner bunt gemischten WG das Vorstellungsgespräch einer Bewerberin um das freie Zimmer führen. Es dauert etwas, und ich nutze die Zeit für eine Skizze des Online-Standbildes.
Lenny James spielt den Verwalter des Morrillcole-Waisenhauses in San Diego, wo Kinder Altmetalle fürs Recycling sortieren müssen. Dort sucht Blade Runner Joe vergeblich nach Daten über die von der Replikantin Rachael geborene Ana Stelline. Stattdessen findet er dort in einem Versteck das kleine hölzerne Pferdchen aus seinen eigenen Erinnerungen mit dem Geburtsdatum 6.10.21. Das ist ja erst ein paar Tage her, fällt mir auf.
Mein Sohn hatte mir zum Geburtstag ein Ticket für das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle geschenkt, dessen hervorragendes Ausstellungskonzept ich sehr schätze. Das komplexe Bildprogramm der hier im Original ausgestellten Himmelsscheibe von Nebra gibt der Forschung zum Teil noch immer ungelöste Rätsel auf. Der Museumsdirektor und Landesarchäologe Harald Meller hat mit seinem Team eine faszinierende, aber nicht unangefochtene Deutungshypothese aufgestellt, die jetzt in einer Sonderausstellung durch lokale und international zusammengetragene archäologische Funde dokumentiert und umfassend untermauert wird: Die vernetzten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Entstehungsgeschichte der etwa 3800 Jahre alten Himmelsscheibe auf zwei ausgedehnte Expeditionen oder Fernreisen eines oder mehrerer junger Fürsten der frühen bronzezeitlichen Aunjetitzer Kultur bis in den vorderen Orient – vielleicht nach Babylon – oder auch bis nach Ägypten zurückgehen könnte. Das auf diesen abenteuerlichen Reisen im Tausch gegen kostbare Gastgeschenke aus baltischem Bernstein erworbene technische, astronomische und religiöse Geheimwissen sei nach der Rückkehr durch den Fürsten auf der Himmelsscheibe als eine Art Memogramm festgehalten und zum Auf- und Ausbau erster zentralistischer Machtstrukturen in dieser Region mit weitreichenden politischen Verbindungen genutzt worden, deren Fortbestand hier allerdings nur über einige wenige Herrschergenerationen hinweg erhalten werden konnte.
Nachdem wir uns gestern diese Ausstellung Neue Horizonte angesehen haben, sind wir heute am Fundort der Himmelsscheibe auf dem Mittelberg bei Nebra unterwegs. Es wird eine ausgedehnte Wanderung bei wunderbar sonnigem Herbstwetter. Als mir schließlich das schöne Zeichenlicht ausgeht, brauchen wir zur Erklärung dieses allabendlichen Phänomens nicht unbedingt einen ägyptischen Sonnenbarkenmythos und auch nicht die Assoziation eines biblischen Flutrettungsgefährts. Vielmehr scheint die Sonne wie schon immer hinter den grünen Hügeln im Westen abzutauchen, ganz einfach weil sich unser Heimatplanet in 23 Stunden, 56 Minuten und 4,1 Sekunden gegen den Uhrzeigersinn in Richtung Osten einmal um die eigene Rotationsachse dreht und dabei in einem Jahr um den zentralen Stern unseres Sonnensystems herumwandert. Jedenfalls müssen wir beiden Allgemeinwissenden uns jetzt erst mal warm anziehen.
Zusammen mit meinem ältesten Sohn befinde ich mich auf dem Marktplatz in Halle. Zum Gedenken an die Opfer des antisemitischen Terroranschlags heute vor zwei Jahren läuten jetzt um 12:04 Uhr die Glocken der Marktkirche zu einer Schweigeminute. Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hatte ein 28 Jahre alter deutscher Attentäter zunächst vergeblich versucht, schwer bewaffnet in die Synagoge einzudringen. Danach erschoss er zwei Menschen und verletzte bei seiner anschließenden Flucht weitere Menschen schwer. Es drängt sich allerdings der Eindruck auf, dass Trauer darüber hier nur wenige Menschen bewegt. Viele Passanten laufen unbekümmert quatschend weiter.
Um zehn bin ich in Bonn mit einem Freund zum Zeichnen verabredet. Zuerst die toten Tiere im Museum Koenig. Ich beginne in der Arktis und wandere weiter in die afrikanische Savanne. Inzwischen ist es ein richtig warmer Herbsttag geworden. Am Nachmittag gehen wir den Rheinuferweg weiter und landen schließlich am Blinden-Brunnen gleich hinter dem Japanischen Garten. Die Plastik zeigt die alte Geschichte von den Leuten, die einen Elefanten aus ihrer jeweils unterschiedlichen Perspektive wahrnehmen, ohne ihn sehen zu können. Es wird kühl. Ich schaffe es gerade noch vor Ladenschluss, ein paar Sachen fürs Abendessen zu kaufen. Auf der Rückfahrt nach Wuppertal prasselt der Regen aufs Auto.
Wir sitzen auf der Mühlenstraße hinter dem Langenberger Bürgerhaus und zeichnen ein paar Gebäude jenseits des Hardenberger Bachs. Drei Burschen schlurfen vorbei. Einer fragt ein bisschen schüchtern, ob ich ihn zeichnen könne. Ich habe leider nicht mehr viel Zeit. »Also, wenn überhaupt, dann gleich euch alle drei zusammen.« Sie setzen sich brav auf die Treppe und halten geduldig still. Ich frage nach, wie sie diese Straße nennen. »Die Meile.« Als ich fertig bin, kopieren sie sich meine Zeichnung ins Smartphone und ziehen zufrieden ab. 10 Minuten später kommen noch zwei von der Sorte. Sie haben erfahren, »dass man sich hier zeichnen lassen kann«. Hätten ihre Kumpels auf Insta gepostet. Oha! Die Meile fühlt sich heute ein bisschen an wie der Place du Tertre.
Nachdem mein Urban Sketching-Kurs im Frühjahr wegen COVID-19 abgesagt worden ist, treffe ich mich heute früh mit den drei Teilnehmerinnen bei bestem Spätsommerwetter in Velbert-Langenberg zum Zeichnen. Am Nachmittag kommen wir in die Hellerstraße. Das Eis-Café »Waage« hat ofenwarmen Apfelkuchen. Wir sitzen auf der Fußgängerbrücke über dem vor einigen Wochen noch reißenden Deilbach, der nun still vor sich hin dümpelt.
Draußen vor dem Praxiseingang meines Hausarztes vertreibe ich mir die Wartezeit mit der Aussicht auf zwei Hinterhäuser an der Lienhardstraße. Vom Holz des Gründerzeit-Balkons blättert das Weiß. Der hat wohl auch schon mal bessere Tage gesehen.
Vor acht Wochen hat in Langenberg der an sich harmlose örtliche Bach Ladenlokale und Keller in der Mühlenstraße überflutet. Jetzt wärme ich mir hier in der Abendsonne die alten Knochen. Stille und Skizzenheft entschädigen ein bisschen für die unaufhaltsame digitale Demenz in der Schule. Auf dem Dach gegenüber macht sich eine Taube startklar.
Heute am Samstagmorgen lässt die Arztvisite auf sich warten. Ich nutze die Zeit, um im Badezimmerspiegel mein seltsames Outfit festzuhalten. Die Krankenpflegerin klopft. Ob alles in Ordnung sei. Na ja. Als sie die Skizze sieht, fragt sie, ob ich das sein soll. Das gibt zu denken. Von Procreate hat sie schon mal gehört. Während sie Blutdruck, Puls und Temperatur bei mir misst, kommen wir kurz übers Zeichnen ins Gespräch. Und schon muss sie weiter zum nächsten Patienten.
Im nahegelegen Krankenhaus muss ich mich einem chirurgischen Eingriff unterziehen. Bin natürlich aufgeregt, meine bisher einzige Vollnarkose hatte ich als Teenager anlässlich einer Mandelentfernung. Daran habe ich ungute Erinnerungen. Aber als ich jetzt nach der OP wieder aufwache, ist es so, als hätte ich nur ein Nickerchen gemacht. Perfekt. Vor dem Abendbrot habe ich noch ein bisschen Zeit fürs Skizzenbuch.
Der verwitterte Ammonit ist nach einer Eifelwanderung auf dem Fenstersims gestrandet. Die Ringelblumenblüte wird nach dem Trocknen gemeinsam mit Schicksalsgenossinnen von meiner Frau zu Tee verarbeitet. Beide Zeichnungen sind fertig für die Reise.
Und schon sind die Sommerferien wieder vorbei! Morgen früh beginnt in meiner Schule die Vorbereitungswoche für das neue Schuljahr. Schneckenhäuschen und Schleich-Figur erinnern zwar noch an einen etwas beschaulicheren Lebenswandel, sollen aber trotzdem vor der Arbeit noch ganz schnell auf die Post.
Ich muss unser Auto aus der Werkstatt abholen. Während ich am Weidezaun auf den Bus warte, grast in einiger Entfernung ein schönes Pferd. Es schaut mich nicht mal an.
Wir hören zwei Ausnahmemusiker und staunen, wie sie auf der Tonleiter balancieren – Bobby McFerrin mit seiner artistischen Singstimme und Chick Corea am Piano in einem Blue Note Live-Mitschnitt vom 23. und 27. Juni 1990 in Vienna (Virginia) und New York. An der Tischkante steigen elf fürs Antiquariat ausgesonderte Bücher auf die Barrikaden.
Was mir heute Morgen im Garten plötzlich und unerwartet in die Augen sprang, bald auf dem Zeichentisch und kurzerhand noch etwas zaghaft in Originalgröße auf dem Papier landete. Morgen schließlich soll es mit der Post weitergehen, um dann und wann und wo bei wem und wem und wem als Dankeschön in den Briefkasten zu flattern.
Ich bin auf der Rückseite des Kölner Hauptbahnhofs mit einem meiner Söhne verabredet, dessen Bus aus den Niederlanden sich verspätet. Bei Currywurst by Tante Emma auf dem Breslauer Platz essen nur wenige Passanten an einem der Stehtische. Die meisten gehen mit ihrer Abendmahlzeit auf der Hand hastig weiter. Vor der Imbissbude parkt ein Ape-Dreirad. Auf dem Fahrersitz türmen sich Stapel neuer Pappteller. Keine 30 Schritte nebenan unter dem Bahnsteig-Viadukt schlafen drei Obdachlose mit dem Rücken zur Mauer auf ihren dünnen Isomatten oder direkt auf dem Gehweg. Wenige Habseligkeiten liegen in einem ramponierten Einkaufswagen.
In der Post war vor einigen Tagen ein Vierfarb-Kuli von der DLRG, den ich heute Abend mal ausprobiere. Die Tinte kleckst zwar mehr, als ich es bei Kugelschreibern sonst gewohnt bin und die Minen kratzen auf dem Papier. Aber ich bin froh, dass die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft während der jüngsten Flutkatastrophe bessere Arbeit geleistet hat als ihr Promotion-Kugelschreiber.
Neulich finde ich im Postfach des Schulsekretariats einen Brief: Eine Schülerin schickt mir einen netten Gruß und eine feine Zeichnung. Vor acht Jahren hat sie bei mir im LK ihr Abitur gemacht. Inzwischen ist sie im Referendariat angekommen, um nun selbst Kunst zu unterrichten. Vielleicht ist ein Lehrer auch ein Gärtner, der sich hier und da über einen schönen Strauß selbstgezogener Blumen freuen kann.
Die letzten anderthalb Seiten dieses ganz einfachen, mehr als sechs Jahre alten No Name Skizzenbuchs vom Discounter, aus dem ich hier immer wieder mal Skizzen gepostet habe. Sieben davon bisher aber noch nicht. Hier sind sie:
Zwei meiner Söhne bringen mir zusammen mit meiner Frau ein spontanes Ständchen.
Während ich in der Schalterhalle auf meinen Sohn aus Fürth warte, laufen immer wieder gerade angekommene Leute an mir vorbei und raus auf den Bahnhofsvorplatz, um ihren Anschlussbus noch zu erwischen. Die Regionalbahn meines Sohnes hat ein paar Minuten Verspätung. Dafür bin ich mit dem Datum schon einen Tag weiter, und als mein Sohn auf mich zukommt, ist die Skizze fertig.
Das weiße Zelt für die Covid-Schnelltests an der Bahnstraße in Vohwinkel wirkt wie ein farbloser Zirkus. Heute Morgen sind ein kaum motivierter Sani und eine junge Frau in blaugrüner Schutzkleidung für den Ablauf verantwortlich. Vor dem Eingang hat sich eine längere Warteschlange von Leuten mit und ohne Termin gebildet. Schließlich haben die beiden Clowns ein Einsehen und trennen die beiden Gruppen. Jetzt wird der Schnelltest zu einem Verfahren, das seiner Bezeichnung halbwegs gerecht wird.
Auch im Wuppertaler Opernhaus sind durch das Hochwasser Schäden in Millionenhöhe entstanden. Wenigstens hat Tony Craggs hochglanzverchromte Stahlplastik »I’m alive« die Fluten überlebt. Sie steht auf dem Mittelstreifen der Friedrich-Engels-Allee zwischen Wupper und Opernhaus.
Offensichtlich ist die Wuppertaler Junior-Uni auch in den Sommerferien offen. Aus einigen Räumen hört man Kinderstimmen. Auf dem Sockel der Plastik »Stück für Stück« von Tony Cragg sonnt sich ein türkisches Mädchen. Ein Schwebebahnzug fährt trotz noch immer stillgelegter Strecke in den Bahnhof Loher Brücke ein.
Meine Frau hält geduldig still, während ich versuche, sie mit zitternder Hand und Pencil festzuhalten.
Wie ich mich nach dieser überstandenen Schulwoche mit coronabedingtem Wechsel- und Distanzunterricht in Unter- und Mittelstufe, Quartalsnotenkonferenzen, dreiunddreißig im Fünfzehnminuten-Rhythmus getakteten Elternsprechtags-Videomeetings, Projektkurs, Abiturvorbereitung, Klassenarbeitsaufsicht und Simultanunterricht in meinem auf zwei Kunsträume aufgeteilten Oberstufenkurs heute Abend zu Hause im Spiegel sah.
Unsere selbstbewussten frühlingssonnengelben Tulpen wuchsen zunächst unbeeindruckt weiter, nachdem man sie an den Stielen abgeschnitten und zu einem prächtigen Strauß in der Vase arrangiert hatte. Doch die schönen Köpfe konnten sich nicht ewig oben halten, folgten den Gesetzen der Schwerkraft und ließen sich mehr und mehr hängen. Jetzt liegen sie kraftlos und ausgemergelt ganz unten und daneben. Selbst die grundständigsten und saftigsten Laubblätter sehen nun am Ende blass aus.
Wie eine Privatbühne bietet das alte Sofa den kleinen und großen kostbaren Augenblicken unseres Familienlebens immer wieder einen angemessenen Rahmen.
… lag gelassen zusammengerollt am hängenden Stängel neben der Tulpenvase auf dem Wohnzimmertisch und darf jetzt im kleinen Skizzenheft einen neuen Anfang machen.
Unser alter Tom hat sich auf vorwiegend liegende Tätigkeiten spezialisiert.
Was die Wintersonne hergibt …
Heute muss eine sparsame App namens Tremor herhalten, die jede Linie erzittern lässt.
Heute Nachmittag auf unserem leergeräumten Wohnzimmertisch.
Sie tappen im Dunkeln. Hoffentlich sind sie bis zum Morgen wieder zurück bei der Herde. »Wie sollen wir das Kind finden?«, fragt der Kleine. »Gute Frage«, murmelt der Bruder. Ganz am Ende des Hinterhofs gibt es einen kleinen Anbau. Durch die Ritzen zwischen den Brettern des Verschlags schimmert Licht zu ihnen nach draußen. Hier muss es sein.
Zigmal angesetzt. Noch einmal schlafen …
»Im Fernsehen hab ich einen Reklamefilm mit dem Weihnachtsmann gesehen«, brüllte Lotte im Edeka bei den Kästnern mit den kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken. Ihre Zwillingsschwester Luise nickte, so, als habe sie verstanden. Dabei war ihr Hörgerät schon vor Wochen wohl versehentlich an der Coronamaske hängen geblieben und seitdem spurlos verschwunden. Heute an ihrem achtzigsten Geburtstag jedoch sollte keinerlei Zwietracht zwischen ihnen beiden herrschen.
Countdown läuft …
Selbst 2020 gibt es hier und da auch mal ein Glanzlicht. Heute sind es gleich mehrere. Schönen vierten Advent!
1696 notiert der Theologe, Altphilologe und Naturforscher John Ray in seinem Notizbuch den Namen einer neuen Heilpflanze, die er in einem englischen Garten entdeckt hat: Mentha × piperita. Inzwischen schätzen wir nicht nur den erfrischenden Geschmack beim Zähneputzen, sondern kennen auch die antivirale Wirkung der Pfefferminze.
Lieber Mürbeteig würzen, als sich mürbemachen lassen. In sechs Tagen ist Weihnachten.
Endspurt. Die Tage der Schule in diesem Jahr sind gezählt.
Für Giambattista Bodoni.
Weniger. Und Meer.
Vor dem digitalen Hype fuhren Kinder im Winter noch mit Schlitten einen verschneiten Hang hinunter. Und Kerzen brannten Woche für Woche ein bisschen mehr herunter, bis schließlich Weihnachten vor der Tür stand. Heute fährt die ganze Welt herunter, so wie eine seelenlose Maschine. Schönen dritten Advent!
Die englische Schriftgießerei Stephenson, Blake & Co. veröffentlichte im Jahr 1903 die von Eleisha Pechey ursprünglich für den Plakat- und Headline-Satz entworfene Windsor, hier als Condensed-Schnitt. Der Meister selbst kam übrigens an einem 24. Dezember zur Welt.
Noch immer hip: Die OCR-A aus dem Jahr 1968. Erste maschinenlesbare Schrift für die optische Zeichenerkennung.
Im Hinblick auf die Dezimalstelle waren sich die beiden Schwestern nicht ganz einig. Dennoch lagen sie im Großen und Ganzen auf einer Linie.
Was würden wir sagen, wenn die Schwarzen Löcher in Wirklichkeit eigentlich gar nicht schwarz wären?
Die Stunde zog sich wieder mal endlos. Gelangweilt folgten seine Augen der Fliege, die an der Decke ihre Achten drehte. Die Lider wurden ihm schwer. Als der Schulgong endlich zu ihm durchdrang, erwachte er. Seine Schüler hatten die Klasse bereits pünktlich verlassen.
Schönen zweiten Advent!
Der französische Typograf Claude Garamont schuf neben seiner nach ihm benannten Renaissance-Antiqua aus dem Jahr 1530 unter anderem auch die legendäre Grecs du roi für den französischen König François I. Diese schöne kalligrafische Bleisatzschrift mit einer Vielzahl an Ligaturen wurde von dem Verleger Robert Estienne in seiner erstmals 1550 in Paris erschienenen Ausgabe des Griechischen Neuen Testaments verwendet.
Für Lucio Fontana.
Grundlinienspiel.
Sie sah glänzend aus. Ihre Rolle beherrschte sie – eine Meisterin ihres Fachs. Dennoch zweifelte sie stets von neuem. Jemand flüsterte ihr zu: »Nur Mut!« Zögernd überschritt sie die Schwelle.
Back to the roots. Am 1. Dezember 1995 klebt an einer Schranktür in unserer Küche ein Zettel mit der handgeschriebenen Zahl des Tagesdatums. Hinter der geheimnisvollen Tür eine kleine Adventsüberraschung für unsere sechs Kinder. Von da an ist die tägliche Suche nach der nächsten (natürlich gut versteckten) Adventstür nicht nur für die Kleinsten ein großer Spaß. Bevor ich morgens in die damals noch übliche Winterkälte hinausstolpere, kritzele ich ohne lange zu überlegen auf einen kleinen Notizzettel die nächste Adventszahl, die hin und wieder mit zufällig aufgelesenen Buntstiften veredelt wird. Jetzt noch schnell an die passende Stelle geklebt und die Überraschung dahinter versteckt. Einige dieser schrägen typografischen Stegreifgewächse mit den verspielten Adventszahlen haben das Vierteljahrhundert sogar überlebt. Hier ist jetzt wieder Platz für Neues.
Bin ein bisschen aus der Übung.
Während meine Frau ein paar Besorgungen in der Apotheke macht, muss ich im Auto warten – ich habe meine Corona-Maske zu Hause vergessen. Dafür leuchtet das Laub der kleinen Baumkrone direkt vor mir in den schönsten Herbstfarben.
In der Mittagspause setze ich mich nach draußen zu drei ehemaligen Schülern von mir, um sie zu zeichnen. Wir reden darüber, was sie gut können und was jeder gerne werden würde. Ich erzähle ein bisschen von Les Gratkipoils, die ich mal in Paris bei einem spontan improvisierten Livekonzert am Seineufer gehört habe. Am Ende zeige ich ihnen meine drei Skizzen. Jeder erkennt sich wieder. Flo findet seine Schuhe gut.
Was ich heute Abend in meiner Tasche wiederfand. Am Sonntag unter der Eiche an der alten Sythener Wassermühle aufgelesen.
Trotz gestriger Beendigung der behördlichen Vorschrift immer noch zwingend an meiner Schule: das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung während des Unterrichts.
Wegen gehäufter Mängel an den Radkonstruktionen der neuen Schwebebahnwagen wird der Fahrbetrieb pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahrs in der nächsten Woche wieder mal für mindestens ein Jahr eingestellt. Sieht gar nicht gut aus für die eiserne alte Dame. Schwebebahn-Endstation in Vohwinkel.
Das Wochenende verbringe ich bei meinem zweitältesten Sohn in Berlin. Wir haben fantastisches Fahrradwetter. Am Samstag radeln wir an der Spree entlang bis zum Wannsee und durch den Grunewald. Den Sonntag gehen wir in der Flora und in Kreuzberg etwas gemütlicher an und lassen den Abend schließlich am Märkischen Ufer ausklingen.
Heute nachmittag am Rand der Abbruchkante in der stillgelegten Grube 7 in Gruiten.
Während meine Frau heute Nachmittag in der herrlich warmen Sonne Vitamin D tankt, hoffe ich, dass mein fast leerer Wassertankpinsel wenigstens noch ein paar Minuten tut was er soll.
Wie jeder weiß, ist es in öffentlichen Museen meistens streng verboten, Plastiken und Skulpturen anzufassen, obwohl dieses Bedürfnis eigentlich etwas ganz Natürliches ist. Das hat mir zur Belustigung anderer Besucher schon einigen Ärger eingebracht.
Hier zwei Skizzen meines für die nächste RheinRADler-Ausstellung unter dem Motto überkreuz vorgesehenen Beitrags. Diese Gruppenausstellung war für zwei Wochen um Ostern herum in Königswinter geplant, muss nun aber leider wegen Corona vorsorglich abgesagt werden. Der Titel meiner Installation lautet »Halte mich nicht fest!«. Er bezieht sich auf das berühmte Jesus-Zitat im Johannesevangelium aus seinem Gespräch mit Maria Magdalena am Ostermorgen. Sie musste sicher auch erst richtig begreifen, dass es tatsächlich der ist, den man vor drei Tagen am Kreuz getötet hatte.
Wie ich mich gestern Abend und heute Morgen im Rasierspiegel sah.
Die Beweglichkeit der Wirbelsäule von Hunden ist wirklich erstaunlich. Manchmal frage ich mich, wie sie sich in dieser Haltung entspannen können. In Tiefschlaf fällt unser alter Tom dabei trotz seiner fast 18 Jahre jedenfalls nicht. Meist verändert er genau in dem Moment seine Liegeposition, wenn ich mich gerade auf eine Skizze eingelassen habe. Als ich ihn heute zeichne, merkt er davon ausnahmsweise mal nichts. Vielleicht hat ihn auch die Frühjahrsmüdigkeit erwischt.
Heute Morgen beim Zahnarzt im Behandlungsstuhl. Ich muss ein bisschen warten, bis der neu einzementierte Zahnersatz wieder festsitzt. Dabei grinsen mich von den Wänden her glückliche Gebissträger an: »Schenken Sie uns Ihr schönstes Lächeln.«
»Zum Trost der frommen Seelen« verkündet der Kartuschentext des barocken Wegekreuzes, an dem ich heute Nachmittag vorbeikomme. Windschief und mit drei Eisenstangen notdürftig daran gehindert, nach hinten wegzukippen, steht es zwischen zwei alten Linden im Düsseler Feld oberhalb der Ortschaft.
Der Himmel am heutigen Schalttagabend gegen 18.36 Uhr 51°15’50.4″N – 7°03’32.4″E (Wülfrath-Düssel). Es ist schon fast dunkel. Vor schnell ziehenden Wolken heben sich die Baumwipfel mit ihrem feinen Ästegewirr nur noch als aufrechte Silhouetten ab.
Madame Cézanne hatte es nicht leicht mit Paul. Für Cézanne Modell zu sitzen, war kein Spaß. Wie wir aus überlieferten Quellen wissen, arbeitete der Künstler sehr langsam und forderte von Hortense Fiquet, während der langen Porträtsitzungen so »reglos wie ein Apfel« auszuharren. Sie ließ sich davon aber kaum abschrecken und saß ihrem Mann für 29 Gemälde und viele Zeichnungen geduldig Modell. Fast so ausdauernd wie meine Frau.
Heute ist in der Schule der letzte Tag der Themenwoche. Ich unterstütze die Referendarin in der Siebdruckwerkstatt und habe zwischendurch ein bisschen Zeit, um ins Skizzenbuch zu zeichnen.
Mit einem Mal ist der Tintentank leer und ich muss zum Graphitgriffel wechseln.
…, sogar am Küchentisch, selbst wenn der Skizzenbuch-Falz manchmal im Weg ist :-)
Vor ein paar Wochen wurden einige meiner Schüler zufällig auf meinen Blog aufmerksam. Das große Interesse und die hartnäckigen Nachfragen haben mich ein bisschen beschämt, weil ich in letzter Zeit nur sporadisch zum Zeichnen gekommen bin. Nun füllt sich das Skizzenbuch allmählich wieder. Heute Mittag in der großen Pause besuchen mich meine hochmotivierten neuen Follower. Ich nutze schnell die Gelegenheit, diese vier großartigen Burschen zu zeichnen.
Heute Nacht hat es zum ersten Mal in diesem Jahr ordentlich geschneit. Zeit für meine alten Schneeschuhe mit 3 mm Profiltiefe. Bin mir nicht sicher, ob unsere betagten Winterreifen da noch mithalten können.
Dat Zoppenmetz oder auch dat Zöppken nennen wir in Wuppertal das Küchenmesser.
Tomatenzähmen leicht gemacht.
Unser alter Tom beim ausgedehnten Mittagsschlaf in seinem Schrank.
Gestern und heute während einer Lehrerkonferenz auf dem Venusberg in Bonn.
Bis zum Mündungsdelta rauscht der Fluss durch diesen kleinen alten Stein. Vielleicht auch eine Art Erinnerungskultur in der unbelebten Welt der Kiesel.
»Nun ja …«. Schon wieder zeigte sich dieser merkwürdige Wesenszug, der dem Ninja gelegentlich zu schaffen machte: War da etwa ein Mangel an Entschlusskraft?
»Nun ja –«, überlegte der Ninja im Sushi-Restaurant, »soll ich zuerst ein Hosomaki und anschließend ein Futomaki nehmen? Oder doch lieber umgekehrt? Oder müsste ich im neuen Jahr nicht doch endlich mal bei meinem Zahnarzt in Wuppertal anrufen, um einen Termin zu vereinbaren?«
Das Haus ist wieder still geworden, nachdem unsere 15 Weihnachtsgäste abgereist sind. Schade eigentlich. Wir lieben das Leben in der Bude, auch wenn ein paar Enkel inzwischen über Tische und Bänke gehen. Aber jetzt ein bisschen Erholung am Jahresende tut auch mal ganz gut.
Auf Eis gelegt: den Winter muss man sich dieses Jahr denken. Hoffentlich nicht auch 2020.
Auch unerforschliche Wege können zu erstaunlichen Einsichten führen. …
Schon Weihnachtsplätzchen gebacken?
Letzte 15 vor der Achterbahn.
Sieben öffne dich!
Heute öffnet sich das einhundertste Adventstürchen auf diesem Blog. Und damit eines von achtundvierzigtausendvierhundertsechsundfünfzig im parallelen wirklichen Zeitenraum.
Heute 15.30 Uhr im Museum. Keine leichte Aufgabe, die halberschöpften Schülerinnen und Schüler meines Q1-Kurses, die zu dieser Zeit eigentlich schon auf dem Nachhauseweg gewesen wären, für den finsteren Francisco de Goya und seinen berüchtigten Radierzyklus über die Bürgerkriegsgräuel in Spanien während des 19. Jahrhunderts zu begeistern. Kein Problem für die Kuratorin der aktuellen Goya-Ausstellung im Hildener Wilhelm-Fabry-Museum. Gezeigt wird die gesamte Serie mit den 82 Aquatinta-Radierungen. Außerdem einige herausragende Drucke und als Buchillustrationen verwendete Werke Goyas.
Habe gestern meine ehemalige Verlobte zum Griechen eingeladen. Fast wie vor 44 Jahren. Nur dass wir beide inzwischen reichlich Schimmel angesetzt haben.
Die fünf Kastanien habe ich auf dem Gartentisch liegen gelassen. Als ich heute Morgen den Hund raus lasse, sehe ich, dass eine fehlt und die anderen angeknabbert sind. Könnte das Eichhörnchen gewesen sein. Wird wohl schon bald wieder kälter.
Mehr Kastanien waren beim Abendrundgang mit unserem alten Tom nicht zu finden.
Im Schwedenmöbel-Restaurant.
Heute Abend treffen wir unseren Sohn aus Düsseldorf mit seiner Frau und unseren Sohn aus Berlin, der kurzfristig zu Besuch gekommen ist, zum Essen in der Düsseldorfer L’Osteria. Man kann nicht gerade behaupten, dass ich den Zeitpunkt für dieses kleine Familienessen besonders glücklich gewählt habe. Denn genau gegenüber des Lokals befindet sich auf der anderen Straßenseite der ISS Dome, Düsseldorfs Eishockey-Stadion. Und ich habe natürlich nicht gewusst, dass ausgerechnet heute ab 19.30 Uhr ein Spiel zwischen der heimischen DEG und den Nürnberger Ice Tigers ausgetragen wird. Klar, dass in der ganzen Gegend nicht mehr auch nur die kleinste Parklücke zu finden ist. Meine Lieben gehen schon mal rein, während ich weiter nach einem Stellplatz für den Wagen suche. Nach einer guten halben Stunde Rumgurkerei finde ich dann doch noch irgendwo da draußen ein schmales freies Stück Düsseldorf. Als ich schließlich fußmüde und frustriert im Lokal eintreffe, schauen mich acht freundliche Augen an. Die Vier haben tatsächlich mit der Bestellung auf mich gewartet.
Unser zweiter Enkelsohn ist jetzt fünf. Wir beide verstehen uns gut. Ich konnte heute leider nicht persönlich zur Geburtstagsfeier fahren und ihm deshalb nur diese Zeichnung schicken. Sie geht auf ein WhatsApp-Foto zurück, das mir meine Tochter nach dem Besuch seiner Familie vor 14 Tagen geschickt hat.
Am vorletzten Ausstellungstag sind die Besucherschlangen erwartungsgemäß lang. Trotzdem will ich unbedingt noch mal hin, zumal ich letzten Sonntag den Part im K20 noch nicht gesehen habe. Beim Warten Zeit für Skizzen.
Endlich! Der erste Schultag unserer zweiten Enkelin. Sie konnte es kaum noch erwarten. Mit Omas selbstgemachter Schultüte kann ja auch nichts schiefgehen.
Wie es heute Morgen in unserer Küche aussah.
Der dritte unserer vier Söhne und seine Frau feiern heute ihren zweiten Hochzeitstag. Sieben Leute sitzen gemeinsam am großen Frühstückstisch. Unsere beiden neun- und sechsjährigen Enkeltöchter haben ihre eigenen kleinen Skizzenbücher mit bemerkenswert unbekümmerten Zeichnungen mitgebracht. Heute kommen einige schöne neue Seiten hinzu. Sie zeichnen direkt ins Buch, und zwar mit gnadenlos schwarzem Tintenstift. Ich bin wegen meines gnädigen Graphitstifts ein bisschen beschämt, so dass ich mich auf meiner nächsten Doppelseite auch wieder zur klaren Linie bekenne.
Die Ausstellung »Schönheit. Lehmbruck & Rodin – Meister der Moderne« im Lehmbruck-Museum läuft nur noch bis zum 1. September.
Schöne Dinge im Duisburger Lehmbruck-Museum. Wir schlendern durch das Gebäude und entdecken im Untergeschoss das neu installierte »City Atelier«. Auf einem einladend angerichteten Tisch stehen neben ein paar sehr gut zum Abzeichnen geeigneten Objekten ausreichend vorhandenes Papier und eine befriedigende Menge Buntstifte zur Verfügung. Letztere allerdings leider nur von ungenügender Qualität. Und dem Wildschweinschädel ist leider der Unterkiefer abhanden gekommen.
Heute ist für mich der letzte wirkliche Ferientag, bevor morgen schon wieder die leidigen Vorbereitungskonferenzen in der Schule beginnen. So verabrede ich mich noch mal mit meinem Leidensgenossen zum Zeichnen und um uns die Installationen von Julian Opie in Duisburg anzusehen. Am Innenhafen bestaunen wir in der Vormittagssonne großflächige Schatten auf den fensterlosen Backsteingebäuden des Landesarchivs NRW.
Meine älteste Tochter und mein Schwiegersohn besuchen uns auf dem Heimweg mit den drei kleinen Söhnen, um von ihrem Kurzurlaub am Meer zu berichten. Die beiden älteren Jungen holen die ausrangierte Eisenbahn vom Dachboden und verlegen flächendeckend Gleise im Wohnzimmer. Als kein Durchkommen mehr ist, helfen sie meiner Frau in der Küche beim Brotbacken, während Mama das krabbelnde Baby vor unserem taub-blinden Hund rettet und Papa sich mit dem 2:1-Sieg seines Vereins VfB Stuttgart gegen FC St. Pauli durchaus zufrieden zeigt.
Meine Schwiegertochter und mein zweitjüngster Sohn zusammen mit meiner Frau heute Vormittag beim Pläneschmieden.
Gar nicht so leicht, im Amsterdamer Grachtengürtel ein Plätzchen mit guter Sicht und bezahlbarem Essen zu finden.
Schöne Hände, Rembrandt und einige andere Meister im Amsterdamer Rijksmuseum.
Ein öffentlicher Fahrradweg durchschneidet das Amsterdamer Rijksmuseum in Nord-Süd-Richtung. Unterhalb der Radstrecke verbindet eine breite Unterführung die beiden Hauptgebäudeteile des Museums. Wegen ihrer Hallenakustik wird sie gern von Straßenmusikern wie diesen beiden Nachteulen genutzt.
Kleiner Abstecher nach Amsterdam, um das Skizzenbuch zu trainieren.
Jan und Netty Lap haben ihren alten Schafstall mitten auf den Wiesen hinter Den Hoorn zu einem besonderen Rückzugsort gemacht: In der Boet van Lap kann man weitab von allem Trubel zur Ruhe kommen und sich dabei eine Tasse Kaffee oder Tee aufbrühen. Alles Nötige steht auf einer kleinen, provisorisch gezimmerten Anrichte. Strom kommt vom Solarpaneel hinter der Scheune. Den bescheidenen Obolus für die Erfrischung legt man ganz altmodisch einfach in ein bereitgestelltes Kästchen. Die Scheunentür steht immer offen. Drinnen wartet unter einer Plane ein uralter Trecker auf seinen Entdecker. Vorsintflutliche Feldwerkzeuge rosten an den Balken vor sich hin. Stroh liegt oben auf dem Heuboden. Außen an der aus Backsteinen gemauerten Scheunenwand lehnt wie bestellt und nicht abgeholt ein ausrangiertes Tandemfiets.
Wo sich Schatten ausbreiten, da muss es auch eine besondere Lichtquelle geben. Nach dem schaurigen Regentag gestern beginnt mein 61. Geburtstag vielversprechend.
Gleich prasselt der Platzregen los – volle Breitseite.
Der Juli ist fast zu Ende. Und mehr als zwei Drittel unserer Sommerferien auf Texel sind bereits vorbei. Das Skizzenbuch hilft gegen die Melancholie der Vergänglichkeit.
Noch mehr bestes Erntewetter.
Auch wenn montags die Fischer mit ihren Pötten auf See sind, gefällt mir der kleine Hafen in Oudeschild. Er strahlt eine eigenartige Mischung von Aktivität und Geborgenheit aus.
Den Gegenwind nehmen wir mit dem Rad heute Mittag lieber auf dem Hinweg in Kauf. Beim Picknick unterm Blätterdach genießen wir die Wärme der hin und her tanzenden Sonnenflecken. Zurück geht es dann am Abend mit einem kräftigen Schubs von achtern.
Auch gut. Chillen geht immer.
Das Eiland wartet auf Farben. Ich auch.
Die Überflutung unserer Städte mit SUVs ist wohl noch nicht krass genug. Geradezu aberwitzig ist es, einen solchen Energiefresser Staublappen zu nennen. Dustere Zeiten :-)
Zur Feier des Tages.
Erntewetter. (Habe mir die Farben für lange Winterabende gemerkt.)
Vorgestern Abend gefunden im Spülsaum bei Paal 9 auf den Koordinaten 53°01’16.1″N – 4°42’40.2″E
Sommer in voller Breite.
Stand heute Morgen auf dem Acker und wurde vielleicht in dem Jahr gebaut, seit dem meine Frau und ich uns kennen.
Länge 3,5 m, Breite 1,73 m, Höhe 2,64 m, Radstand 2,09 m, Bodenfreiheit 56 cm. Gewicht 2,95 t. Dieselaggregat, 3 Zylinder, 3294 ccm, 60 PS, Wasserkühlung. 8 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge, optionales Kriechganggetriebe mit 4 zusätzlichen Gängen. Geschwindig- keit vorwärts 2,4 bis 27,0 km/h, rückwärts 3,2 bis 11,6 km/h, Kriechgang ab 0,228 km/h. Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Baujahr 1975 bis 1981.
Lichtspuren streifen schmal über den Hang zwischen Kiefernschatten. Hier und da das Knacken eines fallenden Zapfens. Sommerwärme harzt schwer in der Luft.
In Het Glazen Paleis hören wir zufällig einen Vorgeschmack auf das Cellokonzert heute Abend in der Hoornderkerk.
Pizza und Pasta entsprechen nicht gerade der typischen niederländischen Küche. Aber diese Pizzeria in De Koog ist ein Geheimtipp. Kein Wunder, dass sich das Lokal seit mehr als 45 Jahren hier behauptet.
Sommer wogt.
Selbst die schönste Sonne muss mal hinter dem Horizont verschwinden. Ein Abend in den Dünen am Strand.
Strahlender Sommermorgen fürs Skizzenbuch. Und die Gelegenheit, ein halbes Dutzend Ansichtskarten zu machen.
Wenigstens die Topfpflanze verbreitet ein Gefühl von Sonne, Palmen, Strand und Meer.
Heute Morgen muss ich wieder im Regen mit dem Hund raus. Der schüttelt sich. Ich sitze unterm Schirm über meinem Skizzenheft und male mit wässrigen Farben den Sommer.
Das einzige schattige Plätzchen am Hafen ist nachmittags der Lieferanteneingang hinter dem »Visrestaurant ’t Pakhuus«, der ersten Adresse für Fischgerichte in Oudeschild. Während ich zeichne, setzt sich ein erschöpfter Kellner für seine Zigarettenpause neben uns. Er erzählt in fließendem Deutsch, dass er mehrfarbige Linolschnitte druckt, man davon aber nicht leben könne. Durch den Aushilfsjob im Pakhuus konnte er immerhin ein kostenloses Zimmer ergattern. Anders wäre es auf Texel kaum möglich, eine dauerhafte Wohnung zu finden, meint er verbittert. Hastig zieht er noch mal an seiner Kippe, und schon ist er wieder bei seinen Fischen.
Heute sind wir mit dem Rad unterwegs. In dem Fischerort Oudeschild biegen wir in den Kerksteeg und kommen an einer der texeltypischen Selbstbedienungs-Obstkisten vorbei. Wir nehmen ein Bündel frischen Rhabarber und legen den erforderlichen Euro in die dafür bereitgestellte Kasse. Wer würde auch schon Rhabarber klauen.
Die Frühtemperaturen liegen um 15 Grad. Tagsüber werden maximal 23 Grad erreicht … Der Westwind weht schwach.
Blumenzwiebel-Kisten stapeln.
Sah heute Morgen im Gegensatz zur Wettervorhersage gar nicht nach Regen aus.
Habe vergessen, was zum Lesen mitzunehmen. Meine Frau nicht.
Die kleine Kirche am Ortsrand von Den Hoorn wurde 1425 an der Stelle einer älteren hölzernen Kapelle gebaut. Einige Jahre später ergänzte man am Westgiebel den heutigen Turm. »Het witte kerkje« stand früher mitten im direkt am Meer gelegenen Dorf und der Kirchturm diente als weithin sichtbare Orientierungsmarke für den regen Schiffsverkehr. In Den Hoorn lebten damals noch viele Lotsen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Dorf mit fortschreitender Versandung mehr und mehr von der Küste abgeschnitten und die Lotsen konnten ihren Dienst nicht mehr ausüben. Der Ort verwaiste und nach und nach wurden die ehemaligen Lotsenhäuser abgerissen. So kommt es, dass die schöne kleine Kirche mit den ausgewogenen Proportionen heute mitten auf der grünen Wiese steht. Beim Zeichnen sitze ich zwischen den grasenden Schafen und hole mir heute Mittag einen ordentlichen Sonnenbrand.
Nach dem wunderbaren Zomeravondconcert gestern in der Hoornderkerk lässt sich heute Morgen endlich auch mal wieder die Sonne blicken.
Der Hafen von Oudeschild war im 17. Jahrhundert international bekannt. Viele Schiffe der Niederländischen VOC (Verenigde Oostindische Compagnie) warteten draußen auf der Reede von Texel vor ihren langen Reisen nach Fernost auf günstigen Wind. Proviant und Trinkwasser wurden im Oudeschilder Hafen gebunkert, denn das Texelwasser war auf Grund seines Eisengehalts und der langen Haltbarkeit sehr gefragt. Immer wieder gingen in Folge schwerer Stürme auf der Reede vollbeladene Schiffe mit Mann und Maus unter. Noch heute bergen Taucher kostbare Schätze der Barockepoche aus den unmittelbar vor der Küste liegenden Schiffswracks.
Die Morgenrunde fällt unserem alten Tom schwer. Auch der Himmel wirkt irgendwie alt und grau. Nicht wirklich Sommer.
Alter Baumbestand und hochgewachsene Hecken an einer Seite des kleinen Stadtparks von Den Burgh mussten einer Großbaustelle weichen. Wegen des noch immer boomenden Tourismus gibt es für viele auf Texel Beschäftigte keine bezahlbaren Wohnungen mehr, so dass sie täglich aufs Festland übersetzen müssen.
Unseren Sommerurlaub verbringen wir wieder auf Texel. Diesmal lärmen in der Nähe keine riesigen Baumaschinen, um den Deich aufzurüsten. Und gelegentlich lässt sich auch die Sonne mal kurz blicken. Allerdings ist das Brotmesser sehr scharf.
Warte unter der Vohwinkeler Eisenbahnunterführung auf meinen Sohn. Zwischen den Gebäuden am Kaiserplatz ist ein kurzes Teilstück des Schwebebahngerüsts zu sehen. Nach dem spektakulären Stromschienenabriss im November ist die Schwebebahn noch immer außer Betrieb. Eine 350 Meter lange Schiene war am Haltepunkt Zoo/Stadion aus zwölf Metern Höhe in die Wupper gestürzt, nachdem sie sich aufgrund einer unsachgemäßen Montage vor achtzehn Jahren und defekter Halteklammern durch einen vorbeifahrenden Schwebebahnzug gelöst hatte.
In Gruiten wollen wir im einzigen Restaurant zu Mittag essen. Die Küche hat aber um halb zwei schon geschlossen. Flexibel wie wir sind, wechseln wir eben zum Café im Dorf. Dort gibt es nur Gulaschsuppe im Weckglas. Dafür als Nachtisch selbstgemachte Kuchen. Auch gut. Frohe Pfingsten!
Heute früh bekommen wir eine E-Mail vom Gut zur Linden in Vohwinkel. Wir haben bei Bauer Bröcker eine kleine Ackerland-Parzelle zum Selbsternten von Biogemüse gemietet. Jetzt breitet sich der Kartoffelkäfer aus. Da muss umgehend gehandelt werden! Unter anderem empfiehlt die erfahrene Bäuerin, getrockneten Kaffeesatz auf die Pflanzen zu streuen. Der soll die lästigen Schädlinge vertreiben. Wir eilen an den Ort des Geschehens. Meine Frau und mein Sohn sammeln die kleinen gelbschwarzen Tierchen ein, um die Wirkung des Kaffees ein bisschen zu unterstützen. Ich lehne mich zurück und gucke zu.
Erster von drei Zuständen. Letzte Aufgabe für meinen Kurs der E-Phase.
Für meinen jüngsten Sohn und seine Freundin.
Für meinen ältesten Enkelsohn, der am Sonntag sieben wird.
In meine linke Westentasche passt diese perfekte Buntstiftausrüstung (aus einer Stiftekiste meiner Enkel zusammengesucht). Der kürzeste Stummel ist noch drei, der längste immerhin fünf Zentimeter lang.
Alles wieder im normalen Bereich. Herzrhythmus- und Blutdruck-Werte werden jetzt aber über 48 Stunden kontrolliert. Meiner Frau wird die Zeit im Krankenhaus allmählich lang.
Die Krankenhauskost ist noch immer nicht akzeptabel. Bringe meiner Frau heute gluten- und histaminfreies Essen von zu Hause mit.
Meine tapfere Frau muss heute viel Geduld aufbringen, weil die Krankenhausküche es offenbar nicht schafft, die Mahlzeiten ihrer Histaminintoleranz anzupassen.
Der heutige Arztbesuch meiner Frau endet mit einem Krankentransport in die Klinik. Sie hatte am Morgen unregelmäßiges Herzklopfen und überraschend erhöhten Blutdruck. Der Hausärztin war es wegen des Wochenendes zu riskant, sie ohne einen ausgiebigen Check nach Hause zu schicken. Im Krankenhaus will man sie jetzt erst mal dabehalten. Ich fahre hin und finde meine genervte Frau in der Notaufnahme, wo sie zur weiteren Beobachtung am Herzmonitor angeschlossen ist.
Heute ein bisschen müde wegen der nächtlichen Sommerzeit-Umstellung.
Wir haben uns heute Abend spontan mit einem unserer Söhne zum Essen in Düsseldorf verabredet. Die freundliche Bedienung in der kleinen Trattoria hat alle Hände voll zu tun. Pizza und Pasta erweisen sich dann auch als ganz passabel.
Die Tulpen heute Abend im Halbdunkel auf unserem Wohnzimmertisch.
Fahre mit meiner Frau nach Köln, um für sie eine neue Gitarre auszusuchen. Ihre Wahl fällt auf ein sehr schönes Meisterinstrument von Höfner. Während wir darauf warten, dass die Gitarre aus dem Lager herbeigebracht wird, genießen wir die Frühlingssonne bei einer Tasse Kaffee trotz unvermeidlichen Ausblicks auf die Kalker Autobahnbrücken.
Bei dem herrlichen Sonntagswetter umrunden wir heute Nachmittag den stillgelegten alten Steinbruch in Gruiten und schlürfen anschließend unseren heißen Kakao.
Die Referendarin nimmt im E-Phase-Kurs das Ermischen von Inkarnattönen auf Basis der Grundfarben durch. Ich setze mich mit einem Spiegel und meiner limitierten Palette nach hinten und habe endlich mal wieder ein bisschen Zeit fürs Skizzenbuch.
Den Jahreswechsel verbringen meine Frau und ich zusammen mit der Familie unserer ältesten Tochter in der Nähe von Schwäbisch-Gmünd. Müssen unseren neugeborenen dritten Enkelsohn doch auch mal aus der Nähe sehen. Wie stolz die beiden Größeren auf ihren kleinen Bruder sind!
Was liegt auf dem Kopf, hat das Fell innen und lacht sich kaputt?
Die drei Brüder – schon jetzt ein Herz und eine Seele. Frei nach einem WhatsApp-Foto, das gestern Mittag mein Smartphone-Display zum Strahlen brachte.
Heute landet auf meinem Smartphone ein Clip mit unserem sechsten Enkel, der erst vor ein paar Tagen zur Welt gekommen ist. Wenn einer so schön im Schlaf lächelt, ist natürlich eine Skizze fällig, auch wenn sie diesmal nur vom kleinen Display abgeguckt ist.
Fröhliche Weihnachten mit Kind und Schriftkegel.
Zu geringe Laufweite? Mieses Spacing? Trotzdem zuversichtlich und entspannt nach vorne schauen. Schönen vierten Advent!
Habe mir
zweiundzwanzig
aus einer zwei
zusammengereimt
Geschafft! Erster Ferientag.
Zahlen, Zahlen, Zahlen… Projektbeurteilungen, Klausurnoten, Schülerfehlzeiten, andere Dunkelziffern. Am letzten Schultag des Jahres geht mir allmählich die Puste aus.
… Inzwischen bereitete die 19 ihren Bühnenauftritt vor. Diakritisch betrachtete sie sich im Satzspiegel. Zeigte sie nicht ein bisschen zu viel Fleisch? Die Dickte stimmte jedenfalls, das war keine Frage. Aber welche Typo passte wohl am besten zu ihrem Absatzformat? »Ach, was soll’s, neues Jahr – neues Glück!« Sie strich sich entschlossen durch die Haarlinie. »Auf dem Fußsteg werde ich sowieso mit flatterndem Satz und fliegenden Fahnen laufen.«
Unentschlossen stand die 18 an der Schnittmarke. Reichlich spät war es wieder geworden. Sollte sie sich zurückziehen? Oder erwartete man von ihr, dass sie noch eine Weile blieb? Schließlich ließ sie sich müde ins Stehsatzregal fallen, um das nächste Jahr abzuwarten. …
Vorerst keine Pause. Noch eine Menge Arbeit in der letzten Schulwoche vor der Nase.
Noch ein Viertel bis Heiligabend. Oder vielmehr ein Drittel? Schönen Advents-Sonntag!
Holz-Plakatschriften stellte man seit Anfang des 19. Jahrhunderts für die Veröffentlichung von Plakaten und Zeitungsheadlines im Buchdruckverfahren her. Die Lettern wurden mit Hilfe eines Pantographen auf das gründlich abgelagerte Holz aus Buchsbaum, Birne oder Ahorn übertragen und anschließend mit speziellen Maschinen in das Material gefräst. Die Abteilung Grafisches Gewerbe des Hamburger Museums der Arbeit ist noch im Besitz solcher Schablonen und Fräsmaschinen einer traditionsreichen typografischen Fabrik, die in Deutschland bis Mitte der 1970er Jahre Holzschriften für den Buchdruck produzierte. In der dortigen Manufaktur kann man unter Anleitung eigene Plakattypen nach bewährter Manier anfertigen.
Zehn Tage vor Heiligabend ein tautologisches Zahlenspielchen.
Mehr als 12 für jeden zurzeit auf der Erde lebenden Menschen: Bisher sollen weltweit über 100 Milliarden Kugelschreiber verkauft worden sein.
In den 1930er Jahren wanderte der jüdische Erfinder László Biró von Budapest nach Buenos Aires aus. Dort kam er – angeregt durch Zeitungsrotationsdruckfarben – auf die Idee zu einem Schreibgerät mit schnell trocknender Tinte: Kugelschreibertinte ist eine Dispersion aus Farbstoffen, Oleinsäure, Kastoröl und Sulfoniden. Sie wird mit Hilfe einer in der Spitze der Tintenmine rotierend gelagerten Kugel aus Wolframkarbid aufs Papier gebracht. Mikroskopisch kleine Löcher und Kanäle in der Kugeloberfläche sorgen in Verbindung mit dem Unterdruck in der Mine dafür, dass man einen Kugelschreiber in fast jeder Lage benutzen kann, ohne dass er kleckst.
Ein weltweit bekannter Hersteller ist das französische Unternehmen, dessen Einwegkuli-Modell Cristal hauptsächlich aus einem transparenten Kunststoffkörper mit sechseckigem Querschnitt besteht. In ihm steckt die Mine. So ist der Tintenverbrauch jederzeit sichtbar. Ein kleines Loch an der Seite sorgt für den Innendruckausgleich. Hinten wird das Gehäuse durch einen einfachen Kunststoffstopfen verschlossen. Vorne hat der Kuli lediglich eine Clip-Kappe mit offener Spitze gegen Ersticken bei versehentlichem Verschlucken der Kappe. Farbe von Stopfen und Kappe entsprechen der Tintenfarbe. Diese Gestaltung ist ebenso reduziert wie funktional. Das Modell befindet sich in der Designsammlung des New Yorker Museum of Modern Art.
Der Kuli hat unser alltägliches Schreibverhalten nachhaltig geprägt. Man kann mit ihm auch hervorragend zeichnen. Aber als Wegwerfprodukt ist diese geniale Erfindung vor allem im Hinblick auf den Umweltaspekt wirklich zu schade.
Zwei Elfen. Finde die Unterschiede!
Eine (gestaltungsphilosophische) Anmerkung zu den Zahlen 1 und 0 und den 10 Fingern: Digital und analog sind elementare Gegenbegriffe, aber sie gehören zusammen. Beim Denken lässt sich das Digitale (Abstrakte) nicht vom Analogen (Konkreten) trennen. Eine einseitige Vorstellung vom Denken dagegen, die ausschließlich kalkulierte Exaktheit und Berechenbarkeit betont (und in diesem Zusammenhang digitale Technologie überbewertet), wird wahrscheinlich nicht zu einer humaneren Gestaltung unserer Lebenswelt führen. Begriffliches Denken und anschauliche Sinneswahrnehmung müssen sich wechselseitig ergänzen. Der eine und der andere Prozess laufen im Kopf jeweils in einer speziell dafür zuständigen Gehirnhälfte ab – einerseits logisch und aufeinander folgend, andererseits anschauend-vergleichend. Vor allem das Sehen ist ein vergleichender, also analoger Vorgang, bei dem die Dinge in ihrer Relation zueinander abgewogen und beurteilt werden: Wir brauchen Analogien, um denken, planen und gestalten zu können.
Im Naturkundemuseum und im Historischen Museum sehe ich mir unter anderem an: schöne Gerippe vom Großzahndino, Langhalsdino, Geflügeldino und Aufrechtgeher mit buckligem Verwandten, ein ausgestopftes Langnasentier und ein Feldherrendenkmal.
Meine Frau und ich verbringen das Wochenende zusammen mit unseren beiden ältesten Söhnen in Berlin.
Fröhlichen zweiten Advent!
Vier Farben für die Acht.
Sieben mit leicht versiebter Perspektive.
Grüne Grüße vom Nikolaus.
Handwerk.
Eigenwillige Vier. Quizfrage: Wie lautet der Name dieser alten Plakatschrift? Die ersten vier Einsender mit der richtigen Lösung gewinnen jeweils eine Freihandskizze von mir.
Nur noch drei Wochen bis zu den Winterferien. Und auf lange Sicht kein bisschen Schnee.
Schönen ersten Advents-Sonntag!
Kein bisschen rückwärts gewandt: Hier kommt die Eins einer schmalfetten Buchdruck-Plakatschrift aus Holz mit 54 mm Kegelhöhe. Die Versalhöhe der Schrift ist mit dem Kegel identisch, also 12 Cicero bzw. 144 Punkt. Der Name der Schrift bleibt (mir jedenfalls) ein Rätsel. Und der Advent kann beginnen.
Einer meiner Söhne hat mir sein ausrangiertes iPhone überlassen. Bin jetzt wieder auf dem Laufenden (Klick).
Beim schnellen Draufloszeichnen zu spät bemerkt, dass beide Augen nicht auf der selben Achse liegen. Manchmal der Preis für die Unmittelbarkeit und Frische eines Live-Porträts.
Wir sind im Oberrather Café Shu Shu zum Geburtstagsfrühstück eingeladen und kriegen anschließend ein virtuoses privates Gitarrensolo unseres Sohnes geboten.
In NRW hat heute nach einer mit Konferenzen gespickten Vorbereitungswoche das neue Schuljahr begonnen. Zum Trost gehe ich mit meiner Frau am Abend bei unserem Lieblingsitaliener essen, der in Wirklichkeit ein Grieche ist. Die Pizza wertet Dino extra für mich mit frischen Pfifferlingen auf. Und auch das Zeichenlicht ist sehr gut.
Die Menge der Schafe auf Texel entspricht angeblich der Zahl der Einwohner der Insel. Von beiden gibt es etwa vierzehntausend. Als meine Frau unseren alten Tom hinter dem Deich ausführt, wird sie von zwei jungen Männern gefragt, ob das Tier am anderen Ende der Leine ein Schaf oder ein Hund sei. Vielleicht haben ja auf Texel Schafe noch weit mehr gemeinsam mit anderen Lebewesen als mancher Festlandbewohner denkt …
Nachdem ich unseren Jüngsten in aller Frühe mit der Fähre zu seinem Volleyballturnier auf einer anderen Frieseninsel verabschiedet habe, neigt sich der Urlaub dem Ende zu. Meine Frau und ich können die Ruhe kaum fassen, die sich inzwischen auf unserer Großbaustelle breitgemacht hat. Das junge Ehepaar verbringt den Nachmittag am Meer. Wir beide genießen ein letztes Mal die leckeren Pannekoeken im »Klif 23«. Ganz im Norden lassen wir mit der seitlich von links einfallenden Abendsonne den Tag beim Leuchtturm ausklingen.
Unser zweitjüngster Sohn ist mit seiner Frau zu Besuch. Gemeinsam machen wir eine Fahrt mit dem Garnelenkutter TX 10, genannt »Emmie«. Die gefangenen Krebse werden noch an Bord in heißem Wasser gekocht. Am Ende kriegt jede Familie einen Plastikbeutel voll zum Selberpulen in die Hand gedrückt.
Meinen Geburtstagabend verbringen wir bis nach Sonnenuntergang am Koogerstrand.
Früher war »Veronica« am Hafen in Oudeschild ein kleiner Imbiss, wo man Patat und frisch gefangenen Fisch bekam. Sitzplätze waren rar. Heute hat sich aus der damaligen Fischbude ein richtiges Restaurant entwickelt. Das Essen ist immer noch gut. Sitzplätze sind immer noch rar.
Viel zu erzählen, wenn man sich so selten sieht.
38 Grad. Kein Lüftchen weht. An einen heißeren Sommer auf Texel könne er sich nicht erinnern, sagt der Zimmermann, in dessen Haus wir wohnen. Unserem alten Tom scheint die Hitze nichts auszumachen.
In der letzten Woche kommt unser jüngster Sohn zu Besuch. Am Nachmittag erwarte ich ihn am Fähranleger bei t’Hoorntje.
Merke: Nur ein sehr weit entfernter Bagger ist ein guter Bagger.
Die Abreise unseres Sohnes nutzen wir für einen Ausflug aufs Festland nach Den Helder. Während der Überfahrt mit dem Veerboot weht durch den Fahrwind eine frische Brise, aber leider nur 20 Minuten lang.
Auf der Flucht vor dem Baumaschinenkrach sind wir wieder mit den Rädern unterwegs, dehnen die Zeit weit über den Mittag hinaus mit lecker eten, lassen uns zusammen mit den Deichschafen die Sonne auf den Pelz brennen und feiern den 33. Geburtstag unseres ältesten Sohnes, der uns die ersten 14 Tage begleitet.
Seit sieben Jahren sind wir das erste Mal wieder auf Texel. Wünschen uns vor allem Ruhe. Daraus wird diesmal aber nichts. In unmittelbarster Nähe unserer Ferienwohnung wird mit schwerem Gerät der Deich an der Waddenzee verstärkt. Morgens um 7 dröhnen die Bulldozer, Kettenbagger und Ladekipper los. In der ersten Woche geht das bis abends um 7. Auch am Samstag wird den ganzen Tag über fleißig weitergearbeitet. Wenigstens kann ich mir nach Feierabend die Baumaschinen in Ruhe angucken.
Jeden Sonntagabend legt die komplette Texelsche Fischereiflotte nach und nach vom Hafen in Oudeschild ab. Die Kutter bleiben bis zum Freitag auf See.
Wieder mal geht die Sonne viel zu schnell unter. Schließlich sind das schöne Licht und die Schatten weg und der Mond geht schon über den Schiffsmasten auf.
In Den Burg bleiben wir mittags an diesem Kubus hängen. Auf der kleinen Bühne spielen gerade zwei junge Musiker vor einem sehr übersichtlichen Publikum ihre Salsa- und Jazz-Improvisationen. Nicht schlecht. Nach 20 Minuten packen sie die Gitarren ein und sitzen noch ein bisschen auf der uns gegenüberliegenden Bank. Eine Frau kommt, schaltet die Verstärkeranlage aus, fährt die Glasfenster runter, schließt das Gebäude ab und geht. Die bunten LED-Lichtleisten lässt sie brennen.
Mit der Abendsonne im Rücken gucken wir den Seeleuten zu. Unsere Schatten werden zusehends länger.
Diesen Sommer verbringen wir unsere Ferien in Nordholland auf Texel. Wir wohnen etwas außerhalb von Oosterend, einem kleinen Ort an der Wattenseite der Insel. Hier ist von touristischen Aktivitäten wenig zu spüren, weil die schönen Badestrände alle an der Nordseeseite liegen.
Von Texel aus fahre ich gemeinsam mit meinen beiden ältesten Söhnen nach Amsterdam. Wir nehmen eine frühe Fähre nach Den Helder und lassen uns mit dem Shuttle-Bus zum Bahnhof bringen. Weiter gehts mit dem Intercity direkt zum Amsterdamer Centraal. Weil die Türen der hinteren Wagen sich nicht öffnen lassen, müssen wir rennen, um ganz vorne einsteigen zu können.
Während der jüngere Sohn seinen Geschäftstermin wahrnimmt, schlendern wir beiden anderen durch die Stadt. Den Abend verbringen wir auf dem Museumplein. Direkt vor dem Rijks Museum schwebt wie ein riesiger Fremdkörper diese weiße Raumfahrerfigur von Joseph Klibanski, von dem ich hier zum ersten Mal höre.
Zum Abschluss des Bildhauerei-Halbjahrs bin ich mit den beiden Parallelkursen der Q1 im Wilhelm Lehmbruck Museum. Fast alle erscheinen pünktlich zur Führung über Max Ernst und andere Vertreter des Surrealismus. Manche machen Skizzen. Am Nachmittag stellen einzelne Schüler ihre vorbereiteten Kurzanalysen vor weiteren ausgewählten Werken zur Diskussion. Mit dabei auch die Zweiteilig Liegende von Henry Moore.
»Bei vielen meiner liegenden Figuren sind Kopf- und Halsteil der Plastik, manchmal auch der Torsoteil, aufrecht, sie ergeben einen Kontrast zur horizontalen Lage der ganzen Skulptur. Ich habe auch bei meinen liegenden Figuren oft eine Art drohend erhobenes Bein gestaltet – das obere Bein der Plastik ragt über das untere hervor. Dadurch entsteht ein Eindruck von drängender Kraft – wie ein starker Ast, der vom Baumstamm nach außen strebt, oder wie eine überhängende Klippe, die man vom Strand aus über sich sieht.«
Moore ist in meinen Augen einer der herausragenden Schätze des Museums, und es inspiriert mich immer wieder, seine Arbeiten zu zeichnen.
Wir feiern Geburtstag mit unserer ältesten Enkelin.
Mittags genießen wir nach einem Gemüseeintopf die Sonne im Garten des Jüdischen Museums. Dann sehen wir uns die vier 360°-Kurzfilme von Dani Levy an, die er für die Ausstellung »Welcome to Jerusalem« zum Nahostkonflikt gedreht hat. Die 11-minütigen Geschichten kreisen um die für Jerusalem existenziellen Themen »Glaube«, »Liebe«, »Hoffnung« und »Angst«. Weil meine VR-Brille nicht richtig funktioniert hat, drückt man mir am Ende einen Bausatz für eine Papp-VR-Brille in die Hand, mit der ich mir über die 360°-App von Arte die Filme auch zu Hause auf meinem iPhone ansehen kann.
Gemeinsam mit meinen beiden ältesten Söhnen ziehe ich über die Museumsinsel. Den Tag lassen wir am Spreeufer gegenüber dem Dom ausklingen.
Am Freitagnachmittag fahre ich mit dem ICE nach Berlin, um meinen Sohn zu besuchen. Die beiden Kinder in der Reihe schräg vor mir nutzen die Zeit vernünftigerweise mit Zeichnen, während der zugehörige Erziehungsberechtigte erschöpft eingeschlafen ist.
Während draußen die Frühsommerhitze den Sonntagnachmittag lahmlegt, sitze ich im vorzüglich klimatisierten Essener Museum Folkwang zwischen Figuren-Landschaften aus Gips und Messing von Hans Josephsohn.
»Das Schwierigste ist, dass etwas vollkommen natürlich wirkt und dass es die Kraft des Lebens selber hat. Aber das erreicht man nicht, indem man die Natur einfach so nachmacht, wie sie ist.«
Wie ich mich heute Nacht im ausgeschalteten Computerdisplay gespiegelt sah (klick!).
Nach dem Besuch der Ausstellung Black & White, die zurzeit im Düsseldorfer Museum Kunstpalast läuft, sitzen wir noch ein bisschen draußen am Brunnen. Kurz darauf setzt ein Platzregen ein und wir müssen uns für eine Weile unterstellen.
In der Grundschule brennen die Zweitklässler darauf, endlich mit dem Füller schreiben zu dürfen. Ich konnte mich heute bei meiner Enkelin davon überzeugen, welche Freude und Genugtuung das Erreichen dieses Ziels hervorrufen kann. Im Gymnasium lechzen die Achtklässler nach dem begehrten »Schreibmaschinen-Diplom«. Sie dürfen nämlich ihre eigenen Laptops erst dann im Unterricht benutzen, wenn sie das 10-Finger-System zum Maschinenschreiben aus dem Effeff beherrschen. Inzwischen haben die meisten dann vergessen, dass man auch mit der Hand schreiben kann.
Tulpen aus Plastik, nicht aus Amsterdam.
Geburtstagsständchen für Theo.
Hatte gestern Abend keinen Fineliner dabei, aber einen Farbstift in der Jackentasche.
Ein schöner Nachmittag mit einem unserer Söhne.
Frohe Ostern!
Heute im Duisburger Lehmbruck-Museum: Maschinenskulpturen, Performances und Zeichnungen von Rebecca Horn, die im November für ihr Lebenswerk mit dem begehrten Lehmbruck-Preis ausgezeichnet worden ist. Die Präzision fein abgestimmter Technik und die eigenwillige Poesie ihrer visuellen Bilderfindungen zeigen immer wieder eine Spannung zwischen Schönheit und Verletzlichkeit. Einige der nach Horns Schlaganfall vor zwei Jahren entstandenen (unskizzierbaren) neuen Skulpturen und Installationen haben mich besonders angesprochen. Und eine kleine Porträtplastik von Wilhelm Lehmbruck.
Donauwellen und heißer Kakao nach unserer gestrigen ziemlich zugigen Wanderung rund um die stillgelegte alte Grube 7 der Wülfrather Kalksteinbrüche.
Musei Capitolini. Trattoria Ciao.
Casella di Trastevere.
Gemeinsam mit meinem jüngsten Sohn fünf Tage in Rom …
Unser erster Tulpenstrauß in diesem Jahr.
In dem biblischen Bericht über die Geburt von Jesus unter römischer Fremdherrschaft in Bethlehem ist lediglich vom in Windeln gewickelten und in einer Futterkrippe liegenden Säugling die Rede. Stroh wird nicht erwähnt. Das existiert offenbar bloß in unseren traditionsverdrehten Köpfen. Dabei war wohl das Kind in der Krippe schon für manch einen Ertrinkenden der letzte Strohhalm, an den er sich im wirklichen Leben klammern konnte. Um dann festzustellen, dass dies die beste Entscheidung seines Lebens war und das damit verbundene Versprechen alles andere als ein Strohfeuer.
Fröhliche Weihnachten :-)
… knacken muss man sie aber schon selber.
Reflexion 22. Dezember 2017.
Countdown: in drei Tagen ist Weihnachten. Sehnlichst erwartet …
Gestern noch Klorolle. Heute eine Filmrolle in den 20th Century Studios.
Für alle, die noch immer über Bauklötze staunen können.
Augen und Kerzen zählen: Eine Runde Domino am dritten Advent. Fröhlichen Sonntag!
Unentbehrlich für die Weihnachtsbastelei und hilfreich beim Einpacken der Geschenke.
Was sich heute in der obersten Küchenschublade fand.
Gegeben sind sieben aus mehreren Würfeln gebildete Würfelkörper. Sechs davon sind Tetrawürfel, das heißt, sie sind aus jeweils vier Würfeln zusammengesetzt: ein T-förmiger, ein Z-förmiger und vier L-förmige Würfelkörper. Der siebte Würfelkörper ist ein L-förmiger Triwürfel (aus drei Würfeln gebildet). Diese sieben Würfelkörper sind zu einem Kompositkubus zusammenzufügen. Ein Klassiker (klick).
Oder die sieben Teile fügen sich – möglicherweise durch Evolution – zur 14 des heutigen Adventskalenderblatts :-)
Intelligent Design.
Ganz genau zur Halbzeit.
Diesmal habe ich mir zwei Beine unserer morschen Sitzbank im Garten als Adventszahl ausgesucht und den Rest großzügig weggelassen. Eigentlich schade, war lange Zeit ein sehr bequemer Ort zum Entspannen.
Alles weiß. Nichts mehr davon zu sehen, dass ich gestern wahre Schneemassen vor dem Haus weggeschippt habe. Heute morgen sind schon wieder mindestens 10 cm Neuschnee gefallen. Und es schneit fröhlich weiter am zweiten Advent.
Jetzt ist er da, der Winter. Es heißt also wieder mal kräftig Schnee schippen.
7-artige Leuchte.
Heute früh an unserem 37. Hochzeitstag backen meine Frau und ich gemeinsam aus Mürbeteig eine Dose Plätzchen für den fünften Geburtstag eines unserer Enkelmädchen. Ein paar davon bleiben für meinen Adventskalender übrig.
Wer übrigens noch an der gestrigen –nf-Frage herumrätselt, könnte mal bei Spiegel online nachlesen, was Bastian Sick in seiner Zwiebelfisch-Kolumne dazu schreibt. Der muss ja immer seinen Sernf dazugeben.
Rätselfrage: Wie viele deutschsprachige Wörter enden auf –nf und wie lauten sie?
Lösung bitte per eMail :-)
Von mir aus kann der Winter jetzt kommen. Habe heute Abend in der Werkstatt den letzte Woche bestellten Satz M+S-Reifen montieren lassen. Knapp 15 Minuten, dann war die Bühne wieder frei.
Heute zum ersten Advent lag tatsächlich ein paar Stunden lang der erste Schnee in diesem Winter. Der Schnee ist zwar vorläufig wieder weggetaut. Aber es wird dann wohl doch allmählich Zeit für die Winterbereifung. Jetzt, da die Erdnüsse schon in Dreierschwärmen ins wärmende Skizzenbuch ziehen.
Meine Frau nimmt an diesem Wochenende wieder am Vohwinkeler Adventsmarkt teil, wo sie jedes Jahr ihre schönen Handarbeiten anbietet. Erstaunlich, wie sie das bei der Kälte den ganzen Tag über aushält. Mit kleinen gerahmten Drucken einiger Skizzen bin ich zum ersten Mal auch dabei, muss aber nach kurzer Zeit völlig durchgefroren zum Aufwärmen meiner alten Knochen wieder nach Hause. Erst heute Abend mache ich mich wieder auf den Weg, um schnell noch meine zweite Adventsskizze zu zeichnen, ehe die Hüttentüren für heute verschlossen werden. In dieser Nacht soll es laut Wettervorhersage schneien.
Türchen offen.
Der Name der jüngst freigegebenen Aussichtsplattform im Wuppertaler Nordpark ist natürlich maßlos übertrieben. Aber der Blick auf die Oberbarmer Stadtlandschaft hat schon was.
In den Herbstferien besuchen wir unseren ältesten Sohn in Halle a.d. Saale. Bei Wenzel in der Großen Nikolaistraße versöhnen uns ausgezeichnetes Paprikagulasch zu böhmischen Klößen und frischgezapftes tschechisches Fassbier mit der langen Anreise.
Für ein Konzert mit Giora Feidman sind noch Karten zu bekommen. So erstaunt uns dann am Sonntagabend in der Ulrichskirche die musikalische Wandlungsfähigkeit dieses Meisters der singenden Klarinette: Der 81-Jährige interpretiert gemeinsam mit dem Rastrelli-Cello-Quartett seine Auswahl der besten Beatles-Songs.
Hatte es eigentlich auf die Pferde abgesehen. Aber die stehen dann doch zu tief im Gras und sind ständig in Bewegung. Schön auf den zweiten Blick das Auenwäldchen entlang der Düssel und wohluend bei dem Herbstwind die Nachmittagssonne im Rücken.
Heute im Bochumer Eisenbahnmuseum.
… zur Begrüßung des Sonntags.
»Bevor du den Gürtel enger schnallen musst, solltest du ihn lieber verkaufen.«
Glühlampe 60W 230V E27 klar. Vom Tisch gefallen und auf dem Fußboden zerschellt.
Bin äußerst unbarmherzig von kleinen Angreifern attackiert worden, kaum dass das neue Schuljahr wieder angefangen hat. Ergebnis der Niederlage auf ganzer Linie: zunächst Schluckbeschwerden, dann Halsschmerzen, jetzt Husten, Husten, Husten. Wegen des zurzeit ohnehin schon endlos langen Vertretungsplans habe ich mich gestern trotz miserabler Verfassung heldenhaft durch meinen langen Schultag gequält. Heute aber konnte ich schon vormittags wieder nach Hause, weil ich freitags nur einen einzigen Kurs habe. Immerhin wenigstens ein Gutes.
Gestern hat unser zweitjüngster Sohn geheiratet.
War heute mit meiner Frau im kürzlich neu eröffneten Wuppertaler Ikea einkaufen. Was Harold Lunde aus Gunnar Vikenes Film »Kill Billy« dazu sagen würde, dürfte klar sein. Habe natürlich ein schlechtes Gewissen. Ehrlich.
Heute Abend auf dem Hildener Marktplatz mit der Büste vom alten Doktor Fabry.
Wie immer liebenswürdig, fleißig und routiniert. Was wäre das Fest ohne Dich gewesen!
Bin auch nicht mehr der Jüngste. Habe gestern »Purzeltag« gefeiert, wie ein guter Freund meinte. Womit wenigstens sehr schön die Fortbewegungsart umschrieben wäre, in der für jemanden meines Alters die Tage zu vergehen scheinen. Um so schneller die Skizzen …
Liegt am liebsten in seinem Schrank: unser alter Tom.
Wir haben noch nicht genug und gehen die paar hundert Meter rüber zum Lehmbruck-Museum. Vor der Ausstellungshalle die monumentale BDM Gruppe von Georg Baselitz aus schwarz patinierter Bronze. Das Thema Erinnerung ist für Baselitz ja ein wichtiges Leitmotiv. Hier ein autobiografisches Thema aus der Zeit des NS-Regimes: Die eigene Schwester untergehakt mit zwei Freundinnen – drei Grazien, brutal mit der Kettensäge aus Eichenholz herausgefräst. Die Plastik aus dem Jahr 2012 wirkt durch die sichtbaren Arbeitsspuren und die schwarze Oberfläche buchstäblich verkohlt.
Zeitgleich mit der Ausstellung im MKM werden im Lehmbruck-Museum weitere Werke von Erwin Wurm gezeigt. Unter anderem der adipöse rote Porsche mit dem Titel Fat Convertible von 2005. Außerdem aktuelle Arbeiten, darunter auch eine grafische Serie ausblühender brauner Kaffeeflecken mit dem Titel Vaterland, die sich wie politische Territorien auf den geografischen Landschaften reinweißer, saugfähiger Aquarellbögen ausbreiten.
Gestern zum Zeichnen in Duisburg. Im Museum Küppersmühle kommen wir an Erwin Wurms Kastenmännern nicht ohne weiteres vorbei. Und wie immer sehr witzig: neue
One Minute Sculptures.
Habe einen Fabermännchen-Buntstift gefunden, der noch aus den 1960er Jahren stammt. Gehörte wohl zur Grundschulzeit in die Federmappe meines Schulranzens.
Diese Spiegelzeichnung ist ein bisschen irritierend: Der Darstellungswinkel auf der linken Seite des Skizzenbuchs passt nicht mit dem auf der rechten Seite zusammen. Das Problem ist die Parallaxe. Wie bestimmt jeder weiß, ist damit der Abstand der Augen zueinander und die dadurch leicht unterschiedliche perspektivische Wahrnehmung der einzelnen Augen gemeint. Die Doppelseite zeigt, was meine beiden Augen unabhängig voneinander gesehen haben. Deckt man jeweils eine Seite zu, so erscheint jede Gesichtshälfte für sich genommen durchaus perspektivisch stimmig (A oder B). Wahrscheinlich bin ich heute einfach zu unkoordiniert, um beide Seiten zusammen zu kriegen.
Letzte Seite des kleinen Skizzenhefts, das ich in den vergangenen vier Wochen unterwegs dabei hatte. Keine Zeit zum Scannen – keine Posts. Stattdessen ein Skizzen-Clip [klick].
Demoskizze von heute. Bei mir ist in der Schule Abgucken erlaubt.
Während erschöpfte Läufer des Paris-Marathons in Decken gehüllt vorbei humpeln, stehe ich in einer Nebenstraße und warte ein bisschen unterkühlt auf die Rückkehr meiner Schüler, die spät am Abend noch auf dem Eiffelturm sind.
Nach nächtlicher Busreise mit dem Kunst- und Französischkurs am Freitagmorgen um sieben in Paris. Den Tag über weitgehend zu Fuß unterwegs. Am Abend im Louvre.
Bei Dino in Sonnborn. Einer unserer Söhne ist zur Feier des Tages extra aus Berlin eingeflogen.
Heute während der ersten Doppelstunde der diesjährigen Stillleben-Unterrichtsreihe in der E-Phase. Apropos …
Kalt draußen, heut früh!
Meine Streichholzflamme
zittert vor Freude
Wieder ein Jahr –
der Ton wird rauer
unterwegs
Hatten über Weihnachten wieder die ganze Familie zu Besuch. An einem der Nachmittage mit denen, die sich keine Erkältung eingefangen hatten, auf der Bowlingbahn eine ruhige Kugel geschoben. Gar nicht so leicht, mit einem einzigen Wurf alle Pins umzuschmeißen.
Die Weihnachtsgeschichte lässt sich in einem einzigen Wort zusammenfassen, und zwar in einem hebräischen Namen: עִמָּנוּ אֵל (Imanu-El) bedeutet »Mit uns (ist) Gott«. Man könnte auch sagen: Gott ist für uns. Wie bei jeder Beziehung kann man die Frage, ob das stimmt, nicht aus der Distanz klären. Damals sind die, die es wissen wollten in den Stall gegangen, um dem Kind persönlich zu begegnen.
So manches im Leben kann man nicht selber zusammenschrauben. God jul!
Während die Gabel unter Vorspiegelung knuspriger Brötchenhälften blitzschnell mit einem Seitenblick die verfahrene Situation erfasste, setzte sich die Henkeltasse erschöpft auf den Rand des Frühstücksbrettchens. »Endlich Ferien!«, seufzte sie lächelnd und zog lasziv ihren Schlagschatten nach. »Du hast gut reden«, maulte die Gabel, »morgen ist schon Heiligabend und ich habe noch immer kein Geschenk für meinen Brotkorb.«
Solidarität.
Keine Zeit für ausgiebige Betrachtungen.
Kontinentaldrift meiner Mandarinenschale von heute Abend.
Für Berlin.
Kleiner Überrest von einem der mehr als acht Millionen Pakete, die in den letzten Wochen vor Weihnachten täglich von den Zustelldiensten transportiert werden müssen.
Der 1.1.16 war kein schlechter Start. Viel Glanz für den Anfang. Inzwischen sind hier und da wohl Träume zerplatzt, Pläne gescheitert, Vorsätze im Sand verlaufen. Menschen haben sich auf den Weg gemacht, ums Überleben gekämpft, es geschafft, aufgegeben oder alles verloren. Hoffnungen haben sich zerschlagen oder Türen sich unverhofft aufgetan. Die Wirklichkeit ist ein strenger Lehrmeister. Und gegenüber der Schattenzone befindet sich immer die Lichtquelle.
Noch zehn bis Heiligabend. Kleine Kaffeepause zum Durchhalten.
Genau.
Heute ein bisschen getrickst. Die zwölf bunten Würfelelemente dieses netten kleinen Spielzeugs (habe momentan leider nur eines davon) sind fest, aber flexibel miteinander verbunden. Dank der eingesägten Schlitze sind verschiedene Figurationen möglich. Gestaltungstraining auf kleinstem Raum – sofern sich die nötige Muße dazu findet.
Man sagt, die Einwohner Wuppertals kämen mit einem Regenschirm zur Welt. Was nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Denn nach Datenlage des Deutschen Wetterdienstes gibt es keine deutsche Großstadt, in der es mehr regnet als hier. Auch heute mal wieder reichlich. Die Skizze kann ich deshalb nur aus meinem Auto durch die Windschutzscheibe zeichnen: Schwebebahnpfeiler Nr. 11 in Richtung Kaiserplatz auf den letzten 250 Metern zwischen Bruch und Endstation Vohwinkel.
Meine Braun-Armbanduhr AW 50 ist jetzt 25 Jahre alt. Das Modell wurde 1991 von Dietrich Lubs entworfen, der im Designteam von Dieter Rams u.a. für die Gestaltung verschiedener Uhren-Serien verantwortlich war. Obwohl die Uhr natürlich nicht über einen handgefertigten Mechanismus verfügt und daher von wirklichen Kennern des Fachs wohl kaum ernst genommen wird, finde ich das schlichte und funktionale Design des Titan-Gehäuses noch immer ansprechend. Allerdings hat mich die Anordnung der Datumsanzeige auf dem ansonsten klaren Zifferblatt ohne Ziffern nie überzeugt. Habe mich natürlich inzwischen an den Störenfried gewöhnt. Und bis heute zeigt die Uhr zuverlässig die Zeit an, was ja ihre Aufgabe ist.
Habe heute Abend eine saftige spanische Clementine vom Kaliber 28 abbekommen.
Einadriges und mit blauem PE ummanteltes Kupferkabel aus meiner Werkzeugkiste.
Unser schöner alter siebenarmiger Stråla Birkenholzleuchter.
Für die einzigartige Frau, die ich am 6. Dezember 1980 geheiratet habe.
Faustgroßes Objekt: z.B. frischer italienischer Fenchel (foeniculum vulgare).
Für helle Köpfe: Im Raum lassen sich maximal vier Punkte mit jeweils gleichem Abstand zueinander anordnen. Wer weiß, wie, schickt die Antwort bitte schnell per eMail.
Hatte gestern ursprünglich vor, eine kurze Animationssequenz zu posten. Dann haben die sechzig Phasenzeichnungen aber etwas länger gedauert und eine einzelne Skizze musste stattdessen vorerst genügen. Heute jedoch gibt es nun die Animation als Sonntagsspecial.
Neulich im Kino: Achtmal wiederholt sich dieselbe Szene als Naheinstellung in direkter Aufsicht mit kaum merklichen Variationen: Paterson wacht früh morgens gegen sechs Uhr im Bett auf, schaut kurz auf seine Uhr, berührt zärtlich seine neben ihm schlafende Frau Laura und steht leise auf. Der junge Mann heißt wie die amerikanische Kleinstadt, in der er als Linienbusfahrer arbeitet. Beim Frühstück, auf dem Weg zum Busdepot und während des Tages denkt er Lyrik. Bevor er morgens losfährt, in der Mittagspause und abends nach der Arbeit schreibt er seine Gedichte in ein Notizbuch. Einmal ist es ein Liebesgedicht, zu dem ihn eine blaue Streichholzschachtel anregt … Adam Driver in diesem neuen Film von Jim Jarmusch. Eine (volle) blaue Streichholzschachtel gab es als Give-away im Cinema.
Eines kommt wieder ziemlich überraschend …
Bin seit Montag Abend krank und versuche hartnäckig, trotz der Ausarbeitung von EVA-Aufgaben für meine lernbegierigen Klassen und Kurse und bereits auf ein Minimum reduzierten Vertretungsmaterials wieder zu Kräften zu kommen. Krank in der Schule zu erscheinen und sich irgendwie durch den normalen Unterrichtstag zu schleppen ist jedenfalls weniger aufwändig.
Ästchen aufgelesen, wo sich wieder mal fast 30 Millionen Weihnachtsbäume anschicken, ihre Reise in die deutschen Wohnzimmer anzutreten.
Finde die Porträtskizzen vor dem Hintergrund der abstrakten Gemälde spannend. Wer weiß, vielleicht werde ich das bei Gelegenheit mal in Farbe umsetzen.
Orangerie Elisenhöhe, diesmal etwas unterkühlt. Im Sommer ist es hier auch ganz schön.
Während meines heutigen Besuchs in der Klinik zufällig aus dem direkt angrenzenden Schwesternzimmer aufgeschnappt: »Das Nackenhörnchen ist noch nicht fertig mit dem Abendbrot«. – Trotzdem kann es wohl morgen wieder nach Hause entlassen werden,
das Nackenhörnchen :-)
Wie immer ist meine Frau auch im Krankenhaus ausgezeichnet vernetzt. Als ich heute Mittag zu Besuch komme, sitzt sie beinahe als wäre gar nichts gewesen in ihrem Krankenbett und telefoniert angeregt mit unserem ältesten Sohn. Ich darf mithören.
Zur Erleichterung meiner Frau sind nun auch die letzten Schläuche entfernt. Heute beim Spaziergang auf dem Flur der gynäkologischen Station wurde sie von einer kaum älteren Besucherin gefragt, ob ihre Entbindung gut verlaufen und das Kind wohlauf sei. Kann man wohl sagen: Unser zweitjüngster Sohn, mit seiner Verlobten am Nachmittag zu Besuch in der Klinik, hatte am Mittwoch seinen 25. Geburtstag. Den hat er heute zusammen mit seiner offensichtlich noch immer jungen Mutter nachgefeiert.
Am zweiten Tag nach dem Eingriff finde ich meine Frau äußerlich in guter Verfassung vor. Sie dagegen fühlt sich noch eher so wie es die untere Skizze nahelegt. Aber immerhin ist sie heute schon wieder ein paar Schritte auf den Beinen gewesen.
Trotz des Wundschmerzes macht meine Frau am Tag nach der OP schon einen deutlich frischeren Eindruck als gestern. Mit ihrem selbstgenähten Nackenhörnchen kann sie das Stillliegen einigermaßen aushalten.
Meine Frau muss sich einer geplanten OP unterziehen. Als ich heute Nachmittag in ihr Krankenzimmer komme, wirkt sie noch fast sechs Stunden nach dem Eingriff erschreckend blass. Trotzdem lässt sie keinerlei Klagen hören. Meine starke Frau.
Nachdem meine Frau schon im Frühsommer das verbogene und verrostete Klettergerüst unserer Kinder im Garten auseinander geschraubt hatte, grabe ich heute Nachmittag die letzten aus dem Boden ragenden Stahlrohrreste frei und flexe sie sauber ab. Sieht aus, als wäre da nie was gewesen. Danach feiern wir unseren kleinen Erfolg bei Dino.
War wieder ein langer Tag heute. Sitze müde an einem chaotischen Schreibtisch und bin halbwegs fertig mit der Unterrichtsvorbereitung für die nächste Etappe.
War ein langer, heißer Tag heute. Sitze müde draußen hinterm Haus. Um halb neun am Abend hat sich die Luft noch nicht abgekühlt.
Vom Flohmarkt.
Ein fröhlicher Tag: Unsere erste Enkelin ist heute in die Schule gekommen. Im Gottesdienst hat die Pastorin jedem einzelnen Kind spontan einen individuellen Segen zugesprochen. Hätte mir damals an meinem ersten Schultag auch gut getan, dachte ich.
Countdown: Heute die ersten Vorbereitungskonferenzen. Morgen, Montag und Dienstag geht’s damit weiter. Und nächste Woche Mittwoch startet dann schon wieder das neue Schuljahr hier in NRW. Nicht jammern. Zeichnen!
Am Nachmittag mit den Rädern rund um den Baldeneysee. Auf der Werdener Staumauer dem Seitenwind getrotzt. Den Rotaugenanglern auf der Ruhr zugesehen. Unter der großen Linde des Lukas am alten Kupferdreher Bahnhof Abendsonne aufgetankt.
Ein alter Weggenosse lädt uns zu seinem Geburtstag ein. Am Vormittag fahren wir in Wuppertal mit der Schwebebahn zur Cragg-Retrospektive ins Von der Heydt-Museum (allerletzte Gelegenheit). Abends in Bonn ein Spaziergang an der Rheinuferpromenade und zum Abschluss ein vietnamesisches Drei-Generationen-Abendessen zusammen mit seinem Sohn und dessen junger Familie.
Im Naturhistorischen Museum Stuttgart gibt es neben Steppenelefanten-Knochen und restaurierten Mammuts auch viele phantastische Dinos der Region zu bestaunen. Welcher kleine (und große) Junge wäre dafür nicht zu begeistern? Leider reicht mal wieder die Zeit nicht für alles Spannende, was es hier zu sehen gibt.
Zu Besuch bei Tochter und Schwiegersohn. Anschieben meines vierjährigen Enkels auf seinem ersten Fahrrädchen. Seine waghalsigen und begeisterten Versuche, möglichst schnell zwischen den beiden auf der Straße vor dem Haus parkenden Handwerker-Vans hindurchzuradeln. Beim Warten auf seine Rückkehr zur nächsten Runde habe ich einen Augenblick fürs Skizzenbuch.
Bad Camberg. Halbzeit mit Dönerteller an der A3 auf dem Weg nach Winterbach.
Meinen Geburtstag feiere ich mit einer kleinen Paddeltour nach. Meine sportlichen Gäste begleiten mich zum Baldeneysee. In Essen-Kupferdreh steigen wir in die fünf Kanadier, die ich bei Zölzer ausleihen konnte. Auf der Tribüne der Regattastrecke verschnaufen wir und lassen es uns bei einem herrlichen Picknick gutgehen.
Hatte in letzter Zeit keine Lust zum Scannen. Deshalb nun als Nachtrag, was seit meinem Geburtstag im Skizzenbuch gelandet ist.
Trödelmarkt im belgischen Grenzstädtchen St. Vith. Die Fritten kann man vergessen. Die Schnäppchen nicht: Ein gut erhaltenes Kinderfahrrädchen für Paul. Drei schön illustrierte Kinderbücher von Irmgard Lucht und Lilo Fromm. Eine winzige Puppe mit feinem Gesicht von Zapf für An. Ein Konvexspiegel mit Plüschfassung und lustigem Vogelkopf und eine gutaussehende Stapelschneidemaschine von Dahle für mich selbst.
Ziemlich scharfe Peperoni erwischt. Schluckauf garantiert.
Sixt Station. Beim Warten auf die Rückkehr des neu betankten Umzugs-LKWs.
Paddeltag mit einem meiner Söhne. Abends in der Roten Mühle lecker vegetarisch Essen.
Essen Kupferdreh, 35 Grad Lufttemperatur. Mit den Rädern einmal um den Baldeneysee. Zum Schluss eine kühle Erfrischung. Plötzlich kommen heftige Windböen auf und wirbeln Früchte und Blätter der alten Linde herunter. Getränkekarten werden von den Tischen gefegt. Gäste flüchten hastig ins Haus. Die ersten schweren Tropfen. Wir leeren in aller Ruhe unsere Gläser und radeln zurück.
Alter Schleifmühlenkomplex aus dem 17. Jahrhundert – heute ein schattiger Biergarten mit riesigen Sonnenschirmen. Waren heute leider alle besetzt. Im 19. Jahrhundert legte hier eine Ruhrfähre an, mit der die Kumpel täglich von Heisingen zur Zeche Heinrich nach Überruhr gebracht wurden. Die ist inzwischen längst stillgelegt. Werde demnächst mal mit dem Faltboot hier einsetzen.
Knackige Oberarme – weiche Currywurst: nicht ganz korrekter Abschluss des gestrigen Paddeltages auf der Ruhr mit dreien meiner Söhne.
Am Samstag haben wir bis auf einige kleinere Regenschauer fast durchgehend Schönwetter und damit ideale Bedingungen für den Raku-Brand, den wir am vergangenen Wochenende wegen des Regens nicht machen konnten. Unser Keramikermeister Theo facht den mobilen Brennofen vor dem Haus an: eine mit isolierendem Material ausgekleidete Metalltonne, die über die fertig glasierte Tonware gestülpt wird. Die Gasflamme gelangt durch ein Loch im unteren Bereich der Tonne ins Innere und heizt den Brennofen auf. Der leicht versetzt aufgelegte Tonnendeckel sorgt dafür, dass ein kaminartiger Abzug entsteht. Wir messen die Temperatur mit einem elektronischen Fühler. Nach rund dreißig Minuten ist es so weit: Theo hat eine dick gefütterte Jacke und große Stulpenhandschuhe gegen die Hitzestrahlung angezogen und sich einen Atemschutz vor den Mund gebunden. Bei etwa 950º Celsius greift er die Keramik mit einer langen Zange und hebt sie vorsichtig aus dem Brennofen heraus. Abrupt kühlt die geschmolzene Glasur an der Luft ab und bildet ein unregelmäßiges Netzwerk feiner Haarrisse, das Raku-typische »Krakelee«. Die immer noch heiße Keramik legt Theo in eine mit Sägespänen gefüllte Räuchertonne. Wir schütten weitere Holzspäne darüber. Sofort entzünden sie sich und färben den Scherben an den unglasierten Stellen und in den Krakelee-Rissen durch Einlagerung von Kohlenstoff schwarz. Mit einem Deckel wird die Tonne nahezu luftdicht geschlossen. Dieser Räucherbrand dauert etwa eine halbe Stunde. Da währenddessen kaum Sauerstoff an die Keramik gelangt, bleiben die schwarz gefärbten Stellen durch Reduktion dauerhaft erhalten. Anschließend nimmt Theo die gebrannte Keramik wieder mit einer Zange aus der qualmenden Räuchertonne heraus und legt sie ins Wasserbad. Nach dem Abkühlen müssen wir nur noch die verbrannten Holzpartikel abbürsten. Der Raku-Brand ist abgeschlossen. Die Glasur hat sich an manchen Stellen durch chemische Umwandlungsprozesse kupfern oder silbrigschwarz verfärbt.
Raku ist ein im 16. Jahrhundert in Japan entwickeltes Keramik-Brennverfahren. Ursprünglich wurde es für die Herstellung von Dachziegeln verwendet.
Unsere älteste Enkelin hat heute Abend mit uns ihren sechsten Geburtstag gefeiert.
Mit der regionalen RAD-Gruppe heute wieder bei Kathrin und Theo in Königswinter. In der Töpferwerkstatt erst mal die Glasuren auf unsere vorgebrannten Raku-Objekte aufgebracht. Konnten die Sachen wegen des Dauerregens aber leider noch nicht brennen, weil das unter freiem Himmel gemacht wird. Jedenfalls, sobald sich der Sommer daran erinnert hat, wozu er eigentlich da ist.
Lag vierzehn Tage auf meinem Schreibtisch und ist noch als Heckenröschen zu erkennen.
»Auf Hand und Auge kommt es an« – Berufsmotto der Chirurgen vergangener Zeiten. Wegen der erforderlichen Auge-Hand-Koordination lagen damals Kunst und Medizin gar nicht weit auseinander. Geschicklichkeit durch ein scharfes Auge und eine ruhige Hand besaß wohl zweifellos der Renaissance-Wundarzt Guilelmus Fabricius Hildanus, auch bekannt als Wilhelm Fabry, der als der bedeutendste Chirurg des 16. Jahrhunderts gilt. Geboren in Hilden, einem beschaulichen Örtchen, durch das ich jeden Tag auf dem Weg zur Schule fahre, wenn sich der Berufsverkehr auf der Autobahn mal wieder staut. Habe die Bronzebüste heute am Hildener Marktplatz gesehen. Leider ohne Meisterhand.
… und läuft und läuft – und kommt doch nicht wirklich voran.
Bin botanisch nicht sehr bewandert und kann daher nur raten, um welche Pflanze es sich auf der rechten Seite handelt (die Schulsekretärin hat mir einen fachkundigen Tipp gegeben): Es könnte eine Storchschnabelart sein, vielleicht ein sogenannter Kaukasus-Storchschnabel (Geranium renardii). Aber sicher bin ich mir nicht. Habe den Zweig heute Mittag im Schulgarten geschnitten.
Durch ein Loch in der Folienverpackung hatte sie sich zwischen den Keilrahmen verirrt. Später war dieser einzige Ausgang dann wohl nicht mehr zu finden gewesen. Arme Fliege: eingegangen im Rahmen der Kunst! Pech gehabt – oder vielleicht auch Glück? Jedenfalls am 1.6.16 im Skizzenbuch verewigt.
Zimmermannsbleistifte mit weicher Graphitmine sind schwer zu finden. Ein Vorteil der eckigen flachen Mine gegenüber einer runden liegt darin, dass mit ihr beim Zeichnen wie mit einer Kalligraphie-Schreibfeder schnell wechselnde Strichbreiten erzeugt werden können. Mit einer weichen Mine ist außerdem eine breite Tonwertskala möglich – bis hin zu tiefem Schwarz.
Vom letzten Mittwochmittagsskizzentraining übrig geblieben.
Bin seit langer Zeit mal wieder mit großformatigem Skizzenpapier und weichem Graphitstift unterwegs. Dabei habe ich Glück mit dem unverhofften Sonntagswetter im Skulpturenpark Waldfrieden. Verlässliches Highlight sind hier noch bis Anfang Oktober Henry Moores hochkarätige Figurenlandschaften.
In Giorgio Morandis Stillleben kann man sehr schön sehen, dass ihm die Formen seiner Kannen, Vasen, Flaschen und Dosen nicht wichtiger waren als die abstrakten Freiräume zwischen diesen alltäglichen Objekten. Das Oszillieren der hellen und dunklen Leerflächen ist einer der Gründe für die faszinierende Wirkung seiner stillen und zugleich spannenden Bilder. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern meines Stillleben-Kurses vertiefe ich heute beim Zeichnen der vordergründig unscheinbaren und doch so wichtigen »Leer«-Flächen diese wesentliche Seherfahrung. »Nulla e più astratto del mondo visibile … .« (Giorgio Morandi in einem Interview von 1957)
Der Hausmeister hat auf dem Schulgelände viel Arbeit mit der Pflege der Grünanlagen. Heute ist es schon wieder viel zu warm und deshalb Zeit für den Impulsregner.
Für meine kleine Skizzengruppe eine schöne Gelegenheit, uns an den Gartenschlauch heranzuwagen und die herrliche Mittagssonne zu genießen.
Im Bonner District Mot.
Vor der Escher-Ausstellung im Max-Ernst-Museum in Brühl stehe ich heute in der langen Warteschlange und habe dabei reichlich Gelegenheit, die Leute mit den von einem IT-Hersteller gesponsorten »Gear Virtual Reality-Headsets« in meinem Skizzenbuch festzuhalten. Letztlich ist das schnelle Zeichnen der sich ständig bewegenden Köpfe und Körper um Längen unterhaltsamer als die etwas unbeholfenen Raumillusionen, die ich mit der VR-Brille auf der Nase dann schließlich selbst zu Gesicht bekomme. Maurits Cornelis Escher und der visuellen Qualität seiner detailliert von Hand gezeichneten Bildideen haben Blender und Co. offensichtlich bisher wenig entgegenzusetzen.
9 Nasen.
4 Nasen.
Muttertag. Was vom Nachtisch übrig blieb.
Tomi Ungerer in der Ausstellung »incognito« im Essener Museum Folkwang: »Jedes Objekt kann etwas erzählen. Und hat es keine Geschichte, schenke ich ihm eine Idee.«
Habe nach dem letzten gemeinsamen Porträtzeichnen mit meinen beiden Enkelmädchen vergessen, dieses Blatt zu posten. Fiel mir erst heute Nachmittag auf. Der Blick gefällt mir.
Heute Vormittag gemeinsam mit den Schülern meines 9er-Kurses Mediale Gestaltung Freihandperspektive trainiert. Saßen zu zwölft und hochkonzentriert rund um unser gutgebautes Modell auf der Theaterbühne.
An Ganztagsgymnasien müssen die Schüler jede Woche drei Nachmittage in der Schule verbringen. An den langen Schultagen wurden deshalb 60-minütige Mittagspausen mit Entspannungsangeboten eingerichtet. Seit Beginn dieses Schuljahrs biete ich in einer dieser Pausen ein Skizzentraining an. Daran nehmen regelmäßig eine Handvoll Schüler teil, die meisten aus der fünften und sechsten Klasse. Ich stelle immer eine kleine Aufgabe und dann wird gemeinsam gezeichnet. Seit letzter Woche stehen noch Tonplastiken des Q1-Kurses zum Trocknen auf dem Sideboard. Die kommen uns heute als Motive gerade recht. Und natürlich kann man auch Sachen aus den Federmäppchen auf dem Tisch ausbreiten und zeichnen. Ich selbst steuere ein paar Pinsel bei.
Barmer Ersatzkapelle heute Nachmittag beim Frühlingsfest in Elberfeld.
Manchmal verselbständigt sich mein Zeichenstift ohne mich vorher um Erlaubnis zu fragen. Hatte heute Mittag eigentlich den vierfarbigen Bic-Kuli ausgesucht, um schnell und zügig mehrere Handumrisse auf einer Doppelseite zu skizzieren. Diesmal sollte es eigentlich keine detailliert ausgearbeitete Schraffur werden …
Noch ziemlich frisch draußen am vergangenen Samstagabend auf der Piazza.
Seltene Präsentation einer großen Zahl sorgfältig bearbeiteter Gipsmaquetten Henry Moores im Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden. Hinreißende Zeichenmotive.
Mitten im Getümmel zehn Minuten Entspannung.
Meine Frau hat im Garten ein bisschen aufgeräumt und diese Apfelzweige in die Vase gestellt. Erschienen mir heute Nachmittag wie eine Art geballtes Kraftpaket im Vergleich zu dem ausgepowerten Tulpenstrauß. Bin gespannt, was die Knospen in den nächsten Tagen so treiben.
Meine neue Wasserfarben-Palette beinhaltet jetzt unter anderem auch einen Farbton der Traditionsmarke Daniel Smith mit der Bezeichnung Hematite Burnt Scarlet Genuine (Echtes Hämatit-Scharlachrot, gebrannt). Hämatit wird aus einem schweren silbrig-schwarzen, stark eisenhaltigen Mineral gewonnen. Bei dichtem Farbauftrag setzen sich die schweren Hämatit-Partikel auf der Papieroberfläche ab und bilden eine dunkle Granulation, wie man in der Porträtskizze meiner Frau zum Beispiel unter dem rechten Auge und rechts unter dem Mund erkennen kann.
Die wörtliche Übersetzung des griechischen Wortes Hämatit lautet »Blutgestein«. Die Krieger des Altertums sollen sich ihre Haut mit Hämatit eingerieben haben, weil sie glaubten, auf diese Weise vor tödlichen Verletzungen geschützt zu sein. Umfangreiche Oberflächenablagerungen von Hämatit weisen möglicherweise auf die Stätten antiker Schlachten hin, bei denen unzählige Menschen ihr Leben verloren haben.
Während alle übrigen Familienmitglieder heute Nachmittag mit Kuchenessen beschäftigt sind, zeichnen meine großen Enkelin und ich gemeinsam den Tulpenstrauß auf dem Tisch.
Heute Abend im Kunstmuseum Bonn. Nach Besichtigung der leider nicht sehr spannenden Ausstellung »Mit anderen Augen« fielen meiner Frau beim Warten mit unseren Jacken auf dem Arm in einem der bequemen LC2 Sessel für einen kurzen Moment beinahe ihre eigenen Augen zu.
Die ersten Tulpen in diesem Jahr auf unserem Esstisch.
Tomi Ungerer ist inzwischen 84. Aber seine Bildideen sind noch immer erfrischend unangepasst und rücksichtslos bissig. Unter anderem sind viele seiner neueren Collagen und Assemblagen bis zum 16. Mai im Museum Folkwang zu sehen.
Kunst-Abi kann kommen.
Nachtrag vom letzten Mittwochs-Skizzentraining in der Schule.
Habe mich am vergangenen Wochenende in Köln mit einem früheren Arbeitskollegen getroffen. Vor 24 Jahren hatten wir uns etwas aus den Augen verloren, nachdem ich aufgebrochen war, um mein eigenes Designbüro zu gründen. Trotz der inzwischen vergangenen langen Zeitspanne wieder ein vertraut anregender Erfahrungsaustausch. Schön auch das gemeinsame Zeichnen.
Für mich der schönste und kostbarste Schatz aus der Sammlung des Kölner Museums Kolumba: ein romanischer Elfenbein-Kruzifixus aus dem 12. Jahrhundert.
Das war’s dann: auf den letzten Metern haarfeine Schraffurlinien mit dem Tintenrest in meinem uni-ball eye. Bis zum Schluss ein hervorragendes Zeichengerät!
Wie schön: ein ganzer Tag mehr dieses Jahr.
Das Zitat stammt von Richard Serra, das ich aus einem filmischen Werkporträt über Serras Installation »The Matter of Time« habe, die er 2005 für das Guggenheim Museum Bilbao geschaffen hat. Ich hoffe, dass die Auseinandersetzung meines Q1-Kunstkurses mit den ausgewählten Plastiken und Skulpturen im Essener Museum Folkwang heute ein bisschen in diese Richtung ging. Maillol, Rodin, Lehmbruck und eben Serra sind ein ziemlich guter Einstig in das aktuelle Halbjahresthema Bildhauerei.
Gestern in der Mittagspause haltlos labile Gips-Figuren des Q2-Kurses im Skizzenbuch festgehalten. Mittlerweile habe ich beim wöchentlichen Skizzentraining regelmäßige Mitstreiter. Arina und Lisa aus der 5b sind zum Beispiel besonders eifrig dabei.
Ein A5-Notitzbuch für zwei Euro neunundneunzig vom Discounter: »240 Seiten, blanko, mit innenseitiger Falttasche, Stifthalter, Satinlesezeichen«. Vorläufig unausgefüllt.
Heute Nachmittag nach einer wirklich schönen Ausstellung von Originalillustrationen im Bilderbuchmuseum Burg Wissem Troisdorf. Besonders gut gefielen mir die detailreichen und atmosphärisch dichten Farbcharts von Irmgard Lucht für ihr 1987 erschienenes Bilderbuch »Die Walduhr«. Gegen 17 Uhr verdrückte sich die Sonne hinter den Bäumen. Wurde nun doch ein bisschen kühl auf der alten Steinmauer im Burghof.
Unsere dreijährige Enkelin rief heute Abend an, um sich ganz eifrig für die »Klamotten« zu bedanken, die meine Frau für ihre Puppe genäht hat.
Heute gemeinsam mit 22 Schülern in die karg-asketische Bilderwelt eines Meisters des Erstaunens eingetaucht: Francisco de Zurbarán im Düsseldorfer Museum Kunstpalast. Kontrastreiche Lichtführung und stoffliche Überzeugungskraft – aber ohne den üblichen barocken Pomp.
Echte Leibniz Butterkekse haben 52 Zähne. Dieser hat – meinem Alter angemessen – 57.
Habe wieder mal meine schnellen freihändigen Momentaufnahmen dieses Jahres zu einem kompakten Paket zusammengebunden und auf youtube hochgeladen.
Schon bald fliegen sie – und die Nasen von uns Pollenallergikern laufen wieder.
Wie schon ein minimaler Perspektivenwechsel die Wahrnehmung verändern kann.
Seit Tagen üble Rückenschmerzen. Habe mir mit Hilfe eines alten Baufix-Kastens mal die Lendenwirbelsäule veranschaulicht. Werde nach Weihnachten wohl zum Arzt müssen.
Die typische Schlafhaltung unserer eigenen Kleinkinder sah meistens so aus: Bauchlage mit zur Seite gedrehtem Kopf und offenem Mund, beide Hände nah neben dem Gesicht, Beine angezogen und Popo hoch aufgerichtet. Dagegen kenne ich keine einzige Abbildung von Jesus als Säugling in einer entspannten und natürlichen Schlafposition. Vielleicht ist es uns peinlich, wenn Gott allzu menschlich rüberkommt. Stattdessen himmeln wir einen Baby-Jesus lieber in ziemlich realitätsfernen Darstellungsformen an. Ich denke, so ist es mit vielen Vorstellungen von der Wirklichkeit, die wir uns selbst zurechtschnitzen. Dabei müsste man eigentlich bloß genau hinsehen.
… und heute die geballte Schokoladenladung. Fröhliche Weihnachten allerseits!
Alle Förmchenbatterien bereit zum Aufladen mit flüssiger Schokolade …
Auszeit. Alles mal schleifen lassen.
Morgen noch die Klausuren zurückgeben, mit dem LK frühstücken, Hände schütteln im Kollegium. Dann endlich entspannen.
Adventstür mit Kleiderhaken. In vier Tagen ist Weihnachten.
Habe zwei aufgerollte Packpapier-Restschnipsel gefunden, die meine Frau zum Glück noch nicht weggeschmissen hatte.
Parallelwelten: Während ich heute mit 22 Q2-Schülern im Essener Museum Folkwang das Halbjahr ausklingen lassen und dabei unter anderem auch die Typo zu der laufenden Ausstellung »Der Schatten der Avantgarde« bewundern konnte, war meine Frau damit beschäftigt, mit unseren beiden Enkelinnen Typo-Plätzchen aus Grissini-Teig auszustechen und anschließend zu backen.
Habe die Mittagspause meiner Schüler für eine schnelle Detailskizze der Installation »Yelmo« (Helm) des kubanischen Künstlerduos Los Carpinteros genutzt. In dieser kunstkammerartigen Installation sind unterschiedlichste Objekte aus allen Kulturepochen und vielen Regionen der Welt in nahtlos aneinandergefügten wabenförmigen Vitrinen aus honigfarbigem Holz ausgestellt. Ein Museum im Museum. »Menschen sind Sammler.
Da ist etwas im Kopf, das uns zum Sammeln von Dingen animiert.«
Passt lediglich zur Tageszahl, aber gar nicht zum Dezember: die aktuelle Lufttemperatur. In Düsseldorf lag sie heute bei 17º C. Verdrehte Zeiten.
Auserkorener Kies.
Fünf Zehen hätten eigentlich gereicht. Aber am 15.12.15 durften es auch ein bisschen mehr sein. Womit sich der Kreis zum 01.01.15 – fast – wieder schließt (siehe hier).
Vier nie gesehene Ansichten einer Vierzehn. Rotation im Uhrzeigersinn jeweils um 90º. Animation: hier klicken.
Hier geht’s zum Making-of der Schatten-Dreizehn.
Heute mit dem Reporterblock in der Verkaufsabteilung für hohle Buchstaben und Zahlen. In Witten, nicht in Paris.
Festgetackert, aber noch ganz entspannt: die Leinwand auf dem Keilrahmen.
In 14 Tagen ist Weihnachten.
Übrigens: Das Domino-Rätsel von gestern war nicht ganz leicht, ist aber inzwischen gelöst. Glückwunsch an den Gewinner!
Denksportaufgabe: Lege aus regulären Dominosteinen eine 9. Es dürfen nur sechs Steine verwendet werden. Die Gesamtsumme der Augen aller verwendeten Steine muss durch 9 teilbar sein. Und es müssen zwei Steine enthalten sein, deren Augenzahl jeweils 9 beträgt.
Lösungsvorschläge bitte per E-Mail.
Habe aus dem Teig von gestern Abend ein Dutzend knusprige Achterbrezel gebacken.
Rezept für Lichtreflexe bei Aquarellskizzen: Vor dem Pinseln entsprechende Stellen mit Kerzenwachs markieren. Wasserfarbe perlt daran ab und die Reflexe bleiben weiß (Tipp von dem großen David Gentleman).
»Eier und Salz, Zucker und Schmalz, Milch und Mehl, Safran macht den Kuchen gel …« Zum Backen vielleicht nicht mehr so angesagt, aber trotzdem gut: die klassischen Sieben.
Vom Nikolaus: neue Schnürsenkel für meine Schuhe.
Bin jetzt morgens schneller wach als mein Wecker.
Im Keller finde ich eine ganze Kiste mit Holz-Bauklötzen wieder. Auf allen Seitenflächen ist jeweils ein schöner Großbuchstabe eingeprägt und glänzend lackiert. Dabei ist immer auch eine Seite mit einer Ziffer.
Habe mit dem uni-ball eye einen feinen und preiswerten Alltags-Tintenroller gefunden, mit dem sich sehr entspannt zeichnen lässt. Die pigmentierte Tinte ist wasserfest und soll laut Hersteller auch lichtecht sein. Mal sehen, wie der Stift sich auf Dauer bewährt.
Das Gegenlicht veränderte die Formen. Es wurde Zeit, aufzubrechen.
Büroklammernrecycling.
Auch relativ klein. Unscheinbarer Dauerbrenner.
Relativ klein.
Fünfzehnminutenskizze am Ende dieses Tages für meinen Sohn auf der zeitversetzten Seite des großen Teichs.
Mein Biokollege heute in der Mittagspause. Die sechste Blindskizze ist hier nicht zu sehen, hab sie ihm geschenkt. Im Tausch gegen seine Skizze von mir.
Die vier Minen des Druckkugelschreibers haben eine Strichstärke von 0,4 mm. Schön finde ich die Farben. Ein bisschen merkwürdig: die Bezeichnung »fashion colours«.
Feiern 24. Geburtstag, weihen nebenbei ein Maisonette-Dachstübchen ein und kriegen leckeres Essen vom indischen Pizzaservice.
Die Geschichte vom Bau der Müngstener Brücke beginnt ein bisschen märchenhaft.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren die beiden lediglich acht Kilometer voneinander entfernten Städte Remscheid und Solingen an das schnell expandierende Schienennetz der Eisenbahn angeschlossen worden. Eine direkte Verbindung zwischen den beiden Städten gab es aber nicht. Vielmehr mussten Reisende einen Umweg von fast 45 Kilometern auf sich nehmen, da die beiden Städte durch das steil abfallende und unüberwindbar erscheinende Tal der Wupper voneinander getrennt waren.
Um diesem umständlichen Procedere ein Ende zu machen, begann man 1893 mit dem Bau einer Brücke, die in fast 107 Metern Höhe über die Wupper führen und Remscheid und Solingen direkt miteinander verbinden sollte. Die gewagte Konstruktion aus vorgefertigten Stahlträgern wird laut DB von 950.000 Nieten zusammengehalten und galt seinerzeit als besonders materialsparendes technisches Meisterwerk. Insgesamt wurden bei dieser im 19. Jahrhundert einzigartigen großen Bogenbrücke »nur« 5.000 Tonnen Eisen verbaut. Im Frühjahr 1897 konnte der Bogen geschlossen werden. Die Brücke wurde schließlich am 15. Juli 1897 für den Eisenbahnverkehr freigegeben – fast anderthalb Jahre, ehe der (mehr als dreimal so hohe) Eiffelturm in Paris eröffnet wurde. Die Müngstener Brücke wird täglich von der Linie 7 auf der S-Bahn-Strecke Wuppertal – Solingen in beiden Richtungen befahren. Schön sah sie heute aus im herbstlich-warmen Nachmittagslicht.
Zweimal mehr einen glücklichen Augenblick festgehalten.
Heute waren wieder mal unsere beiden Enkelmädchen mit ihrer Mama zu Besuch. Während meine Tochter und ich Tuschebirnen sammeln, porträtiert mich die ältere der beiden: »Opa, ich zeichne dich. Nicht bewegen!«
Hier klicken, um das treffend gelungene Porträt aufzurufen. Das Datum ist von rechts nach links geschrieben, einzelne Zeichen sind gespiegelt. So wunderbar unbekümmert!
Ziemlich verregnet, dieser Herbst. Trotzdem leuchteten auch heute wieder die Birnen weit und breit. Zumindest auf unserem Küchentisch. Fontanes alter Herr von Ribbeck hätte seine Freude daran.
Die Zeichentusche ist mindestens 35 Jahre alt. Ich will bloß kurz ausprobieren, ob sie noch brauchbar ist und kann mich dann nicht mehr losreißen, nachdem ich erst mal mit den beiden Birnen angefangen habe. Dabei vereinfache ich das Motiv von Skizze zu Skizze, indem ich mehr und mehr Details weglasse. Es ist ähnlich wie bei gutem Design.
Von der herausragenden Qualität und der schönen Oberfläche der Stillman & Birn-Papiere bin ich immer wieder beeindruckt. Selbst das Papier der Alpha-Serie mit nur 150 g/qm Flächengewicht wellt kaum, auch wenn das Blatt sehr feucht wird.
Bin heute morgen wie immer widerwillig zum Zahnarzt gegangen, nachdem mich seit Freitag üble Zahnschmerzen geplagt hatten. Der (vorher bereits plombierte) Backenzahn unten rechts ist jetzt weg. Die Schmerzen sind natürlich trotzdem erst mal geblieben. Hoffe, dass das nur der Wundschmerz ist.
Das Erscheinungsbild des extrahierten Relikts war für mich und selbst den behandelnden Arzt überraschend: Die Wurzel zierte noch ein langer Nerv. Merkwürdig, denn seinerzeit war an diesem Zahn eine Wurzelbehandlung durchgeführt worden, bei der angeblich alle Nervenstränge entfernt wurden. Wohl doch nicht ganz. Das stärkt nicht gerade mein schwaches Vertrauen in die Kunst dieser Berufsgruppe.
Ziemlich ernüchternd, der reduzierte Zahnbestand. Aber die Röntgenbild-Skizze hat mich etwas abgelenkt, während ich die Wirkung der beiden Narkosespritzen abwarten musste.
Birnen sind ein dankbares Motiv. Selbst wenn man sie ungenau oder etwas eigenwillig zeichnet, bleiben es doch immer noch Birnen.
Flüchtig am Morgen: der Zuckerstreuer. Mit Muße am Abend: die Birnen.
Schäuferla sind ein traditionelles fränkisches Fleischgericht. Es besteht hauptsächlich aus einem Schweine-Schulterstück einschließlich des schaufelförmigen Schulterblatts mit goldbraun gebratener Schwarte und Fettpolster. Dazu werden Kartoffelklöße mit dunklem Bratenjus und Sauerkraut serviert. Ziemlich gewöhnungsbedürftig. Schäuferla waren an diesem Abend nach zehn so ziemlich das einzige Gericht, das es in Nürnberg noch zu bestellen gab.
Meinen jüngsten Sohn zum Beginn seines Studiums in Franken besucht.
Schön, wie sie da so still hintereinander aufgereiht liegen.
In den letzten anderthalb Wochen kaum Zeit zum Zeichnen gefunden. Und das bei diesem schönen Herbst!
Hundert Äpfel hatten wir an einem ganz kleinen Baum. Musste die Äste im Sommer ziemlich aufwendig abstützen, damit die Früchte nicht vorzeitig abfielen. Jetzt sind sie reif und meine Frau hat sie heute gepflückt.
Wie ich mich heute fühle?
Am Wochenende ein kleines Abschiedsessen zu viert mit zweien unserer Söhne. Unser Jüngster ist zum Studium nach Erlangen gezogen. Jetzt ist auch das letzte unserer sechs Kinder aus dem Haus. Erst vor kurzem ist unser Zweitältester nach Berlin umgezogen, nachdem er sein Lager noch mal für eine Weile bei uns aufgeschlagen hatte. War schön am Samstag mit den beiden großen Jungs. Für meine Frau und mich könnte es in der Hütte jetzt möglicherweise ein bisschen zu ruhig werden.
Immer wieder spannend, Gesichter während eines Gesprächs zu zeichnen. Alles flüchtig und momenthaft, denn natürlich hält keiner still. Also muss man zügig über die Seiten gehen. Gute Übung, um schneller und freier zu werden.
In einem älteren Notizbuch finde ich einige Skizzen wieder, die ich bei guten Freunden gezeichnet habe, jedesmal, wenn wir dort zu Besuch waren. Ein schöner Blumenstrauß auf dem Tisch ist für mich immer inspirierend. Ein knisterndes und knackendes Kaminfeuer tut es manchmal auch. Diese Skizzen sind alle sehr schnell und zügig und mit einem ganz simplen, mit wasserlöslicher schwarzer Tinte gefüllten Rollerpen vom Discounter entstanden. Einige davon drucke ich aus und mache sie den Freunden als Blumenstrauß zum Geschenk.
Ein paar Kahlköpfe aus dem Bioschrank für das mittlerweile regelmäßige Schüler-Skizzentraining während der Mittagspause im Kunstraum.
Bin heute Nachmittag (wochenendreif erschöpft) kaum durch die Haustüre herein und schon existiert für meine beiden Enkelmädchen (Überraschungsbesuch) und mich (wieder hochmotiviert) nur noch Papier (egal welches, wenn nur eine unbeschriebene Seite dabei ist) und die kleine Holzkiste mit den Buntstiften (ob kurz oder lang). Es gibt noch Hoffnung für die Gestaltung der Zukunft :-)
35 Jahre, nachdem ich meinen Vater im Herbst 1980 beim Brombeerenpflücken in seinem Garten fotografiert habe, ist jetzt offenbar die Zeit reif, mich mit diesem Moment noch einmal auf andere Weise zu befassen. Mein Vater war zehn Jahre älter als ich heute, und ich selbst war 22. Kommt mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen.
Die Ältere meiner beiden Enkelinnen hat gestern dieses kleine Boot aus Briefpapier für mich gefaltet und mit Buntstiften bemalt. Es kam heute früh mit der Post bei uns an und dümpelt jetzt im ruhigen Seegang der Holzmaserung unseres alten Küchentischs.
Beim heutigen Mittagspausen-Skizzentraining zeichne ich Negativformen mit meinen Schülern. Dabei entdecken sie, wie viel effektiver und leichter es ist, die (»leeren«) Räume ringsum von Formen zu zeichnen, anstatt die Formen des Objekts selbst. Da man auf diese Weise dem Umraum und der Form gleich viel Aufmerksamkeit widmet, werden Objekte in der Regel überraschend richtig wiedergegeben – besonders, wenn es sich um komplizierte oder verkürzte Formen handelt. Vor lauter Rückfragen komme ich mit meinem eigenen Fahrradmotiv nicht weit. Macht nichts, ist auch unfertig schon schön.
Wenig Zeit fürs Skizzenbuch in den letzten Tagen…
Au revoir Paris. Gleich nach dem Frühstück machen wir uns mit der Regionalbahn auf den Weg nach Roissy-en-France zum Flughafen Charles de Gaulle, und mit einer pünktlichen und sanften Landung in Düsseldorf geht die schöne LK-Reise wenig später zu Ende.
Am Morgen brechen wir zu den Impressionisten ins Musée d’Orsay auf. Die Luft hat sich angenehm abgekühlt. Ich habe mich mit einem befreundeten Architekten aus Krefeld und seiner Frau verabredet. Bei Rodins L’homme qui marche schließen sich die beiden unserer kleinen Gruppe an. Das Gespräch über Gestaltung aus professioneller Perspektive ist eine wichtige Erfahrung für meine Schülerinnen und Schüler. Nachmittags erholen sie sich auf dem Montmartre beim obligatorischen Shoppen. Für mich die Gelegenheit zu einem Abstecher in die Kathedrale Notre-Dame. Ich finde eine Bank, von der aus ich das Maßwerk des südlichen Querschiffs gut sehen kann. Ein kleines Mädchen guckt mir über die Schulter. Sehr eifrig kontrolliert sie, ob ich die Formen und Farben der Rosette richtig wiedergebe. Nebenbei bemerke ich, wie sich die anderen Bänke mit Menschen füllen. Offenbar beginnt gleich eine Abendmesse. Es wird Zeit für mich, schnell die Skizze zu beenden und meine Sachen zusammenzupacken. Gerade noch rechtzeitig vor der Predigt bin ich draußen. Am Abend schlendern wir wieder gemeinsam durchs Quartier Latin. Irgendwo in der Rue de La Harpe beendet eine fröhliche Runde den Tag.
Am Mittag hasten im Louvre bei 32°C Menschenmassen schwitzend und lärmend an sich hemmungslos räkelnden Sklaven und Göttinnen vorbei. Hier und da ein Selfie – mit oder ohne Kunst.
Am Abend schließlich ein Konzert im von beinahe 800 Jahre alten Glasfenstern sehr spärlich ausgeleuchteten Farb- und Klangraum der Sainte-Chapelle. Bertrand Cervera, Violin-Solist des Französischen Nationalorchesters, spielt Bach-Sonaten und -Partiten. Draußen erfrischender Sommerregen.
Mittags sehen wir im Centre Georges Pompidou einige herausragende Werke von Dix, Giacometti und Boltanski, mehr oder weniger auch mit Blick auf die Obligatorik für das bevorstehende Abitur. Besonderes Highlight des Tages am späten Nachmittag ist aber La Vilette im 19. Arrondissement. In La Grande halle beleben junge Salsa- und HipHop-Tänzer gemeinsam ein und dasselbe mindestens 200 qm große Tanzparkett. Im Jardin des Ombres stolpern wir in eine Jam Session und an der Porte de Pantin servieren uns Sofiane und Abdullah ihre in einer riesigen Pfanne gegrillten selbstgemachten Spießchen. Hinreißender Tagesabschluss an diesem traumhaften Sommerabend.
In aller Frühe am Samstag mit dem LK Kunst nach Paris. Um kurz nach fünf treffen wir uns im Flughafen Düsseldorf. Mit einer Stunde Verspätung startet der Flieger dann aber erst um 20 nach 8. Der ursprünglich vorgesehene Germanwings-Copilot ist nicht zum Dienst erschienen.
Habe heute Nachmittag meine S-Bahn nur um wenige Minuten verpasst und bin dadurch fast eine Stunde später als geplant zu Hause gewesen. Na, zum Glück bin ich mit »Regional-Express« und dergleichen erst mal fertig. Aber ist es wirklich so viel besser, im unvermeidlichen Stau zu stehen, als mit unzeitigen Bahnen leben zu müssen?
Nach dem letzten Memory-Abräumen noch immer ungebremster Tatendrang – mein großer Enkelsohn heute Abend gegen neun auf dem Weg ins Bett. Drei ist er.
Bin heute Morgen zeitig von zu Hause aufgebrochen, nachdem ich am Freitag rennen musste, um die S-Bahn noch zu erwischen. War natürlich diesmal viel zu früh am Bahnhof: aber dafür 20 Minuten fürs Skizzieren gewonnene Zeit.
Gegenüber steht ein seltsames Haus. Das aufwändig konstruierte, weit heruntergezogene und großflächig verglaste Dach passt irgendwie nicht zur ansonsten tristen und wenig stimmigen Gestaltung des Gebäudes. Da der Giebel quer zur Gleisanlage verläuft, kann man die Konstruktion des Glasdachs vom Bahnhof aus nicht erkennen.
Meine Perspektive als Beifahrer auf dem Weg zum Baumarkt. Habe gestern mit der Heckenschere das Verlängerungs-Netzkabel gekappt.
Fahre momentan mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da ich für vier Wochen meinen Führerschein abgeben musste: Bin noch vor den Sommerferien auf der Autobahn 48 km/h zu schnell gefahren und geblitzt worden. Ärgerlicherweise brauchte die Behörde sehr lange, um die Radarmessung auszuwerten, weshalb ich nun leider die ersten beiden Wochen des neuen Schuljahrs auf mein Auto verzichten muss. Die Fahrstrecke zur Schule beträgt nur ungefähr 25 km, mit dem Auto sind das bei günstigen Verkehrsbedingungen zwischen 20 und 30 Minuten. Mit dem öPNV bin ich dagegen pro Strecke mindestens anderthalb Stunden unterwegs – vorausgesetzt, alle Bahnen treffen pünktlich ein, so dass ich die Anschlussverbindungen bekomme. Keineswegs selbstverständlich, wie ich bereits feststellen musste. Ziemlich bittere Pille. Das Gute daran: Ich kann die Zeit zum Zeichnen nutzen, wie heute auf der Rückfahrt von der Mittelstufenkonferenz. Die hat bloß eine knappe Stunde gedauert, wegen der musste ich aber extra zur Schule. Dafür war ich dann im Endeffekt mehr als drei Stunden unterwegs. Wäre mit dem Fahrrad sicher schneller gewesen. Habe, um meinen Ärger abzubauen, anschließend noch unsere endlos lange Ligusterhecke geschnitten.
Bei 32ºC im Schatten lassen die Sonnenblumen heute schon die Köpfe hängen. Geht ihnen wohl ein bisschen wie mir.
Heute waren unsere beiden kleinen Enkelinnen zu Besuch, weil ihre Eltern den siebten Hochzeitstag zu zweit verbrachten. Nach dem Mittagessen den Mädchen ein paar Sendung-mit-der-Maus-Mäuse aufgezeichnet. Im Zeichenblock ist ein letztes Blatt für die einsame Metalltrinkflasche übrig. Später beim Scannen fallen mir die Lebensdaten von Albrecht Dürer auf der Rückseite des Blocks ins Auge: 21. Mai 1471 – 6. April 1528. Mir war bisher gar nicht bewusst gewesen, dass der Meister so kurz vor seinem 57. den Griffel für immer beiseite legen musste. Bin gestern selber 57 geworden.
Während meine Schokolade kalt wird, bietet sich mir vor dem Eiscafé Altamura an der Bahnstraße – Ecke Vohwinkelerstraße heute in der Abendsonne in etwa dieser Anblick. Orientierung? System? Typografie? Ach was! Wir befinden uns in Vohwinkel.
Die Sonnenbrille meiner Frau ist so großzügig dimensioniert, dass sie darunter zusätzlich gern ihre optische Brille trägt. Sieht ein bisschen eigenwillig aus, funktioniert aber prima. Erinnert mich an frühere Zeiten.
Um 14.15 Uhr unterwegs von Vohwinkel nach Bonn – und um 22.15 Uhr von Köln zurück.
Schön, in großer Runde gemeinsam Geburtstag zu feiern! Die Hälfte der Sommerferien liegt noch vor uns.
Heute Abend unter einem betagten Ahornbaum im ältesten Biergarten der Stadt auf der Elisenhöhe gegenüber dem Botanischen Garten.
Meine Frau betreibt seit fünf Jahren einen Online Shop, über den sie handgearbeitete kreative Kinderkleidung anbietet.
Kugelschreiber zum Zeichnen, klar. Kulitinte ist aber auch wasserfest und man kann deshalb prima mit Wasserfarben drübermalen.
Die zerbröckelnden Keramikrahmen mit den abgerissenen Affichenresten im Metrotunnel haben wohl schon bessere Zeiten gesehen. Wo genau das ist, weiß ich leider nicht mehr, entweder an der Station Opera unterwegs von Linie 3 zu Linie 8 oder Concorde zwischen Linie 8 und Linie 1. Eine Galerie des Zufalls und Verfalls, fast wie ein Besuch im Louvre. Zur Feier des 14. Juli und als kleiner Paris-Anhang kann man einige Aufnahmen der Serie mit vorbeieilenden Passanten auf meinem YouTube-Kanal sehen.
Drei Schaufenster in verschiedene Richtungen: La Grande Arche de la Fraternité – Avenue des Champs Élysées – Airbus A319-Kabinenfenster.
Fast alle diese Paris-Skizzen sind in einer Brasserie, einem Café oder beim Picknicken an der Seine entstanden. So auch die zweite und dritte vom neunten Juli. Bei fantastischem Abendlicht geben eine Handvoll Musiker mit Blechblasinstrumenten und Schlagzeug am Seineufer exklusiv für meine Frau und mich (und einige wenige Passanten) drei Stunden lang ein ausgelassenes Spontankonzert. Damit haben wir natürlich nicht gerechnet. Für uns zwei Romantiker in jedem Fall ein perfekter Ausklang dieses herrlichen Sommertages.
Vom Wind herangewehte Fetzen dieses unverwechselbaren Sounds hatten wir schon an den Abenden vorher immer wieder mal von weitem aufgeschnappt. Der Port du Louvre dient der fröhlichen Gruppe von Kunst- und Architekturstudenten offenbar als eine Art abendlicher Probenraum. »Fanfares Débôzar«, eigentlich Les fanfares des Beaux-arts, sind Studentenformationen der l’école des Beaux-arts de Paris, die momentan mit ihrem Esprit die lokale Kulturszene aufmischen. Ihre Wurzeln liegen in den Architektur- und Kunstateliers, wo Perfektion und kreativer Gestaltungsfreiraum zusammentreffen.
Auf dem Bastille-Platz am Fuß der Colonne de Juillet überflügeln sich die Skater auf ihren Boards und Inlinern gegenseitig in artistischen Slides und waghalsigen Grinds. Die halten natürlich nicht für mich still. Bin frustriert, weil ich es noch immer nicht schaffe, schnelle Bewegungen im Skizzenbuch festzuhalten. So muss vorerst noch der an der Säulenspitze auf einem Bein balancierende kleine Kerl als Ersatz herhalten: La Génie de la Liberté.
Wenigstens sie hält ein bisschen still. Die Begeisterung kann man an ihrer Miene ablesen.
Übrigens hat Sylvain Chomet in dem Episodenfilm »Paris, je t’aime« von 2006 eine kleine poetische Geschichte über diesen Stadtbezirk beigesteuert.
Ein paar Tage auf schönen Treppen und Straßen.
Habe für lineare Tintenskizzen auf grauem Papier nach einem weiß schreibenden Stift gesucht, mit dem ich Spitzlichter hervorheben kann. Bin nun fündig geworden: Der uni-ball SIGNO UM-153 hinterlässt eine deckend wasserfeste, aber immer noch recht feine und damit gut kontrollierbare Linie. Mal sehen, wie lange er im Alltagsgebrauch durchhält. Der 1,0 mm starke Konkurrent von Pentel ist auch nicht schlecht, er zeichnet sogar noch etwas feiner aber dafür nicht ganz so deckend.
Unsere beiden Enkelmädchen heute Nachmittag zu Besuch, um sich abzukühlen.
Unser Jüngster ist jetzt zwanzig. 1995 war ich sechsunddreißig. Heute bricht mir beim Biss in eine saftige Wassermelone ein Backenzahn aus.
Seit einigen Wochen wische ich meine Tintenfüller und Aquarellpinsel in diesem gefalteten Papiertaschentuch aus. Hier sieht man wieder mal, was dabei rauskommt.
Reif: die Himbeeren in unserem Garten. Rostig: das ausgediente, windschiefe, klapprige Kettler Klettergerüst. Mist: die Zeichenstifte von Ikea.
War heute noch mal in der Düsseldorfer Ausstellung 4 real & true 2. Wim Wenders zeigt hier seine mit einer 6×17 Panoramakamera und einer 6×7 Mittelformatkamera analog aufgenommenen Photographien faszinierender Orte und Landschaften. Vor dem Museum Kunstpalast ist der Ehrenhof-Brunnen mit vertikal gebündeltem Wasserstrahl in der Mitte umringt von roten Liegestühlen für die Sonnenanbeter. Auch eine Wirklichkeit.
Heiße Schokolade mit Sahnehäubchen als Trost für einen enttäuschenden Kinobesuch (»Jurassic World«).
War heute – am vorletzten Schultag – mit meinem Leistungskurs im Duisburger Lehmbruck-Museum. Die Liegestühle draußen im Skulpturenhof versprachen beim gemeinsamen Zeichnen schon Sommerferien.
Bis auf die aktuellste Zeichnung kann ich die Porträtskizzen-Serie von meiner Frau nicht im Original zeigen, weil ich ja fast ausschließlich Skizzenbücher benutze. Ausgestellt sind deshalb lediglich die gerahmten Inkjet-Drucke von zwölf Zeichnungen und in einem Objektrahmen das aufgeschlagene Skizzenbuch mit der jüngsten Skizze. Heute endet leider schon wieder diese schöne Ausstellung der Rhein-RADler-Gruppe in Königswinter, an der ich beteiligt bin.
Gestaltungsergebnisse bewertet, letzte Klausuren korrigiert, Zeugnisnoten eingetragen – in der Schule muss sich zum Schluss immer alles in Zahlen ausdrücken lassen. Als ob man durch Erbsenzählen schöpferische Fähigkeiten ermessen könnte.
War heute den ganzen Tag mit den Vorbereitungen für eine Ausstellung beschäftigt, die morgen in Königswinter bei Bonn eröffnet wird: »Ansichtssachen – Porträts von innen und außen«. Es ist eine Gemeinschaftsausstellung, bei der ich 13 schnelle Porträtskizzen zeige, die ich von meiner Frau gemacht habe. Bin an der Ausstellung zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Künstlergruppe Das Rad beteiligt. Morgen um 12 ist die Vernissage. Wird eine unterhaltsame Matinee mit Literatur, Musik und spannenden Bildern und Objekten werden: Haus Bachem, Drachenfelsstraße 4, 53639 Königswinter. Die Ausstellung dauert bis zum 21. Juni.
Mein neuer Skizzenblock. Zwar: Durch den Umfang von 120 Blatt (grenzwertig dünnes Papier) und die Wire-O-Bindung an der langen Seite etwas unhandlich. Aber: Die sinnvoll angebrachte Mikroperforation bringt volles A4-Zeichenformat.
Meine Blickrichtung während der letzten Stilllebenklausur-Minuten.
Wie ich mich am Abend gegen 23 Uhr nach geschaffter Zweitkorrektur der heutigen fünf externen Kunstabiturklausuren im Spiegel sah. Bleiben bloß noch drei für morgen früh. Schreibe dann Mittwoch und Freitag mit meinem EF- und LK Q1-Kurs die letzten Kunstklausuren dieses Halbjahrs. Und 14 Tage später eine Klassenarbeit meines 9er WP2 Kurses Mediale Gestaltung. Zwischendurch das alles dann noch angemessen auswerten. Plädiere für Goldmedaille im Klausurkorrekturmarathon. Olympische Augenringe könnte ich jedenfalls schon mal beisteuern.
Hat mich auf den Tag genau zehn Monate lang begleitet: Mein erstes Skizzenbuch der Alpha-Serie von Stillman & Birn. Es ist tatsächlich das beste hochformatige Aquarell-Skizzenbuch, das ich kenne. Aus meiner Sicht hat es sich auch für alle anderen Zeichentechniken ausgezeichnet bewährt. Bin heute auf der letzten Seite angekommen. »Am Stationsgarten« heißt übrigens die Straße, weil um die Ecke die Endstation der Wuppertaler Schwebebahn ist.
Wie ich mich heute Abend angesichts noch immer nicht fertiger Klausurkorrekturen im Spiegel sah.
Habe momentan wohl nicht das richtige Fingerspitzengefühl, von Klausurkorrekturen die Nase voll und zu viel Sinnfreies um die Ohren. Schmeckt zurzeit sehr nach Erde.
Pünktlich während meiner Mittagsaufsicht machte heute der Regen Pause und die Sonne kam endlich wieder zum Vorschein.
Wie ich mich heute Nachmittag in Tony Craggs »Distant Cousin« von 2006 gespiegelt sah, während wiederum mein Kollege seine Sicht der Dinge aus der Ferne mit Tusche und Pinsel in sein Skizzenbuch zeichnete.
Stilles Highlight im Skulpturenpark Waldfrieden: das in die Länge gedehnte Gesicht des Porträts »Mariana W’s World« von Jaume Plensa aus fein geädertem Statuario-Venato-Marmor. Die faszinierende Ausstrahlung beruht nicht zuletzt auf den vertikal umlaufenden blaugrauen Linienstrukturen. Vollkommen symmetrisch ist die Äderung des Steins in die plastische Gestaltung einbezogen und unterstützt so die kontemplativ-konzentrierte Wirkung der Skulptur.
Wenn schon, denn schon: Trinke meinen Espresso gerne mit sehr viel Zucker. Die zweite Skizze aber mit dem Bodensatz zu übermalen, war reichlich unbedacht. Eigentlich klar, dass karamellisierter Kaffee klebt, leider auch noch nach Stunden. Fixativ hat da nix genützt. Aber Backpapier. Verhindert, zwischen die Seiten gelegt, das Zusammenpappen.
Gurkenglas aus meinem Schulfundus für spontane Zeichenmotive. Glasväschen vom Küchen-Fensterbrett. Gänseblümchen heute Nachmittag in der Wiese frisch gepflückt.
Auf der Pferdewiese oben am Kirchenfelder Weg steht heute ein kleiner betagter Trecker. Solche robusten Traktoren der Baureihe F2L612/6 wurden bei Klöckner-Humboldt-Deutz in Köln von 1956 bis 1958 gebaut. Der Oldtimer könnte also mein Jahrgang sein. Ein paar Leistungsdaten meines landwirtschaftlichen Altersgenossen:
Länge: 2,72 m
Breite: 1,60 m
Höhe: 1,53 m (ohne Windschutz- und Verdeckaufbau)
Radstand: 178 cm
Eigengewicht: 1300 kg
Ackerschlepper-Bereifung:
vorn 5,00–16 AS Front
hinten 8–32 AS
Antrieb: luftgekühlter Deutz Zweizylinder-Viertakt-Dieselmotor
Leistung: 18 PS
Hubraum: 1528 ccm
Geschwindigkeiten:
1. Gang 0,9–2,9 km/h
2. Gang 4,0 km/h
3. Gang 7,2 km/h
4. Gang 10,9 km/h
5. Gang 20,0 km/h
Rückwärtsgang 2,9 km/h
Gestern mit einem wahren Kenner der Materie im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal. Die aktuelle Wechselausstellung der Cragg Foundation ist Erwin Wurm gewidmet. »Zu- und abnehmen ist Bildhauerei«, meint der österreichische Künstler und zeigt uns unseren Alltag aus skurril-eigenwilliger Perspektive. Neben dem »Fat House« sind im Ausstellungspavillon weitere Haus-Objekte zu sehen, die Spuren von Eingriffen und Verformungsprozessen aufweisen. Alles bei bestem Sonntagslicht im Umfeld weiterer Arbeiten von Bildhauern, für die Tony Cragg hier in den vergangenen Jahren hochkarätige Einzelausstellungen ermöglicht hat.
Wie sich hier in Wuppertal gestern gegen 17.30 Uhr der Frühling anfühlte.
Habe heute für eine Schülergruppe unserer israelischen Partnerschule aus Sheikh Danun einen Skizzenworkshop durchgeführt. Beim Blind Sketching sollten sie sich gegenseitig zeichnen, ohne auf’s Blatt zu gucken. Ist immer wieder verblüffend, was für einzigartige Bilder dabei rauskommen. Als sie sahen, dass ich mit detaillierteren Porträts anfing, wollte jeder so eins von mir haben. Konnte gar nicht schnell genug zeichnen, wie sie mir die Skizzen aus der Hand rissen. Die sind nun leider alle weg, ohne dass ich vorher auch nur ein Blatt fotografieren konnte. Nur meine beiläufigen Blindzeichnungen ließen sie liegen. Haben sich wahrscheinlich nicht wiedererkannt. Bin eigentlich ganz froh drüber. Was bleibt mir anderes übrig, als diese übersehenen Überbleibsel zu posten?
Düstere Aussichten: Paprika und Chili wurden zum »Gemüse des Jahres 2015/2016« auserkoren. So gesund und scharf sie sein mögen – aber hoffentlich gibt es zwischendurch auch mal was anderes.
Im Grunde kann man mit fast allem zeichnen. Je einfacher, desto besser. Freue mich aber immer, wenn ich ein neues Zeichenwerkzeug entdecke und probiere es am liebsten auch gleich aus. Habe gestern bei Boesner einen Pentel Tradio Stylo gekauft. Sieht fast aus wie ein Füller und besteht im Wesentlichen aus einem austauschbaren Tintentank mit eingebauter Kunststoff-Federspitze. Auf dieses Verbrauchsteil wird hinten lediglich ein Schaft geschraubt und vorne eine Kappe gesteckt. Abhängig vom Druck ermöglicht die Spitze unterschiedliche Strichstärken. Man kann jedenfalls auch sehr feine Linien damit zeichnen, schätzungsweise 0,2 mm. Die Spitze kratzt und spritzt gelegentlich, wenn man sie in einem ungünstigen Winkel aufsetzt. Etwas gewöhnungsbedürftig. Die Tinte ist satt schwarz, wie die meisten Schreibtinten aber nicht wasserfest. Auf dem Papier der Stillman & Birn Alpha-Serie trocknet sie sehr schnell, so dass man sich beim Skizzieren kaum Gedanken machen muss, aus Versehen mit dem Handballen zu schmieren. Ob sie wohl lichtecht ist?
Heute Morgen im Gewerbegebiet Westerweide in Witten-Herbede. Wollte ein paar Sachen zum Zeichnen einkaufen und war etwas zu früh bei Boesner. Zeit für eine Skizze. Der abgestellte Kleinwagen ohne Nummernschild erinnert mich daran, dass nur ein fahrendes Auto zu lenken ist.
Viele Skizzenbücher lassen sich wegen der Papierstärke nicht plan liegend aufschlagen. Dadurch werden doppelseitige Zeichnungen im Bund oft störend getrennt. Meist kann ich die Komposition der Skizze darauf abstimmen und so ganz gut damit leben. Aber gestern wurde es mir wirklich zu bunt mit dem Bund.
Was braucht man mehr?
Baulücke zwischen Lienhardplatz und Kaiserstraße in Wuppertal Vohwinkel. Anstatt durch preiswerte Gewerbemieten die Vielfalt kleiner Läden und Einzelhandelsgeschäfte mit individuellem Angebot und Charakter zu fördern, wird hier das »Kaiserkarree« installiert. Nach den Bauplänen einmal mehr eine langweilige, völlig überdimensionierte 08/15-Shoppingödnis inklusive eines integrierten Ärztehauses und überteuerter Wohnungen. Auf dem ehemaligen Grundstück der alten Lindenschule agiert derweil der Abrissbagger. »Kontrollierter Rückbau«, wie das beschönigend in der Branche heißt.
Bei der Aquarellskizze zunächst nur die Wasserfarbe. Während des Trocknens die zweite Skizze mit Tintenroller und Farbstiften. Dann war das Nickerchen zu Ende und das liebe Modell drehte mir eine Nase. Blieb noch die Linienzeichnung in der Aquarellskizze.
Karussellrunden kreisende kesse Enkelmädchen auf des Greises Schreibtischsessel.
Diesmal hat meine Frau den Eierkopf. Und zum Trost die Tulpen.
Habe am Freitag für meine kleinen Enkelinnen aus dem Folkwang-Museumsshop zwei aufziehbare Purzeltiere mitgebracht. Während die beiden heute Nachmittag den Hasen und den Affen rückwärts springen ließen, saß mir meine Tochter für diese geschnittene Skizze Modell. Der Affe schaffte einmal sieben Saltos nacheinander am Stück.
Frohe Ostern!
Habe über unserem Küchentisch wieder die alte Leuchte mit dem flachen Metallschirm aufgehängt. Sie gibt ein spannendes Licht, das die Gesichtspartie von knapp über den Augen abwärts in einem schmalen Kegel ausleuchtet, der sich weitgehend auf die Tischfläche beschränkt. Oberhalb und außerhalb des Tisches bleibt der Raum im Dunkeln. Diese Lichtführung erinnert mich immer an die Spieltisch-Beleuchtung in alten amerikanischen Detektiv-Filmen der »schwarzen Serie«. Ein derart kontrastreiches Licht erzeugt ausgeprägte Schatten. Für Porträtskizzen finde ich es inspirierender als eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums. Dabei muss aber die Höhe der Leuchte sorgfältig abgestimmt werden, damit sie nicht blendet.
Wie ich mich heute Vormittag zwischen zwölf und zwei vor zwölf im Spiegel sah.
Wegen des aktuellen Pilotenstreiks sitzen wir in Fiumicino fest. Unser Flugzeug wird deutlich später abheben — mittlerweile mehr als zweieinhalb Stunden über dem ursprünglich geplanten Termin. Das soll uns aber nicht den Abschied von Rom verderben. Immerhin wurde der Flug von germanwings nicht gecancelt. Gleich geht’s mit einer tschechischen Maschine samt tschechischer Crew nach Hause. Na shledanou!
Letzter Abend in Rom. Am besten so oder so ähnlich, ehe man irgendwann mal das Besteck abgibt.
Um diese Jahreszeit abends gemütlich draußen sitzen? Dov’è il problema?
Links vom Portal der Basilika Santa Maria sopra Minerva finde ich ein hervorragendes Plätzchen mit bester Sicht. Gerade habe ich meine Skizze begonnen, da werde ich sehr bestimmt von einem alten Römer angesprochen. Er besteht darauf, genau hier seine verbeulte Blechdose aufzustellen, wo ich mich zum Zeichnen hingesetzt habe. Da sitzt er schon immer, ich soll bitteschön den Platz für ihn räumen. Sehr überzeugend! Ich will mich nicht auf eine Diskussion mit dem König der Bettler einlassen, packe meine Stifte geduldig zusammen und ziehe ein paar Meter weiter nach rechts. So bleibt der erste Elefant auf der Doppelseite unfertig. Die neue Perspektive ist leider weniger dramatisch. Chiedo scusa, maestro Bernini!
Mal ein anderes Porträt von meiner Frau zusammen mit einer der wenigen weiblichen Künstlerinnen unter den zahllosen Porträtisten und Karikaturisten auf der Piazza Navona. Die Honorare für solche Zeichnungen sind mit 20 Euro nicht gerade fürstlich. Dabei ist unsere sogar ziemlich gut. Aber hätte meiner Frau das fertige Bild nicht gefallen, hätte sie es sogar noch ablehnen können und nichts dafür bezahlen müssen. Kann man davon leben? Porträts zeichnet man ja schließlich nicht wie am Fließband. Oder doch?
Während wir die frühlingshaften Temperaturen genießen und uns über die herrliche Sonnenwärme freuen, ziehen die erschöpften römischen Kutschpferde mit ihren schweren Botticelle lieber ein schattiges Plätzchen vor. Der hintere Gaul hat sich sowieso schon die Beine in den Bauch gestanden :-)
Auf dem Weg vom Vatikan zur Engelsburg sind wir zufällig in eine schöne Art Nouveau-Markthalle im Prati-Viertel geraten. Hier werden wohl die Lebensmittel verkauft, die man abends im Restaurant bestellen kann. Alles fangfrisch – wie der Schwertfisch.
Start nach Rom mit einer halben Stunde Verspätung. Glück gehabt! Hätte schlimmer kommen können. Das Flugzeug kam von Hamburg, wo das Sicherheitspersonal streikte.
Habe hier in Deutschland vergeblich nach einer Bezugsquelle für dieses Skizzenbuch von Strathmore mit neutralgrauem Papier gesucht. Mein Schwiegersohn hat mir jetzt zwei Exemplare aus Amerika mitgebracht. Das Papier ist schön fest und hat eine griffige, aber nicht zu raue Oberfläche. Werde das Skizzenbuch in den nächsten Wochen mal auf seine Alltagstauglichkeit hin ausprobieren.
Wie ich mich heute Nachmittag um kurz nach fünf im Spiegel sah.
Halbjahresabschlusslehrerkollegiumsschülersprecherundelternvertreterkonferenz in Kleve.
Heute bei Freunden in Königswinter. Das alte Haus mit atemberaubendem Blick direkt auf den Rhein. Am Vormittag hat es heftig zu schneien begonnen, um elf ist alles weiß. Der graugrüne Fluss eine brodelnde Fläche, das jenseitige Ufer durch den Nebel nicht mehr auszumachen. Knisterndes Kaminfeuer. Auf den Regalen ungezählte Keramikgefäße, jedes mit seiner eigenen Geschichte. Und rund um den Erkertisch werden Pläne geschmiedet für eine gemeinsame Ausstellung im Sommer.
Beim Verstauen der Küchenabfälle in der Mülltonne habe ich mir einen Finger an einer Porzellanscherbe verletzt. Jetzt geht’s für mich mit einem Cut an der Fingerkuppe ins neue Jahr. Einen guten Neuanfang und ein gesegnetes 2015 allen geschätzten Besuchern dieses Blogs freihändiger Skizzen!
Dieses alte Jahr! Puh, was für ein Tempo!
Mein drei Monate alter Enkel heute Vormittag in einem stillen Augenblick, während seine Mama die Einkäufe für’s Großfamilienmittagessen erledigt. Über die Feiertage ist bei uns jeder mal Küchenchef.
Meine linke Hand und die rechte Hand meiner viereinhalb Jahre alten Enkelin. Gemeinsam bringen wir beide es auf ziemlich genau 61 Jahre.
Eine 110 Sekunden kurze Zusammenfassung meiner Skizzen dieses Jahres kann man sich auf meinem youTube-Kanal ansehen. Ein subjektiver und mehr oder weniger zufälliger Ausschnitt meiner persönlichen Geschichte, wenn man berücksichtigt, wie spontan solche Momentaufnahmen zwischendurch entstehen.
Hundertzehn Sekunden. Dreihundertfünfundsechzig Tage. Sechsundfünfzigeinhalb Jahre. Was behalten wir von unserem Leben? Bestimmt einige besondere Bilder mit den dazu gehörenden Geschichten.
Jede Minute werden laut der aktuellen Weltbevölkerungsstatistik 156 Menschen geboren. Wie viele es im Jahr der Zeitenwende waren, wissen wir nicht. Einer davon markiert jedenfalls einen entscheidenden Wendepunkt in meinem eigenen Leben.
Auf der Suche nach authentischen Geburtsfotos habe ich heute eine Weile in unseren alten Foto-Schuhkartons gekramt und dabei ein Bild eines unserer Kinder unmittelbar nach der Entbindung gefunden. Das ist nun fast 20 Jahre her – und doch ist dieser Anblick immer wieder aktuell. Ein archetypischer Moment vielleicht. Die Skizze nach diesem Foto ist von heute Abend. Fröhliche Weihnachten!
Henry Moore, 1964 in einem Interview des amerikanischen Filmemachers Warren Forma: »… Es besteht ein Unterschied zwischen Dimension und Größe. Eine kleine Skulptur mit einer Größe von nur drei oder vier Inches kann gleichwohl eine monumentale Dimension haben. Fotografiert man ein kleines Objekt von nicht mehr als ein paar Inches vor einer weißen Wand, die keinen weiteren Bezugspunkt bietet, oder vor der unendlichen Weite des Himmels, dann kann es, wenn es eine monumentale Dimension besitzt, beliebig groß erscheinen. Ich persönlich glaube, dass alle wirklich großen Skulpturen diese Eigenschaft in sich tragen. Es ist eine Eigenschaft, über die für mich alle großen Maler – Rubens, Masaccio, Michelangelo – verfügen, all die großen Künstler, Maler und Bildhauer haben dieses Gespür für Monumentalität. Vielleicht ist es darin begründet, dass sie es dem Detail nicht erlauben, eine eigenständige Bedeutsamkeit zu entwickeln. Das heißt, sie halten die großen Dinge immer in einem angemessenen Verhältnis zueinander und ordnen ihnen die Details unter. […]
Ein Künstler kann ein Gespür für Monumentalität besitzen und das ist eine seltene Gabe. Was ich damit sagen möchte, ist, dass es nicht von der tatsächlichen räumlichen Größe abhängt. Wenn das Werk diese Monumentalität an sich besitzt, kann man es fast beliebig vergrößern und es wird gut sein, es wird stimmen. […] Ob man ein Objekt größer oder kleiner macht, man verändert es, um der geistigen Vision, die man davon hatte, nahe zu kommen. Aber ich weiß nicht. Ich kann nicht erklären, was einem Objekt monumentale Größe verleiht. Ich denke, es ist eine natürliche Vision, eher etwas Mentales als etwas Physisches. Es ist eher im Geist als im Materiellen. Wenn ich zu analysieren versuche, woher diese Dimension eines Werkes kommt, scheint mir eine mögliche Quelle dafür eine Art Instinkt zu sein, der den Bildhauer nie die Bedeutung der Dinge vergessen lässt. Unabhängig davon, wie reich er die Details ausarbeitet, ordnet er sie doch immer dem gesamten Entwurf seiner Form unter. Michelangelos Pieta im Petersdom in Rom ist beispielsweise sehr detailreich gearbeitet – der Faltenwurf, die Hände, die Gesichter. Jede Einzelheit der Skulptur ist bis ins Letzte ausgefeilt und dennoch ist die Skulptur als Ganze monumental, vor allem, so denke ich, weil Michelangelo bei der Ausarbeitung der Details nie die umfassende Formgebung, an der er arbeitete, aus den Augen verlor. Wenn man also beispielsweise behauptet, Einfachheit bringe Monumentalität mit sich, so ist das nicht ganz richtig. Einfachheit allein, das bloße Weglassen von Elementen, erzeugt keine Monumentalität. Vielleicht erzeugt sie nur Leere. Wahre Einfachheit ist nicht um der Einfachheit willen geschaffen worden – sie wurde geschaffen, um das Wesentliche zu erhalten und nicht, weil man Einfachheit mag.«
Habe mir vorgestellt und ausprobiert, wie Steinschichtungen von etwa drei Metern Höhe in einem Innenraum aussehen könnten. Zum Beispiel im Essener Museum Folkwang.
Für Henry Moore.
Habe mir für meinen Lamy Safari Füller endlich eine B-Feder gekauft. Damit lässt sich wesentlich flüssiger zeichnen als mit der feinen F-Feder, finde ich. Vielleicht reine Geschmackssache. Die Linienstärke ist natürlich ziemlich breit, aber durchaus variierbar. Für mich also ein sehr gutes Werkzeug – nicht nur für’s Grobe.
Ins Einmachglas gestellt, dreieinhalb Jahre dahingewelkt und heute Vormittag im Skizzenbuch verewigt.
Für Ernst Jandl.
Fünfzehn-Minuten-Ausschnitt vom Unterrichtstag.
Wie ich mich heute – am zweiten Adventssonntagabend – um 20.14 Uhr im Spiegel sah. (Drei Wochen später dann so.)
Stippvisite mit meinen beiden Kunst-Leistungskursen in Amsterdam: Marlene Dumas und Rembrandt. Endlich mal wieder Zeit zum Zeichnen. Bei einigen Skizzen lege ich zuerst mit Wasserfarbe grob die Tonwerte an und danach erst skizziere ich mit dem (wasserlöslichen) Fineliner die linearen Details. Eine umgekehrte Alternative, die Zeichnung nicht durch das Wasser anzulösen – und sehr schnell.
Ein schöner Nachmittag mit meinem ältesten Sohn.
Albert Einstein. Alexander Calder. Bertold Brecht. Hannah Arendt. Georgia O’Keefe. Le Corbusier. Marc Chagall. Egon Erwin Kisch. Andrè Malraux. Frank Lloyd Wright. Gypsy Rose Lee. Thomas Mann. Edward Steichen. Carl Sandburg. Arthur Koestler. Pearl S. Buck. Fidel Castro. Willy Brandt. Dorothy Parker. David Ben-Gurion. Max Ernst. Nikita Chruschtschow. Salvador Dali. Herbert von Karajan. Josef von Sternberg. Norman Mailer. Marlene Dietrich. Thornton Wilder. Jawaharlal Nehru. Günter Grass. Edgar Varese. Arnold Zweig. Hermann Hesse. Willem de Kooning. Martin Buber. Einige der rund 1200 Porträtfotos von Fred Stein sind weltbekannt. Der Fotograf selbst allerdings ist fast vergessen. Im vergangenen Frühjahr widmete ihm das Jüdische Museum Berlin eine umfassende Retrospektive. Der studierte Jurist hatte 1933 als Jude und Sozialist Deutschland verlassen müssen, sich zunächst in Paris als Straßenfotograf über Wasser gehalten und war schließlich in die USA emigriert. 17 großformatige Originalfotografien werden nun in dem Gymnasium gezeigt, an dem ich unterrichte. Peter Stein, der Sohn des Fotografen, ist eigens aus New York zur Ausstellungseröffnung angereist.
»One moment is all you have. Like a hunter in search of a target, you look for the one sign that is more characteristic than all the others. The job is to sum up what a man is according to your understanding of him. The painter has the advantage here since he can work toward his objective through several leisurely sessions; the photographer has only one, and that one as brief as a split second.« (Fred Stein in einem Artikel der New York Times vom 26. September 1954.)
Neben Maßband und Kurzbleistift als bewährten analogen Einkaufswerkzeugen gibt es im gelb-blauen Möbelhaus nun auch die smarte digitale Version der Einrichtungsberatung.
Heute acht Minuten vor Klausurschluss.
Die aktuelle Aufgabe für meinen Q2-LK: Expressive Tuscheporträts malen. Vorgabe ist, nicht länger als sieben Minuten an einem Bild zu arbeiten. Als visuelle Anregung dienen Porträtfotos von künstlerischen Mitarbeitern des Düsseldorfer Schauspielhauses.
Besonders reizvoll an der beschriebenen Aufgabe sind die mehr oder weniger zufälligen Reaktionen der Zeichentusche, wenn sie mit angefeuchtetem Papier in Berührung kommt. Bei der Gestaltung der Porträts ist es damit möglich, zeichnerisch-lineare, klar voneinander abgegrenzte Bildbereiche mit zum Teil sehr differenzierten, malerisch-flächenhaften Tonwertverläufen zu verbinden. Dies führt zu überraschend freien, einerseits abstrahiert und zugleich in einzelnen Details beunruhigend naturalistisch wirkenden Ergebnissen. Das Verfahren macht den Schülerinnen und Schülern die Arbeitsweise der seit den 1970er Jahren in den Niederlanden lebenden südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas zugänglich. »What I love: a rapid line«, bekennt Dumas in der Retrospektive, die zurzeit das Amsterdamer Stedelijk Museum unter dem Titel »The Image as Burden« zeigt.
Die Ausstellung habe ich gesehen und werde mit meinen beiden LK-Kursen auf jeden Fall noch mal nach Amsterdam fahren. Beeindruckend ist die Bandbreite der existentiellen Bildthemen, mit denen sich Dumas seit 40 Jahren konsequent figürlich auseinandersetzt. Dabei geht sie einen grundsätzlich anderen Weg, als ich mit meinen Alltagsskizzen, die ja direkt aus der Anschauung vor Ort entstehen. Ich maße mir nicht an, mich mit Dumas künstlerisch zu vergleichen. Angesichts der gemeinsamen Vorliebe für eine zügige Zeichnung finde ich ihre gegensätzliche Position allerdings bemerkenswert:
»Ich arbeitete nie nach der Natur. Der Versuch, wie man es zum Beispiel noch in der abstrakten Malerei der Nachkriegszeit versuchte, dieses oder jenes Wirklichkeitsfragment einzufangen, schien mir immer eine dumme Sache. Malerei ist ja so unnatürlich, eine derart künstliche Angelegenheit, dass das kaum funktionieren kann. Was mich interessierte, war etwas über Gemütszustände und Beziehungen zwischen Menschen auszusagen. Da wäre ein Naturalismus nur illustrativ. Wenn Sie dagegen Fotografie verwenden, arbeiten Sie bereits mit einer verzerrten Realität und einem flachen Raum, der mit Wirklichkeit nichts mehr zu tun hat. […] Um diese Spannung, auch zwischen dem Dokumentarischen und der freien Zeichnung, geht es mir.«
Meine beiden Tuscheskizzen gehen auf ein kleines AP-Foto zurück, das ich zufällig in einer älteren Zeitungsnotiz auf einem Arbeitstisch des Kunstraums finde. Es zeigt die Iranerin Sakine Mohammadi-Ashtiani. Die Frau war 2006 in Tiflis wegen Beihilfe zum Mord an ihrem Ehemann zum Tod durch Steinigung verurteilt und erst nach Aufsehen erregenden internationalen Protesten 2010 begnadigt worden.
Heute in der Post: Mein neuer Longpoint-Anspitzer. Den Stift spitzt man mit diesem Gerät in zwei Arbeitsschritten: Mit dem ersten Messer wird zunächst lediglich ein Span vom die Mine ummantelnden Holzschaft abgetragen, so dass ein schlanker Kegel entsteht. Dabei bleibt allerdings die Graphitmine unangetastet. Mit dem zweiten Messer spitzt man anschließend das freigelegte zylindrische Minenstück. Dadurch ergibt sich eine längere und präzisere Zeichenstiftspitze.
Von unseren beiden Haselnuss-Sträuchern hat meine Frau schon mehr als 2000 Nüsse als Vorrat für den Winter aufgesammelt. Auch die Walnussbäume werfen dieses Jahr eine Menge ab. Die hier sind aus Weissach, wo die Familie meiner Schwester lebt.
Übers Wochenende treffen wir uns als Großfamilie in Süddeutschland. Wieder mal sehr schön und spannend zu erleben, wer da innerhalb von drei Generationen bisher schon alles zusammengekommen ist. Und weiter geht die Geschichte …
Romreise meines Kunst-LKs: Mit fantastischem Licht reichlich beschenkt. Im Vatikan atemberaubende Reichtümer und Macht, in der Sistina erhobene Nasen bestaunt. Verschlungene Wege begangen, steinalte Hügel und Hunderte von Treppenstufen erklommen, um Blicke das Weite suchen zu lassen. Wassermassen bis zu den Knöcheln durchwatet, im Pantheon Wolkenbrüche abgewettert. Am Borghesebrunnen gemeinsam angerichtetes Picknick genossen. Marmorne Musen in Galerien und goldveredelte bronzene Schönheiten auf Foren und Plätzen bewundert. An Abenden fröhlich getafelt. Nächte gekürzt. Flüchtiges verewigt. Und am Ende wieder das Skizzenbuch voll.
Nach mindestens fünf zu Fuß zurückgelegten Kilometern durch unzählige verwinkelte Ausstellungssäle und Treppenanlagen des Vatikan öffnet sich endlich das schmale Eingangsportal der Sixtinischen Kapelle. Gemeinsam mit rund 2000 Menschen und Michelangelos Deckenfresken in über 20 Metern Höhe in diesem knapp 840 qm großen schlecht proportionierten Raum. Fotografieren verboten. Mir bleiben nur Sekunden, um staunend nach oben gerichtete Gesichter zu verewigen.
Werde abends am Pantheon von einem kolossalen Unwetter überrascht. Zuvor beim Zeichnen hatte sich der Himmel über der Piazza bereits bedrohlich zugezogen. Habe – wie die meisten anderen Touristen – weder Anorak noch Schirm dabei. Aber zum Glück einen Beutel mit würzigem Käse, deftiger Wurst, frischen Paprika und Tomaten. Damit flüchte ich mich in den Schutz des Pronaos. Als der Wolkenbruch sich entlädt, regnet es sogar durchs Dach hindurch. Also Rückzug zu den Holztoren des Portals. Kann von hier aus gemeinsam mit anderen Geflüchteten in Ruhe das Ende des Unwetters abwarten. Mehr als hundert zum Teil bis auf die Haut durchnässte Menschen versammeln sich in der alten Halle. Fliegende Händler machen mit fadenscheinigen Capes und klapprigen Schirmen beste Geschäfte. Nach einer knappen Stunde lässt der Regen allmählich nach.
Gian Lorenzo, Ihr habt den Bogen raus. Wünschte, ich könnte Konzentration, Dynamik und fruchtbaren Moment einfangen so wie Ihr!
Ein Fest für die Sinne in einer Stadt wie Rom – die aufgeschnappten kleinen Momente am Bühnenrand der Straße: Das geduldige Beratungsgespräch des Kitschdrucke-Verkäufers mit seiner unentschlossen zögernden Kundin. Die Akkordeonspielerin, die sich während ihrer wehmütigen Darbietung von einer am Straßenrand aufgebauten mobilen Lichtanlage in Regenbogenfarben einhüllen lässt. In den Nachthimmel hochgeschleuderte, bunt leuchtende Spielzeugobjekte fliegender Händler. Vorüberschlendernde Bummler, innig verschlungene Paare, Eis schleckende stille Genießer, miteinander disputierende oder herausgeputzte, das Hündchen ausführende Passanten. Und über allem die kurzlebigen Klänge und vergänglichen Düfte eines mediterranen Abends.
Rom – seit mehr als 2750 Jahren ewige Baustelle für Glanz und Gloria.
Viel Mühe hat sie sich gegeben, für ihre Freundinnen und Freunde Armbändchen aus kleinen farbigen Gummiringen zu knüpfen. Meine vierjährige Enkelin erzählt mir eifrig am Telefon, wie sie diese kleinen bunten Kunstwerke selber macht. Ob ich wohl auch eines bekommen könnte, frage ich. Umgehend kommt das Farbwunder zwei Tage später in einem sorgfältig beschrifteten Briefumschlag bei mir an.
In meinem LK der Q1 geht es um die Konstruktion des Goldenen Schnitts. Dabei weise ich auch auf die spannende Zahlenreihe hin, die der legendäre mittelalterliche Mathematiker Leonardo da Pisa – besser als Fibonacci bekannt –, im 12. Jahrhundert entdeckt hat. Diese Zahlenfolge beginnt mit der Zahl Eins und jede folgende Zahl ergibt sich aus der Summe der beiden Vorgängerzahlen (1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55,…). Geometrisch lässt sich das so veranschaulichen: Fügt man an die Gesamtkante zweier nebeneinander platzierter Quadrate 1 und 1 ein drittes Quadrat 2, ergibt sich ein Rechteck 1, 1, 2. Bei Fortführung dieses Prinzips bilden sich in zunehmender Größe weitere Rechtecke, die nach den Proportionen des Goldenen Schnitts geteilt sind. Dabei steht die kleinere zur größeren Strecke im selben Verhältnis wie die größere Strecke zur Summe der beiden Strecken. Mit zunehmender Größe nähert sich das Seitenverhältnis dem Wert 1:1,618033989. Schlägt man in den entstandenen Quadraten um einen Eckpunkt jeweils einen Viertelkreis, so ergänzen sich die Kreissegmente zu einer ebenfalls um den Faktor 1,618033989 dynamisch wachsenden Spirale. In diesem Zusammenhang sollte man ruhig einmal natürliche Spiralformen genauer unter die Lupe nehmen, wie sie zum Beispiel bei einem Kiefernzapfen zu sehen sind.
Die untere Skizze gefällt mir immer noch gut, auch wenn sie schon etwas älter ist. Damals habe ich ausschließlich mit schwarzer wasserlöslicher Tinte gezeichnet. Mit ein bisschen Wasser lässt sich die Tinte leicht vermalen.
Für meine Enkelsöhne.
Mit dieser Skizze begrüße ich den kleinen Neuankömmling in der Familie unserer ältesten Tochter. Er ist vorgestern auf die Welt gekommen. Bisher habe ich ihn leider noch nicht live gesehen, fürs Erste muss ein kleines Displayfoto zum Abgucken reichen. Willkommen!
Schlussreflexion.
Während der Beamer-Präsentation nutze ich die Gelegenheit für ein etwas detaillierteres Porträt. Das Gesicht war durch die Lichtreflexion eingefärbt.
Während eines Arbeitsessens mit Freunden skizziere ich jeweils zwei bis vier Sekunden schnelle Porträts in schneller Folge als reflexartige Notizen in einem winzigen Skizzenbuch.
Wie ich mich heute gegen 15.30 Uhr im Spiegel sehe, während meine neuen Schüler der E-Phase ihre eigenen Konterfeis zeichnen. Habe vor einiger Zeit 20 Spiegelfliesen für meinen Unterricht gekauft, die ich seitdem für solche angewandten Übungen nutze. Man muss beim Aufstellen allerdings immer ein bisschen tricksen und improvisieren, weil die Spiegel keinen Standfuß haben. Es ist interessant, auf welche Einfälle die Zeichner dann jeweils kommen, um das Problem zu lösen. Meine Spiegelfliese steckt heute in einer Tasche für Zeichenzeug.
Die alte Werther Fußgänger- und Kraftfahrzeugbrücke verbindet zwei durch die Wupper getrennte Straßen in Barmen (Heidter Berg und Werther Straße). Es handelt sich um eine eiserne Gitterkonstruktion aus dem Jahr 1903. Wie viele andere geniale Funktions- und Industriebauten des 19. Jahrhunderts basiert sie auf einem Konstruktionsprinzip, bei dem Materialreduktion und maximale Belastbarkeit eine effiziente Einheit bilden.
Wie ich mich heute Abend um zwanzig vor neun im Spiegel sah.
Na ja, erste Schulwoche eben. Geburtstagsnachsitzen gestern Abend in der chinesischen Mongolei.
»Wird das Haus gemacht?«, fragt mich der Dicke mit erwartungsvollem Blick durch das heruntergelassene Seitenfenster seines tiefer gelegten BMW, als ich heute Abend an der alten Dorfstraße in Sonnborn gerade mit meiner Skizze beginne. Offenbar hält er mich mit meinem aufgeschlagenen Skizzenbuch und Stift wohl für einen Immobilienmenschen mit Sanierungsabsichten. Ich erkläre, dass ich durch die Baulücke nur das Schwebebahngerüst zeichnen möchte. Diese Bemerkung verursacht schiere Verständnislosigkeit, und das Interesse an meiner Tätigkeit hat sich damit erledigt. Wie sich herausstellt handelt es sich um einen Mieter aus einem der beiden Häuser, der mit dem baulichen Zustand wohl nicht zufrieden ist. Mit der verbitterten Bemerkung »Sieht ja hier aus wie in Neapel!« drückt er auf die Tube und weg ist er. Objektiv gesehen läge er gar nicht mal so weit daneben mit seiner derben Kurzbeschreibung des Lokalkolorits – wäre da nicht dieses eine spezifische städtebaulische Detail im Hintergrund …
Dieses Schwebebahnstück kann man zwischen den Gebäuden der alten Küpper-Brauerei an der Friedrich-Ebert-Straße sehen. Hier wurde seit 1828 ein weltweit geschätztes Bier gebraut. Zu dem denkmalgeschützten Ensemble gehört ein Lagerhaus mit bis zu zwei Meter dickem Mauerwerk. Um das untergärige Bier bei konstanter Innentemperatur von acht bis zehn Grad lagern zu können, legte man dort ein seinerzeit innovatives System von speziellen Kühlräumen an, die sich zum Teil über fünf Kelleretagen erstreckten. Zusätzlich kühlte man mit eigens aus Norwegen importiertem Natureis. Wenige Jahre nachdem sich 1896 die beiden etablierten Tal-Brauereien Wicküler und Küpper zusammengeschlossen hatten, wurde der Produktionsstandort von Elberfeld nach Unterbarmen verlegt.
Heute Abend werde ich beim Zeichnen mehrmals von Regenschauern unterbrochen und muss mich dabei jedes Mal unterstellen. Nach dem ersten Konferenztag in der Schule ein etwas wehmütiger Abschied von den Sommerferien.
Wuppertal bietet wie hier in der Rottscheider Straße in Vohwinkel am Ende mehr oder weniger schmaler Straßenfluchten hin und wieder einen Blick auf kurze Abschnitte des Schwebebahn-Fahrgerüsts in acht Metern Höhe. Skurrile Perspektiven auf ein eigenwilliges Nahverkehrssystem.
Wenn man im Herbst oder im Winter auf der A 46 durch Wuppertal fährt, sieht man zwischen Sonnborner Kreuz und Varresbeck durch die Bäume diesen schönen Flugzeug-Oldtimer, der auf dem Gelände einer Autowerkstatt an der Friedrich-Bayer-Straße steht. Da der momentane Inhaber der Autowerkstatt leider nicht Bescheid wusste und an der Maschine keinerlei Beschriftung zu erkennen ist, habe ich mal ein bisschen nachgeforscht und herausgefunden, dass es sich sehr wahrscheinlich um eine CCF Harvard Mk. IV der amerikanischen Firma North American Aviation aus dem Jahr 1938 handelt. Die zweisitzige Maschine wurde in Lizenz von dem Hersteller Canadian Car and Foundry produziert. In den USA – und nach 1945 wohl unter anderem auch in Deutschland – hat man diesen Flugzeugtyp über lange Zeit zur Pilotenausbildung genutzt.
Besatzung: Ausbilder und Flugschüler
Länge: 8,80 m
Flügelspannweite: 12,80 m
Höhe: 3,60 m
Antrieb: 1 x Pratt & Whitney 9 Zylinder Sternmotor mit 2-Blatt Verstellpropeller (Typ R-1340-AN-1 Wasp)
Leistung: 600 PS
Reisegeschwindigkeit: 273 km/h
Reichweite: 1.206 km
Dienstgipfelhöhe: 6.536 m
Leergewicht: 1.890 kg
Fluggewicht: 2.400 kg
So weit die technischen Daten. Habe allerdings nicht aufklären können, wie das Flugzeug schließlich hier in Wuppertal gelandet ist.
Handstand bei Regen am Kasinokreisel; Durchsicht und Ansicht bei Camillo & Peppone am Laurentiusplatz; eisern durchhaltender Zeichenkollege und eherner Löwe auf dem Willy-Brandt-Platz hinterm Rathaus. – Sonntagnachmittag in Wuppertal.
Mein kompaktes Wasserfarbensortiment habe ich zusammen mit einem wassergefüllten Pinsel immer dabei. Es handelt sich um ein ehemaliges Lesebrillenetui aus dünnem Alublech, dessen Innenseiten ich weiß lackiert habe. Acht halbe Näpfchen sind mit Fixogum eingeklebt. Mit dem rückseitig angebrachten Clip kann ich das Etui an mein Skizzenbuch klemmen oder wie einen etwas dickeren Stift in meine Jackentasche stecken.
Habe schon verschiedene Farbzusammenstellungen ausprobiert. Derzeit verwende ich folgende Farben: Magenta, Kadmiumrot hell, Reingelb, Heliogrün, Coelinblau und Mauve. Diese sechs Farbtöne kommen den sechs bunten Grundfarben relativ nahe. Daraus lassen sich die meisten anderen Buntarten ermischen, während die Grundfarben selbst von keinem anderen Farbton und keiner Farbmischung erreicht werden.
Die beiden zusätzlichen Blautöne nutze ich für Schattierungen: Das brillante Kobalttürkis ist eine reizvolle Akzentfarbe und Indigo finde ich lebendiger als neutrales Schwarz.
Gestern Abend am Botanischen Garten auf der Wuppertaler Hardt. Eine gemischte Yogagruppe hat sich zu Harmonieübungen auf dem Rasen zusammengefunden. Junge Paare tanzen fröhlich anachronistisch unter alten Bäumen zu amerikanischen Teenager-Hits der 5oer Jahre. Der Elisenturm von den letzten Sonnenstrahlen ziemlich barock inszeniert.
Mit dem Parallel Pen kann man so kontrastreich und klecksend zeichnen wie mit einer kratzig-elastischen Zeichenfeder aus Stahl. Und schnell. Wenn man will, geht es auch sehr fein und genau. Kommt nur auf den Winkel an, in dem die Feder angesetzt wird. Ein wirklich außergewöhnliches Instrument, mit dem ich gerne weiter experimentiere. Unten eine Skizze mit meinem normalen Tintenroller.
Seit gestern probiere ich mit einem sehr schönen Zeichenwerkzeug herum. Eigentlich ist der PPP ein Kalligrafie-Füllfederhalter, lässt sich aber auch prima zum Skizzieren nutzen. Nach einem solchen dynamischen Werkzeug habe ich lange gesucht, weil mich flexibel variierbare Strichstärken und zufällig entstehende Werkspuren interessieren. Ich will unterwegs aber nicht immer Rohrfeder und Tintenfass mitnehmen, das ist mir einfach zu umständlich. Den PPP kann ich ohne großen Aufwand einstecken. Und das Linienpotenzial ist eindrucksvoll! Allerdings ist der mitgeführte Tintenvorrat sehr schnell aufgebraucht. Die passende Tinte in den Spezialpatronen ist außerdem leider nicht wasserfest. Deshalb nutze ich eine mit Bulletproof-Tinte wiederbefüllte aufgebrauchte Patrone, was bisher problemlos funktioniert.
Das Berliner Nofretete-Porträt ist selbst als Kopie im Gasometer Oberhausen (»Der schöne Schein«) noch schön, vielleicht gerade weil die perfekte Symmetrie ein bisschen gebrochen ist. Ein Auge und das Ohr auf der rechten Seite sind ja beschädigt. Trotzdem strahlt die Skulptur eine faszinierende Lebensnähe und Zeitlosigkeit aus. Habe heute nur kurz Zeit für eine flüchtige Skizze, während meine Lieben sich oben noch die Lichtinstallation von urbanscreen ansehen. Bereits um zehn vor sechs werde ich freundlich aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Muss unbedingt noch mal hinfahren.
Mit Graphit ins Skizzenbuch zu zeichnen ist keine wirklich gute Idee. Die Zeichnungen verschmieren leicht. Und nachfolgende Skizzen pausen auf den bereits gezeichneten Blättern durch. Bisher habe ich vor Ort behelfsweise immer Blankoseiten zwischengelegt. Aber diese Zettelwirtschaft ist auf Dauer ziemlich störend und umständlich. Werde deshalb mit Graphit künftig auf einen Spiralblock ausweichen. Nicht ganz nach meinem Geschmack, aber viel schneller und praktischer.
Mal abgesehen vom verfrühten Datum: Das Farbklima meines heutigen Selbstporträts kann meine Lieben nicht wirklich überzeugen. Vielleicht wegen einer gewissen Affinität zu Dr. Bruce Banner (den Nicht-Comic-Enthusiasten unter uns besser bekannt als Hulk), dessen Chloroplasten-Stoffwechsel ihm gelegentlich die berüchtigte grüne Hautfarbe verschafft. Daher hier ausnahmsweise mal eine digitale Modifikation der Skizze, die prompt auf mehr Zustimmung stößt. Wer will, kann sich auch das Original ansehen, das es nicht geschafft hat. Gute Entscheidung?
Wegen meiner peinlichen Lücke bin ich heute Morgen beim Zahnarzt in der Hoffnung, dass der das ohne großen Aufwand irgendwie reparieren kann. »Muss wohl eine Brücke hin«, meint er nur dazu. Anfang der Woche soll aber erst mal die Wurzel ausgegraben werden. Dann muss die Fehlstelle drei bis vier Monate verheilen. Werde also eine Zeitlang ganz schön alt aussehen mit diesem schwarzen Loch am Rand der Milchstraße. Ach, was soll’s – einfach Mut zur Lücke zeigen.
Ohne Schneckenhaus.
Die Hände meiner Frau beim Zwischenstopp an der Autobahn Richtung Stuttgart. Beim Skizzieren sprechen mich Plastizität und kontrastreiches Helldunkel oft am stärksten an. Aber wie kriege ich eine schnelle und differenzierte Umsetzung in Tonwerte hin und behalte dabei den allerersten Eindruck bis zum Schluss im Blick, anstatt mich beim Zeichnen zu verzetteln? Am schnellsten geht es mit einer klaren Linie, die alle Formen möglichst direkt in einem Zug festhält. Manchmal läuft es gut und die Skizze überzeugt auf Anhieb. Wenn nicht, fange ich meist an zu schraffieren und kann dann manchmal kein Ende finden. Brauche dann ein geduldiges Modell.
Die neuen »Kranhäuser« im Rheinauhafen hinter der Severinsbrücke habe ich bisher noch nicht bewusst wahrgenommen. Dabei stehen sie wohl schon seit 2010, wie ich inzwischen nachgelesen habe. Das vorderste ist ein Appartementhaus mit mehr als 100 exklusiven Wohneinheiten auf insgesamt 15.000 qm. Die beiden anderen fungieren ausschließlich als Bürofläche. Das Kranhaus-Ensemble ist ein Kontrastprogramm zum nicht leicht zu beeindruckenden Dom auf der rechten Seite hinter der Deutzer Brücke. Bemerkenswert, dass die zeitgenössische Hochhausarchitektur auf halber Höhe in die Horizontale abknickt, während die gotische Kathedralen-Architektur ungebrochen in die Vertikale strebt. Beides offensichtliche Zeichen ihrer Zeit.
Diese Doppelseiten sind nebenbei auch mal ein kleiner Test, wie das Alpha-Skizzenbuch mit großflächigen Wassermengen und mehreren Lasurschichten klarkommt. Das Papier wellt sich zwar deutlich, trocknet aber – auch dank der guten Fadenheftung – insgesamt formstabil auf. Bei der heutigen Photoshopmontage habe ich gemerkt, dass die zweite Doppelseite nicht nahtlos an Severinsbrückenende und Lastkahnbug anschließt. Das liegt aber nicht an der Papierqualität sondern an der mangelnden Aufmerksamkeit des Zeichners in Bezug auf die Panoramaansicht am frühen Abend.
Wegen mittagszeitlich-grummelnder Geräusche aus der Magengegend suchen wir heute in Oberhausen nach einem angemessenen Vorprogramm zum geplanten Museumsbesuch. Für Nichteingeweihte aber gar nicht so leicht, sonntags im Ruhrgebiet ein geöffnetes Restaurant zu finden. Selbst im Stadtzentrum haben wir angesichts entvölkerter und endlos langer Straßenzüge voller gähnender Einöde kaum noch Hoffnung. Schließlich werden wird aber doch noch fündig: Am Ende der Oberhausener Straße gibt es bei »El Greco« ausgezeichnetes Essen und sehr gastfreundliche Bedienung. Dankeschön!
In der Küche lauert unser alter Tom gern auf einen leckeren Happen, wie heute Abend wieder. Wenn er so angespannt sitzt, hat er in letzter Zeit immer häufiger ein starkes Muskelzittern. Unsere Tierärztin beruhigte uns, ein solcher Tremor sei durchaus nicht ungewöhnlich bei älteren Parson Russell Terriern. Trotzdem ist es traurig, diesen an sich so quirligen Kerl ins Greisenalter kommen zu sehen.
Heute beginne ich ein neues Skizzenbuch von Stillman & Birn. Es ist wieder ein DIN A5-Hochformat, aber diesmal aus der Alpha-Serie. Im Vergleich zur Beta-Serie hat das Papier mit 150 g/qm ein deutlich geringeres Flächengewicht, ansonsten aber annähernd die gleichen herausragenden Eigenschaften: kalt gepresst, feinkörnig-raue Oberfläche, hohe Opazität, neutrale Papierweiße. Es scheint auch ausreichend formstabil zu sein, zumindest nach dem ersten positiven Eindruck. Bei der Beta-Serie sind Verwerfungen durch Wasserfarben kein Thema, allerdings sind deren Karton-Seiten (270 g/qm) eigentlich kaum noch zu blättern. Auch in dieser Hinsicht entspricht mein neues Exemplar dem, was ich mir unter einem handlichen Skizzenbuch vorstelle: das Papier nicht zu dünn, trotzdem liegt das aufgeschlagene Buch schön flach. Prima, wenn man wie ich meist über eine Doppelseite zeichnet. Und mit 124 Seiten hat es mehr als den doppelten Umfang im Vergleich zur Beta-Serie. Bin gespannt, wie es sich auf Dauer für mich bewährt.
Beim offiziellen Abschluss dieses anstrengenden Schuljahrs sitze ich in der zweiten Reihe direkt hinter den Achtklässlern: Rote Ohren signalisieren wohl die Vorfreude auf lange Ferien.
Kommt mir vor wie gestern: Vor 12 Jahren sitzt er voller Neugier und Tatendrang mit seiner Ersterschultagtüte im Arm auf der Eingangstreppe der Grundschule. Am vergangenen Samstag nimmt er ziemlich ernüchtert und sicherlich auch ein bisschen erleichtert in Anzug und Krawatte sein Abiturzeugnis entgegen. Heute ist unser Jüngster 19, die Welt steht ihm offen. Bin gespannt, was er draus machen wird. Jedenfalls sind wir erst mal schön zu siebt miteinander essen. Morgen sehen wir dann weiter.
Lehmbruck, Giacometti und Moore heute während der LK Exkursion auf der Lehmbruck- Museum-Baustelle in Duisburg.
Elf Schüler meines Kunst-LKs [klick], die 2012 ihr Abitur gemacht haben. Ich wollte eine schnelle Porträtskizze aller Schüler des Kurses haben. Alle auf gleicher Augenhöhe. Bin bisher nur nicht dazu gekommen, die zwei Jahre alten Skizzen zu posten. Nächste Woche Freitag ist wieder die Abiprüfung in Kunst. So viel zum Thema Schnelligkeit …
Maiblume. Maliescher. Buntblümlein. Magdelief. Augenblümchen. Rockerl. Müllenblume. Ringelrösslein. Geissemeieli. Brinkblome. Sommerröschen. […] Gänseblümchen.
Zu siebt feiern wir den Geburtstag meines zweitältesten Sohnes bei L’Osteria in Herne. Bei Hefeteigfladen mit mehr als 40 Zentimetern Durchmesser haben wir beide offenbar den gleichen Geschmack: Die Ruccola-Prosciutto-Pizza ist die beste.
Auf der Suche nach einem ähnlich kleinen Skizzenbuch wie gestern habe ich heute dieses fast verschollene Exemplar wiedergefunden. Nicht so schön strukturiertes Papier, für einen kurzen Blick in den Spiegel aber in Ordnung. In dem Skizzenbuch ist auch eine in diesem Blog bisher unveröffentlichte Skizze. Sofort ist die damalige Situation wieder voll da. Beim Zeichnen nimmt man wahrscheinlich die gesamte Atmosphäre einer Situation wesentlich umfassender auf als bei einem Foto.
Zur Ausstellungseröffnung habe ich heute nur den fetten Minenstift und ein sehr handliches, kauffrisches Skizzenbuch dabei. Ich konzentriere mich ausschließlich auf den Künstler und nutze dabei das schöne Gegenlicht. Nach einer halben Stunde sind sämtliche Seiten gefüllt. Oben die komplette Serie am Stück. Die Skizzen sind sehr klein, jede nur 9 x 14 cm. Vergrößert sehen sie durch den flüchtigen dynamischen Strich noch spannender aus, finde ich. Hier ein paar schöne:
Immer noch derselbe Strauß vom 11. April. Das damalige Tulpenfeuerwerk neigt sich jetzt allmählich dem Ende zu. Aber Duc van Tol sehen selbst in verwelktem Zustand einfach toll aus.
Paul ist heute zwei geworden. Als er über Weihnachten bei uns war, musste ich mit ihm immer wieder ein Bilderbuch angucken, in dem ein Eichhörnchen vorkommt. Das komische Wort hat ihn fasziniert und inzwischen kann er es in seiner unnachahmlichen Weise aussprechen. Klar, dass auf dem Geburtstagsbild auch ein paar »Eichhörn« gratulieren.
Farbenfrohe Ostern!
Chromgelbe Farbflächen dominieren momentan wieder energisch die Felder. Um dann vielleicht als übernächste Tankfüllung die Luft auf den Straßen zu verpesten.
Clara Paulina und Leni Emilia haben heute Nachmittag mit Fingerspitzengefühl beim Eiererscheinungsbildveredeln geholfen. Da könnten professionelle Ostereieranmaler ihre Buntstifte gleich wieder einpacken.
Zur Abwechslung statt mit dem iPad mal wieder mit den magischen Stiften gespielt. Das Zeichenpapier hat eigentlich eine viel zu grobe Körnung für ein so detailreiches Motiv. Aber gerade diesen Kontrast finde ich spannend. Auch die mehr oder weniger zufallsgesteuerte Handhabung der mehrfarbigen Buntstiftminen ist äußerst reizvoll. Immer wieder faszinierend, wie das Auge Fehlendes vervollständigen kann.
Ein Apfelbaum in unserem Garten explodiert gerade.
»Der schöne Schein« im Gasometer Oberhausen: Oben im haushohen Innengewölbe der großen alten Tonne beamt uns die Bremer Künstlergruppe urbanscreen mit ihrem multimedialen Licht- und Klangprojekt »320º Licht« in ein futuristisches Raumerlebnis. Auf den beiden Etagen darunter dagegen fast ausschließlich Vergangenheit. Mehr als 150 digitale Großprints und Gipsabgüsse von allseits bekannten Werken der Malerei und Bildhauerei aus 30.000 Jahren Kunst- und Kulturgeschichte. Fühlte mich dabei besonders von den schön ausgeleuchteten Plastiken angezogen. Überhaupt sollte man sich hier im Gasometer warm anziehen. Es zieht gewaltig und die gnadenlos kalten Eisenplanken lassen die Zehen in den Schuhen selbst bei frühlingshaften Außentemperaturen erstarren.
Freunde haben mir zum Geburtstag einen Gutschein für den Wuppertaler Zoo geschenkt. Heute komme ich endlich dazu, ihn einzulösen. Faultiere habe ich hier bisher noch nicht gesehen. Die beiden Exemplare sind erstaunlich rege und hangeln nicht nur an den Ästen, sondern auch äußerst geschickt ganz oben an den Eisenträgern unter dem Glasdach des früheren Elefantenhauses herum. Was ziemlich verstiegen aussieht und auch ein bisschen an den öffentlichen Nahverkehr unserer Stadt erinnert.
Unser alter Tom hat neben Umherspringen und Herumjagen mehr als die Hälfte seines Hundelebens irgendwo gemütlich zusammengerollt oder der Länge nach ausgestreckt mit vor sich Hinträumen und von unten nach oben Gucken verbracht. Habe ihn gelegentlich beneidet.
In der Skizzen-App Art Rage wurde offenbar der virtuelle Wasserfarben-Pinsel überarbeitet und kommt einem wirklichen Aquarellpinsel jetzt ein bisschen näher. Auch die Ebenen-Funktion ist praktisch. In meiner Skizze habe ich ausnahmsweise mal auf eine Fotovorlage zurückgegriffen: Herbert List porträtierte Giorgio Morandi 1953 in dessen Atelier in Bologna.
Morandi, der Meister des genauen Sehens und der stillen Zwischenräume, hätte vermutlich kein Interesse an Virtualität gehabt. In seiner Kunst benötigte er den realen Gegenstand zur Anschauung. Interessiert hat ihn die Wirklichkeit hinter den Dingen. Gestalterisch vollzog er dabei eine Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion:
»Für mich ist nichts abstrakt. Vielmehr glaube ich, dass es nichts Surrealeres, nichts Abstrakteres gibt als das Wirkliche.«
Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Stille. Nachtschwarze Küche. Spärlich beleuchteter Tisch. Tulpenfeuerwerk.
Frühlingshimmel über Düsseldorf-Reisholz und mir heute während der Hofaufsicht in der Mittagspause.
Wacom Bamboo Stylus, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Drei Flaschen konferierten heute morgen außerordentlich geleert auf dem Sideboard.
Sensu Brush, SketchTime App, iPad mini. Originalauflösung: 1600 x 1200 Pixel.
Beim Abendbrot so gerade eben noch das Restlicht und die schönen Schatten der alten Wasserkanne im Garten aufgeschnappt.
Wacom Bamboo Stylus und Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Wacom Bamboo Stylus, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Heute ist meine Tochter mit ihren Mädchen zu Besuch. Die Ältere der beiden hat wirklich eine nette Nase. Das Zeichnen ist mit der Procreate App wie immer ein Vergnügen. Man kann z.B. den Radierer so konfigurieren, dass er die gleichen Eigenschaften wie das benutzte Zeichenwerkzeug hat, nur eben als invertierte Linie. Die ist allerdings nicht weiß und beeinflusst somit die Transparenz der Zeichenebene nicht, was für’s Kolorieren Voraussetzung ist. Das Ergebnis wirkt dann zwar ein bisschen holzschnitthaft, was meiner Vorstellung aber entgegenkommt. So bleibt jedenfalls der Entstehungsprozess sichtbar. Hätte bloß gerne mehr Zeit zum intensiveren Ausprobieren.
Wacom Bamboo Stylus, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Der olle klassizistische Eisengusslöwe von 1833 auf dem Willy-Brandt-Platz hinterm Elberfelder Rathaus in Wuppertal. Merkwürdigerweise scheint dem Raubtier aber der Biss zu fehlen. Vielleicht turnen deswegen Kinder so gern auf ihm herum. Ein kleiner, Eis schleckender Junge jedenfalls kommt heute Nachmittag zu mir, guckt mir eine Weile zu, staunt mit offenem Mund und kann gar nicht fassen, dass es möglich ist, »so einen großen Löwen auf so ein kleines Tablet zu malen«. Ich raube ihm seine Illusion und verrate ihm, dass dieser Löwe nicht wirklich so großartig ist, wie er erscheint.
Wacom Bamboo Stylus, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Zum Schluss doch noch einträchtig nebeneinander auf einem blütenweißen Zellstoffküchentuch in der (ausgeliehenen) anatomischen Sammlung gelandet.
Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Eine andere Krähe hatte wohl ein stichhaltiges Alibi. Die Spanisch-Kollegin erzählte mir, ihre Freundin sei Jägerin und habe kürzlich diesen Krähenschädel zusammen mit dem Schädelrest eines Marders gefunden. Die beiden Tiere lagen dicht beieinander und haben sich wohl, wenn schon nicht die Augen ausgehackt, so doch möglicherweise gegenseitig totgerauft.
Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Das filigrane Stahldrahtgestell meiner neuen Brille kommt ohne Nasenpads aus. Geniale Idee. Nun ist aber auf den Stegdraht eine schlanke Silikonhülse aufgeschoben. Der Grund ist nicht erkennbar. Jedenfalls sorgt dieses Detail nach dem Prinzip der beweglichen Rolle dafür, dass mir das Gerät immer wieder stetig von der Nase gleitet. Einfach nur nervig. Gleitsicht scheint hier jemand kreativ interpretiert zu haben. Der unscheinbare aber folgenschwere Designfehler vergällt mir die Freude an der ansonsten schön puristischen Brille. Wirklich schade. Da ist dann wohl noch mal ein Besuch beim Optiker fällig, um diesen Aprilscherz aus der Welt zu schaffen.
Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Kurzbesuch meines Musikkollegen in der Kunst am Ende der Mittagspause.
Sensu Brush, Procreate App, iPad mini. Originalauflösung: 3508 x 2480 Pixel.
Habe seit ein paar Tagen meine neue Flair-Brille. Extra nach meinen Vorgaben angefertigte kreisrunde Gläser, filigrane kaum sichtbare Stahldrahtbügel, geknoteter Nylonfaden statt Schrauben. So weit, so gut. Optimierte Sehschärfe vom mittleren bis zum fernen Sehbereich: auch sehr gut. Gewöhnungsbedürftig finde ich allerdings die schmale Schärfezone im nahen Gleitsichtbereich. Das Erfassen von Details durch Hin- und Herbewegen des Kopfes ist nervig und anstrengend. Fühle mich wie ein Scanner. »Wirst dich noch dran gewöhnen«, meint meine Frau. Werden wir ja sehen.
Heute morgen im Skulpturenpark vor dem Lehmbruck Museum, anderthalb Stunden, bevor die Schüler meines LK zu unserer Giacometti-Exkursion eintrudeln. Ich denke ein bisschen über Henry Moores sehr interessantes Verständnis von Abstraktion und Gegenständlichkeit nach. Seine zweiteiligen zurückgelehnten Figurenkompositionen sah er wohl als eine Art Landschaft: Sobald die konvex gewölbten Körperpartien des Ober- und Unterkörpers voneinander getrennt seien, erwarte man keine realistische Figur mehr. Also könne man sie mit gutem Recht eine Landschaft nennen. Auch die schartige und felsenartige Rauheit der Oberflächen weist ja in diese Richtung. Diese merkwürdige Mischung aus abstrahierter und gegenständlicher Bildsprache ist in sich stimmig und konsequent. Denn obwohl Moore sich wohl am meisten für die menschliche Figur interessierte, schöpfte er sein gestalterisches Formenspektrum von Fundstücken aus der Natur, indem er sich von ausgewaschenen Brandungssteinen, Tierknochen, Pflanzen und anderen natürlich entstandenen Objekten inspirieren ließ. Zu diesem Thema gibt es ein aufschlussreiches Zitat von Moore:
»In einem gewissen Sinn ist alle Kunst abstrakt. Abstraktes oder Gegenständliches in einem Werk abzulehnen, hieße missverstehen, worum es in der Skulptur und der Kunst geht. Manche Künstler sind eher optisch eingestellt, finden mehr Gefallen an der Natur, wie sie sich ihnen darbietet, und machen daraus ein Kunstwerk. Andere schaffen mehr von innen heraus, aus ihrer geistigen Konzeption; das Malen oder Zeichnen kann ein von der Beziehung zur Außenwelt unabhängiger Vorgang sein. […] Ich sehe nicht ein, weshalb gegenständliche und abstrakte Kunst nicht gleichzeitig nebeneinander, sogar gleichzeitig bei einem und demselben Künstler bestehen sollten. Es ist nicht so, dass das eine richtig und das andere falsch wäre.«
Übrigens war Moore ein sehr guter Zeichner.
Vielleicht heute Abend etwa ziemlich genau gegen 19:31 Uhr in unserer Küche. Oder?
Immer wieder spannend, so eine Flamme.
Hatte Anfang März in Schwäbisch Gmünd gemeinsam mit sechs anderen RAD-Künstlern eine kleine aber schöne Ausstellung. Acht Porträtskizzen von mir waren dort zu sehen. Ist jetzt auch schon wieder mehr als drei Wochen her, seit ich das letzte Mal ins Skizzenbuch gezeichnet habe. Bin völlig rausgekommen.
Momentan habe ich in der Schule so viel um die Ohren, dass ich kaum zum Zeichnen komme. Heute nutze ich stattdessen die Gelegenheit, ein paar schnelle Acrylskizzen zu malen, während mein Q2-Kurs mit der aktuellen Malereiaufgabe beschäftigt ist. Mit breitem Pinsel und auf großem Papierformat lasse ich mich von Model-Fotos aus dem BFF-Jahrbuch zu eigenen Tronies inspirieren.
»Tronie« ist ein dem romanischen Sprachraum entlehnter niederländischer Ausdruck, der heute nur noch meist abwertend für ein unansehnliches Gesicht im Sinn von »Visage«, »Fratze« oder »Fresse« gebraucht wird. Im 17. Jahrhundert hatte der Begriff noch keinen negativen Klang. Vielmehr bezeichnete man damit allgemein Mimik und Gesichtsausdruck. In der niederländischen Kunst des Barock war die Tronie mit ihrer erfrischend veristischen Darstellung physiognomischer Besonderheiten von Gesichtern und ausdrucksstarker Mimik ein eigener Bildtypus. Solche Bilder wurden in virtuoser Technik vor dem lebenden (meist anonymen) Modell gezeichnet oder gemalt. Anders als beim Porträt geht es bei der Tronie nicht um die Darstellung individueller Persönlichkeit, sondern vielmehr um typisierte positive oder negative menschliche Eigenschaften und das damit verbundene breite Spektrum möglicher Affekte und Emotionen. Auch flüchtige Momenthaftigkeit spielt eine Rolle. Tronies wurden in den Niederlanden während des sogenannten Goldenen Zeitalters geradezu massenhaft produziert. Als eigenständige repräsentative Kunstwerke standen sie bei Sammlern hoch im Kurs, weil sie in ihrer lebensnahen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit viel Freiraum für subjektive Deutungen und Assoziationen boten. Hiermit konnte man als Besitzer seinen gehobenen Kunstgeschmack demonstrieren. Der Leidener Maler Jan Lievens gilt neben Rembrandt Harmensz. van Rijn als stilbildender Troniekünstler dieser Epoche.
Meine Frau und ich husten seit ein paar Tagen um die Wette. Trotzdem sind wir heute bei unserem Sohn und seiner Freundin zum Tee eingeladen. Nett und gemütlich.
Nachdem sich einige Familienmitglieder an den Feiertagen mit Erkältung und Husten herumschlagen mussten, fühlt sich heute beim Abendbrot auch meine Frau fiebrig und erschlagen.
Lichtscheid. Höchster Standort Wuppertals, 350 Meter über Normalnull. 6 Grad Celsius. Für meine Skizze lasse ich am Straßenrand ein paar Ampelphasen verstreichen. Mit seiner kümmerlichen Lichterkette auf der Dachantenne sieht der Wasserturm vor dem Abendhimmel wie ein überdimensionaler schiefer Kerzenleuchter aus.
Wünsche allen Besuchern meines Blogs ein inspiriertes neues Jahr mit guten Begegnungen und Erfahrungen. Und natürlich auch allen, die meine anhaltende Leidenschaft für den flüchtigen Augenblick und fürs freihändige Skizzieren teilen.
Heute morgen beim Frühstück mit unserem Silvesterbesuch.
Konnte gestern Abend keine Daten auf meinen Blog hochladen. Die Hotline des Providers gab mir die Auskunft, der Upload-Link sei gesperrt worden, weil der Server durch einen flächendeckenden Hackerangriff geschützt werden müsse. Das ist jetzt zum Glück wieder vorbei. Habe mir vor zwei Tagen zusätzlich auch einen Twitter-Account eingerichtet.
Der Florentiner Maler Giotto di Bondone und der Nürnberger Perfektionist Albrecht Dürer sollen in der Lage gewesen sein, freihändig einen tadellosen Kreis zu zeichnen. Hierzu gibt es die schöne Geschichte, wonach Papst Bonifatius VIII. den besten Künstler Italiens für die Fassadengestaltung der alten Petersbasilika in Rom suchte. Als sein Gesandter zu Meister Giotto kam, um sich von diesem eine Arbeitsprobe geben zu lassen, zeichnete der lediglich einen Kreis und gab ihn dem päpstlichen Boten mit. Er bekam den Auftrag für die Basilika. Der Humanist und Jurist Willibald Pirckheimer soll diese Begebenheit 200 Jahre später während einer geselligen Runde im Hause Dürer erzählt haben. Die meisten Anwesenden waren davon überzeugt, dass es unmöglich wäre, ohne Zuhilfenahme eines Zirkels einen perfekten Kreis zu zeichnen. Dürer dagegen stand auf und zeichnete aus freier Hand einen Kreis, setzte dann den Mittelpunkt hinein und forderte die gebildeten Herren auf, die Genauigkeit seiner Zeichnung mit einem Zirkel nachzuprüfen. Der Kreis stellte sich als makellos heraus.
Mein 20 Monate alter Enkel nennt sich selbst »Paui«. Er hat im vergangenen Vierteljahr einen gewaltigen Entwicklungsschub getan und spricht jetzt fast jedes Wort auf seine unnachahmlich eigene Weise nach. Ein wahrer Entdecker, der sich Schritt für Schritt mit einer wunderbaren Welt vertraut macht. Klar, dass er der Stolz seiner Eltern und für die ganze Familie eine große Freude ist. Aber zwischendurch muss auch ein solches quirliges Energiepaket mal neue Kräfte sammeln. Und offenbar kann ihn dabei in Mamas Armen nichts aus der Ruhe bringen. Mich hat heute Nachmittag sehr berührt, wie er so völlig entspannt und voller Vertrauen schlief.
Kleines Weihnachts-Stillleben mit spitzer Feder und nachtschwarzer Kreuzschraffur.
Zeichne jetzt seit ein paar Tagen in meinem Aquarell-Skizzenbuch von Stillman & Birn und bin inzwischen wirklich angetan von der ausgezeichneten Papierqualität. Auch wenn wie bei dieser Granatäpfel-Skizze mehrere Farbschichten und reichlich Wasser zusammenkommen, kriege ich ansprechende Ergebnisse hin. Die Farbe trocknet zügig und ohne Verwerfungen auf. Ich kann also sehr schnell zeichnen. Kommt alles meiner Arbeitsweise entgegen.
Vor ein paar Wochen hatte die Freundin meines Sohnes als erste mein kleines Äpfelrätsel gelöst. Heute konnte ich endlich die versprochene Porträtskizze von ihr zeichnen. Und dann musste sie leider auch gleich schon wieder los.
Heute Morgen beim Frühstück ein Engel neben mir. Über Weihnachten werden wir wieder ein volles Haus haben, mindestens 17 große und kleine Leute. Unsere beiden Töchter und ihre Männer bringen zusammen drei Kleinkinder mit. Unsere vier Söhne kommen mit ihren Freundinnen. Alle Paare kochen abwechselnd für die anderen. Spannend! Heute Nachmittag Hausputz. Dann der gute alte Weihnachtsbaum. Habe bisher immer erst am Heiligabend eine Tanne selber im Wald geschlagen. Aber letztes Jahr hatte ich zum ersten Mal in all den Jahren Probleme, noch einen Baum zu kriegen. Der alte Waldbauer ist gestorben und seine Frau inzwischen im Altersheim. Mittlerweile wird der Wald anderweitig genutzt. Diesmal kommt also unser Weihnachtsbaum von Ikea. Muss ihn gleich noch selber aufbauen :-)
Endlich ein Aquarell-Skizzenbuch im A5-Hochformat. Danach habe ich lange gesucht. Soweit ich weiß, ist die amerikanische Firma Stillman & Birn der einzige Hersteller, der so ein Skizzenbuch liefert. Man bekommt Aquarellbücher in A5-Größe sonst nur in querformatiger Ausrichtung. Für Landschaften nicht schlecht. Für meine Bedürfnisse aber etwas zu breit. Mein Scanner kann nämlich maximal DIN A4 Formate digitalisieren. Und dabei darf die aufgeschlagene Doppelseite nicht breiter als 30 cm sein. Ich habe einfach keine Lust, meine Skizzen beim Digitalisieren immer mit Photoshop aus zwei Einzelseiten zusammenzusetzen, was beim Landscape-Querformat aber unumgänglich ist. Mit dem Stillman & Birn-Sketchbook aus der »Beta«-Serie kann ich mir die Mühe sparen. Es hat eine handliche Größe von 14 x 21,6 cm und passt bequem in meine Tasche. Und 52 Seiten sind ein tragbarer Vorrat. Das Papier: kalt gepresst, fast weiß, feine Körnung, hohe Grammatur. Mal sehen, wie sich das gute Stück im Wasserfarbenalltag bewährt.
Kleines Stillleben mit Granatapfel, Kokosnuss und Kastanien und ein Überbleibsel aus der Biologiesammlung auf meinem Schreibtisch. Vorläufig festgehalten an diesem letzten Tag des Schuljahres. Aber jetzt erst mal Ferien.
Liegt nach der letzten Klausur dieses Jahres ziemlich erschöpft auf dem Pult rum. Der Allrounder unter meinen Stiften. Schwarz. Multifunktional. Und immer griffbereit. Aber jetzt ein bisschen aus dem Format gerutscht. Hat sich eine schöne Erholungspause redlich verdient. Sein roter Kollege wird in den Ferien hoffentlich nicht viel zu tun haben …
Soeben ging in der Schule wieder ein Radierungsprojekt meines Kunst-LKs zu Ende. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, noch schnell vor dem Wochenende meinen Blick in den Spiegel als Radierung festzuhalten. Gestern nach dem Unterricht druckte ich dann eine kleine Auflage von der Platte, die heute aus den Trockenfilzen kamen. Das Verfahren ist allerdings für eine spontane Stimmungsskizze ziemlich umständlich. Immerhin zeigt sich am Ende im Druck das durch die Spiegelvorlage seitenverkehrte Motiv von gewohnter Seite.
Habe mich jetzt endlich dazu durchgerungen, mir eine Gleitsichtbrille zu kaufen. Beim Optiker gibt es ein gutes Angebot. Meine Frau hat ihre neue Brille schon. Sie hat bei solchen Dingen einfach immer die Nase vorn. Das hat sich in unseren (seit vorgestern) 33 Ehejahren schon oft bewährt. Auch wenn ihre Nase heute in einer ziemlich dramatischen Farbe voran läuft.
Am Tag vor dem ersten Advent friere ich sehr – obschon selber nicht barfüßig – beim Zeichnen des Dürer-Ausstellungstransparents an der Frankfurter Holbeinsteg-Brücke. Der Vater Albrecht Dürers stammte aus Ungarn, wo er den Familiennamen Ajtòsi führte, was mit Türer (Türenmacher) übersetzt und später zu Dürer wurde.
Mit meinem Sohn treffe ich mich im Städel Museum, um mit ihm durch die Ausstellung zu gehen. Freue mich sehr über diese gemeinsame Zeit mit ihm.
»Ein Mobile – das ist ein kleines, örtlich begrenztes Fest, ein nur durch die Bewegung bestimmter Gegenstand, der ohne diese Bewegung nicht existiert, eine Blume, die verwelkt, sobald sie stillsteht, ein reines Spiel der Bewegung, so wie es ein reines Spiel des Lichts gibt. Gelegentlich zerstreut sich Calder damit, eine neue Gestalt nachzubilden; so hat er mir einen Paradiesvogel mit eisernen Flügeln geschenkt. Es braucht nur ein kleiner warmer Luftzug ihn zu streifen und aus dem Fenster zu entweichen, und schon belebt sich der Vogel klirrend, richtet sich auf, schlägt ein Rad, wiegt seinen federgeschmückten Kopf, wippt und schwankt, und plötzlich – als gehorchte er einem unsichtbaren Wink – dreht er sich langsam mit weit ausgebreiteten Schwingen um sich selbst.« (Jean Paul Sartre, Les mobiles de Calder, 1946)
War gar nicht so leicht, nach den Herbstferien wieder festen Boden unter die Füße zu kriegen. Bin wegen etlicher Klausurkorrekturen und anderer administrativer Quälereien seit fast drei Wochen nicht mehr zum Zeichnen gekommen. Schon am zweiten Schultag mussten die Quartalsnoten für die Q2 und eine Woche später die Noten für die restlichen Klassen und Kurse in den Schulcomputer eingetragen werden. Was für ein Aufwand! Schaffe es deshalb erst heute, meine Skizzen vom letzten Freitag zu posten. Mit einem meiner Kunst-LKs war ich im K20, wo die Kunstsammlung NRW momentan 70 Mobiles und Stabiles von Alexander Calder zeigt. Die meisten Objekte sind aus den 1930er Jahren. Einfachheit. Klarheit. Poesie. Zum Staunen! Die sehenswerte Ausstellung läuft noch bis zum 12. Januar.
Nach dem Museumsbesuch gemeinsames Mittagessen mit den Schülern bei Vapiano. Gehört für mich auch zu einem ausgewogenen Kunstgenuss …
Nachtrag zu Wien. Die besten Frankfurter (so heißen die Wiener Würstchen in Wien) gibt es am Würstelstand an der Straßenecke zwischen Staatsoper und Albertina. Besonders lecker in doppelter Ausführung als sogenannter Maxi-Hot Dog in einem Baguette-ähnlichen Brötchen mit Senf und Ketchup. Haben wir bereits auf der Rückreise bei einem Zwischenstopp im Ikea-Restaurant bei Walldorf traurigerweise sehr vermisst.
Durch Oberösterreichs Alpenvorland geht’s zurück nach Hause.
Von der Schnellstraße aus präsentieren sich ferne Bergrücken im entgegen kommenden Abendlicht als liegende Gesichtsprofile. Leider keine Zeit zum Anhalten. Muss das bei Gelegenheit wieder aufgreifen. Wir übernachten bei Freunden in der Gegend von Windischgarsten. Es ist schon spät, als wir dort endlich ankommen.
Am nächsten Morgen machen wir eine herrliche gemeinsame Spätherbst-Wanderung.
Und immer wieder bei schönstem Licht zu Fuß am Burgtheater vorbei.
… folgt der Prater.
Uns interessieren die Dinosaurier-Inszenierungen im Naturhistorischen Museum. Als architektonisches Pendant zum KHM beherbergt es ebenso unglaubliche Sammlungen der seltsamsten Merkwürdigkeiten aus Fauna, Botanik und Geologie: Von vollständigen Saurierskeletten (einschließlich überraschend lebensecht animiertem Gummidino) über Hunderte wunderschön präparierter riesengroßer, großer, kleiner und winziger Säugetiere, Vögel, Schlangen, Echsen, nahezu vollständige Farbspektren von exotischen Schmetterlingen und alle Arten von Insekten, außerdem Schädel- und Knochenfunde über die gesamte Menschheitsgeschichte hinweg bis hin zu einer Vielzahl noch nie gesehener Meteoriten und seltsamer Minerale. Was auch immer die Natur irgendwie zu bieten hatte oder vorweisen kann: alles ist hier mindestens einmal vorhanden und zu bestaunen. Atemberaubend! Man benötigt Tage, um diese Schätze wenigstens flüchtig gesehen zu haben. Und dies ist nur ein einzelnes Beispiel für den visuellen Überfluss dieser zugleich beschaulichen wie repräsentationssüchtigen Stadt.
Dieser Straßenzug mit der frühbarocken Dominikanerkirche St. Maria Rotunda erinnert ein bisschen an Rom. Ist auch kein Wunder: In der ehemaligen k. u. k. Donaumonarchie-Metropole scheint architekturmäßig fast das gesamte innere Stadtzentrum – soweit es sich nicht an gotischen Bauformen orientiert – von römischen oder florentinischen Vorbildern abgekupfert zu sein. Dabei passte das nicht gerade mediterrane Licht an unserem dritten Wien-Tag ganz gut zu eher nördlich der Alpen üblichen Standards. Den original gotischen Steffl mit seinem Strickpullovermuster auf dem Dach hüllte die Sonne dann aber am Abend doch noch in eine orangerote Wolldecke. Mittlerweile war es nämlich schon recht zugig und frisch geworden. Wien ist eben doch nicht Rom.
Die Gemäldegalerie im Wiener Kunsthistorischen Museum ist die Privatsammlung der Habsburger Monarchen. Hier findet man alle Renaissance- und Barockstars wieder. Ein kostbares Highlight wird in einem unscheinbaren Nebenraum präsentiert: Parmigianino spielt mit dem Thema Reflexion einschließlich Krümmungen und Verzerrungen, indem er sein Selbstbildnis auf eine Holzscheibe malt, die der Oberflächenwölbung des benutzten Konvexspiegels entspricht. Ob ihn die Lichtbrechungen der gläsernen Ausstellungsvitrine ebenfalls gereizt hätten?
Begonnen hatten wir an diesem Morgen mit Lucian Freuds teilweise üppigen Porträt-Akten im KHM. Mit Hauttönen hat der Meister wirklich nicht gespart. Am Abend dann in der Albertina ein expressiver Farbenrausch mit den Fauves. Habe bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal Plastiken von Matisse gesehen.
Kaffeehaus-Spiegelskizze. Innere Stadt. 1. Bezirk.
Hier nun meine Aufzeichnungen aus Wien. Man sollte in diese Stadt nicht mit dem Auto fahren. Es gibt keine freien Parkmöglichkeiten, wenn man mal von den überhöht teuren gebührenpflichtigen Kurzparkzonen und Tiefgaragen absieht. Unser betagtes Hotel im Gebäude der Nicaraguanischen Botschaft liegt in einer verkehrsberuhigten Straße nahe dem Burgtheater. Die empfohlene nächste P&R-Garage mit moderaten Tagesgebühren 20 Autominuten entfernt am Franzosengraben war leider komplett belegt. Nur im 11. Bezirk kann man sein Fahrzeug ganztägig abstellen. Sofern man dort eine freie Parklücke findet. Das U-Bahnnetz in Wien funktioniert dagegen ganz ausgezeichnet.
Beim Aquarellieren säubere ich meine Malpinsel mit Papiertaschentüchern. Hier drei davon aus Wien. Die Skizzen folgen, sobald ich sie nach meiner Rückkehr gescannt habe.
Hier ein vorläufiger Apfelgruß für die schnelle Gewinnerin des Äpfelrätsels. Morgen geht’s für ein paar Tage nach Wien.
Auf einem Frühstücksbrettchen liegen sechs Äpfel. Alle sechs Äpfel sollen unter sechs Personen verteilt werden. Wie ist es möglich, dass jeder einen Apfel bekommt und noch ein Apfel auf dem Frühstücksbrettchen bleibt? – Wer mir als erster die richtige Antwort schreibt, dem verehre ich eine Porträtskizze.
Gestern vor 22 Jahren: Auf der Entbindungsstation warten meine Frau und ich bereits seit Stunden auf die Geburt unseres fünften Kindes. Arzt und Hebamme sind inzwischen schon ungeduldig mit uns. Die Wehen haben längst eingesetzt, flachen dann aber immer wieder ab. Es will und will einfach nicht losgehen. Meine Frau und ich rätseln, woran es wohl liegen könnte. Plötzlich steht für uns eine erstaunliche Frage im Raum: Sind wir überhaupt bereit, dieses fünfte Kind vorbehaltlos anzunehmen? Uns war nicht wirklich klar, wie viel offenbar an dieser Zustimmung liegt. Beschämt sprechen wir diesem kleinen Menschen in Wartestellung zu, dass er uns herzlich willkommen ist. Nachdem grünes Licht gegeben ist, geht mit einem Mal alles unglaublich schnell. Die Geburtswehen setzen so plötzlich und heftig ein, dass meine Frau nur knapp den Entbindungsraum erreicht und der herbeigestürzte Arzt fast über seine OP-Schürze stolpert. Und schon springt unser kleiner Sohn buchstäblich in offene Arme hinein.
Ist lange her. Aber wir staunen noch heute darüber, dass es Zusammenhänge im Leben gibt, von denen wir keinen blassen Schimmer haben. Grund genug zum Feiern gestern Abend mit dreien unserer erwachsenen Söhne und ihrem Anhang.
Auf dem Marktplatz in Hilden ist es bei dem Herbstwind fast schon wieder zu kalt zum Zeichnen. Aber in der Olive gibt es heute wunderbaren frischen Zwiebelkuchen zum Aufwärmen.
Schon vor ein paar Tagen lagen bei Aldi Süd diese 0,4 mm feinen Farbstifte im Wühlkorb. Konnte sie heute mal ausprobieren. Im Kontrast zu schnellen Skizzen mit dem breiten Pentel Waterbrush und farbiger Zeichentusche sind sehr feine und detailliert schraffierte Farbskizzen interessant. Werde mir morgen selber einen Satz dieser farbigen Fineliner zulegen.
Lieblingsgesicht mit Morgenteetasse und nach Abendpizza bei Dino. Procreate verfügt jetzt über eine exportierbare Playback-Funktion: [klick].
14 geniale RAD-Designer beim Brunch mit kollegialem Austausch heute in Köln. et labora vielleicht im Februar bei der nächsten RAD-Tagung.
Picke mir heute Nachmittag mal ein paar Bilder dieser kleinen Abendbrot-Szene heraus, um sie auf dem iPad nachzuzeichnen. Die Einzelphasen importiere ich anschließend in iStopMotion und schon ist die Animation fertig. Der Clip öffnet nach Anklicken des Links in einem neuen Fenster (YouTube).
Reise abrupt beendet.
Mit Zugvogelgeschwindigkeit gegen
vorgespiegelten Himmel
aus Verbundsicherheitsglas
geknallt.
Hast dich täuschen lassen, kleine Singdrossel!
Besser das Original
nicht aus den Augen verlieren.
Schneider Liquid Longliner auf 80 g/qm Kopierpapier, A5.
Hatte heute bei der Aufsicht leider kein Skizzenbuch dabei. Nur ein paar kopierte Handouts. Für die kleine Aussicht-Skizze durchs Foyer auf den Schulhof genug.
Mein WordPress-Blog wurde in der vergangenen Woche aus heiterem Himmel und ungefragt auf die neueste US-amerikanische Version aktualisiert. Ärgerlicherweise sind dabei auch sämtliche individuellen PHP-Anpassungen überschrieben worden. Komme leider erst heute dazu, das Nötigste wiederherzustellen. Sehr ärgerlich.
In diesem Haus im Wuppertaler Stadtteil Vohwinkel wuchs ich bis etwa zum fünften Lebensjahr auf und entwickelte dort vermutlich eine Affinität zu hohen stuckverzierten Räumen und breiten weißen Flügeltüren mit Messinggriffen. Ich weiß noch, wie ich einmal meinen Kopf durch das gedrechselte Treppenhausgeländer geschoben hatte, weil mich der Blick nach unten interessierte. Irgendwie müssen meine Ohren den Rückzug verhindert haben, bis mein Vater mich schließlich aus der misslichen Lage befreite. Vom Erkerfenster der zweiten Etage aus konnte ich morgens die Kinder auf dem Schulhof der Grundschule an der gegenüberliegenden Straßenseite sehen, die es noch immer gibt. Als ich dort heute mit meinem Skizzenbuch saß, kam eine Frau auf mich zu und freute sich über mein offensichtliches Interesse an ihrem Haus, die Skizze und die alten Geschichten.
Pentel Brush Pen und Pentel Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 300 g/qm (boesner Aquarellblock, A4).
Letztes Jahr ist der Vohwinkeler Flohmarkt ausgefallen, weil den örtlichen Organisatoren das Versicherungsrisiko zu hoch war. Dieses Jahr kann er aber durch eine beherzte Bürgerinitiative wieder stattfinden. Immerhin ist der Trödel im Westen Wuppertals unter der Schwebebahn bereits seit mehr als 40 Jahren ein weit über die Stadtgrenzen hinaus berühmter Publikumsmagnet. Erst recht bei einem so herrlichen Herbstsonntag.
Heute möchte ich mal keinen Heftbund in der Mitte der Skizze sehen. Als Alternative zum sehr dünnen Papier meines Artbooks ist natürlich das kräftige Material des Spiralblocks für Aquarellfarben auch besser geeignet. Noch lieber wäre mir allerdings ein Aquarellblock mit Microperforation an der schmalen Seite, bei dem man das volle A4-Format nutzen und anschließend heraustrennen kann. So einen habe ich aber bisher noch nirgends gefunden.
Es ist Samstag Abend. Ich sitze hinter dem weitläufigen Garten meines Elternhauses, in dem nun andere leben. Mein Blick wandert über die Felder in Richtung Südwesten. Eine schöne Landschaft – als Junge war sie mir vertraut wie der beste Freund. Der Hohlweg hinter dem Gartenzaun ist über die Jahre undurchdringlich zugewachsen. Am Horizont, noch immer weit genug weg, macht sich inzwischen ein Industriegebiet breit. Aber alles andere – die Hügel, die Senken, das Licht: unverändert wie vor 45 Jahren. Nur die Zeit ist nicht stehengeblieben. Als ich zehn war, war mein Vater so alt wie ich jetzt.
Meine Frau bei der Präsentation der Diplomarbeit unserer Tochter. Die stellt heute im Essener Sanaa-Gebäude ihre Kommunikationsdesign-Abschlussarbeit vor: Porträtfoto-sequenzen in acht jeweils 140-seitigen Flip Books. Das schöne Projekt über nonverbale Kommunikation ist nicht nur eine souverän gemeisterte gestalterische Glanzleistung. So ganz nebenbei musste meine Tochter auch noch ihre beiden Kinder und ihren Mann einige arbeitsreiche Monate lang bei Laune halten. Alle sind froh, dass es nun endlich geschafft ist. Zur Feier des Tages gibt’s Eisflips als Belohnung.
Heute Nachmittag beim leckeren Arbeitsessen mit zwölf anderen kreativen Köpfen: Designer, Töpfer, Wortkünstler, Maler, Fotografen, Musiker, Kunstlehrer. Für das nächste Frühjahr planen wir eine gemeinsame Porträt-Ausstellung. Wieder mal etwas zu spät gekommen, schnappe ich jetzt erst mal ein paar Eindrücke auf. Bei einigen Skizzen kann man die Personen kaum wiedererkennen. Andere treffen ganz gut. Ab und zu kommt es eben auf Details an. Nicht nur zwischen den Ohren.
Fingerübung.
Auf dem Nachhauseweg sehe ich in Remscheid eine Skulpturengruppe in interessantem Licht. Die aus der schnellen Skizze hochvergrößerten Linien und Farbflächen entwickeln im Detail eine eigene Qualität, die man bei der Betrachtung von weitem so kaum bemerkt. So wie man Überraschendes an einem Menschen entdeckt, wenn man ihm näher kommt.
Endlich wieder richtig schönes Wetter hier in Wuppertal. Die Temperaturkurve steigt dabei parallel zur Farbtemperatur meiner Skizzen der letzten Tage an. Dagegen flacht die Motivationskurve meines Modells heute sichtlich ab.
Heute ist schon der 1. September. Die Sommerferien sind vorbei. Am Mittwoch beginnt wieder die Schule. Seit einiger Zeit sind meine Wasserpinsel mit verschiedenen farbigen Zeichentuschen gefüllt. Mal sehen, wie sich damit mein Lieblingsmotiv variieren lässt …
In Wuppertal kommen die Leute mit dem Regenschirm zur Welt. Für mich war er heute gelb.
Das Hochhaus der Wuppertaler Stadtsparkasse wurde 1973 am Islandufer gebaut, wo früher das Thalia, ein beliebtes Varieté-Theater stand. Hier wohnten bis Ende des 19. Jahrhunderts noch die kleinen Leute von Elberfeld in windschiefen Fachwerkhäuschen. Die haben damals wohl kaum daran gedacht, dass man Geld stapeln kann. Jedenfalls ist der 19-geschossige Sparkassenturm mit 75 Metern das höchste Gebäude Wuppertals.
Habe in den letzten Tagen wieder ein paar ältere Skizzenbücher hervorgeholt und auf der Menüleiste oben unter dem Stichwort Vorgeschichte einsortiert. Dort zeige ich einiges, was vor Beginn dieses Blogs entstanden ist. Viele dieser Zeichnungen sind kaum ausstellungsreif. Aber im Skizzenbuch geht es ja nicht immer nur um vorzeigbare Ergebnisse. Es kommt auch darauf an, dass man regelmäßig dran bleibt. Dabei entstehen durchaus überraschende Bilder. Nicht stapelweise. Aber die eine oder andere schöne Skizze schon.
Konnte in den letzten vier Tagen keine Skizzen mehr auf meinem Blog veröffentlichen und habe lange nach einem möglichen WordPress-Fehler gesucht. Heute Nachmittag wurde endlich klar, dass ganz einfach das Webspace-Limit für unsere Domains erreicht war. Zu viele Daten hochgeladen.
Dabei hatte ich mich bei den letzten iPad-Skizzen doch eigentlich auf das Nötigste konzentriert und alles Überflüssige möglichst weggelassen. Die App Zen Brush mit ihren äußerst reduzierten Gestaltungsmöglichkeiten ist hierfür das ideale Werkzeug. Dagegen wird wohl künftig eine andere Quelle eher wieder für größere Datenmengen sorgen: Die ausgezeichnete Illustrations-App Procreate der Firma Savage Interactive aus Hobart/ Australien bietet mit 300 dpi bei vollem A4-Format endlich eine angemessene Auflösung. Kommt also ganz drauf an, was man gerade braucht. Mehr oder weniger.
Unten ein Detail aus der Procreate-Skizze zur Veranschaulichung der Auflösung.
In Bonn gibt es das zoologische Museum Koenig. Kein verstaubtes Kuriositätenkabinett, sondern interessantes Sammlungs- und Forschungsinstitut. Trotzdem kurios, dass sich hier im September 1948 unter dem weitgespannten Glasdach der Ausstellungshalle der Parlamentarische Rat zu seiner Eröffnungssitzung traf, um anschließend nichts Geringeres als das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland zu erarbeiten. So kurz nach dem zweiten Weltkrieg bot das Gebäude den einzigen ausreichend großen und zugleich repräsentativen Versammlungsraum in Bonn. Heute kann man Hunderte ausgestopfter oder auf andere Art präparierter großer und großartiger Tiere aus aller Welt bestaunen – von der Elefantenspitzmaus bis zum Giraffenkoenig. Manche davon sind selten oder mittlerweile schon ausgestorben. Halten aber schön still beim Zeichnen.
Passt irgendwie zu meinem Alter und kam mir gestern als Pausenstopp unterwegs zurück nach Hause sehr gelegen: Bin sogar extra wegen dieser Windkraft-Schaufel und dem Monster-Tieflader noch mal wieder ein Stück Autobahn zurückgefahren. Sieht man ja nicht alle Tage aus der Nähe, so ein mehr als 55 Meter langes Propellerblatt. Sorgt wohl im Einsatz für ganz schön viel Schub.
Anspruchsvolle Fahrradtour mit meinem Sohn vorgestern in Hamburg: Fahrtwind und Sonne, Alstervillen, Alsterwasser und Riesenpizza, Hafen mit Schifferklavier, liebevolle Reliefs im alten Elbtunnel, Skyline mit Elbphilharmonie-Dauerbaustelle, Sandstrand am Stadtrand, Airbus und Containerkähne bei Finkenwerder, Rathaus-Glamour und als dramatischer Abschluss das Tango-Wasserlichterkonzert im Park Planten un Blomen. Nach dem Wetterbericht war zwar ab Mittag schon Regen angesagt. Zwischendurch zog sich der Himmel auch schon mal bedenklich zu. Aber zum Glück kam der Wolkenbruch erst gegen Mitternacht, kaum fünf Minuten nachdem wir wieder im Haus waren. Optimales Timing – und überraschendes Geschenk.
Schön Abendessen in Eppendorf.
Unterwegs zu meinem Sohn nach Hamburg. Verschnaufpause zwischen Lohne, Dinklage und Hunderten munter rotierender Windkrafträder. Schöner Anblick. Nach den ersten beiden dynamischen Autobahnstunden war mir allerdings ein etwas unbewegteres Windkraft-Motiv lieber: Hatte meinen Passat bisher sowieso noch nicht gezeichnet.
Vielleicht lässt mir das A5-Skizzenbuch nicht genug Spielraum. Brauche mehr Platz, um großzügiger und lockerer zu zeichnen. Probiere ein bisschen mit anderen Formaten rum. Eventuell liegt es auch an den schlechter werdenden Augen: Bin gestern 55 geworden. Kann man drehen und wenden wie man will.
Heute Nachmittag Thermometerhochstand hier in Halle. Also abtauchen zu einer Zeitreise ins Neolithikum. Ende der Eiszeit. Das fantastisch konzipierte Landesmuseum für Vorgeschichte ist allerdings nicht nur bei 40 Grad einen längeren Aufenthalt wert.
Besuch bei unserem ältesten Sohn in Halle an der Saale. Gestern Abend mit meiner Frau und den vier Jungs: leckeres italienisches Essen am großen Tisch unter schönen alten Platanen im La Fontana. Lufttemperatur um 21 Uhr: mediterrane 27 Grad. Anschließend genießen unsere Köpfe die Mitternachtluft über dem Bebel-Platz und unsere Füße die Kühle des gesponserten Springbrunnens.
Rodins introvertierte Frauen im Museum Folkwang. Kugelvase mit gelber Chrysanthemenblüte auf Glastisch. Orangeroter Streifen hinter einem im Halbschatten sitzenden Mann. Der aufschlussreiche Versuch, beim Porträtzeichnen nicht aufs Blatt zu gucken. Buntes Kissen auf Gartenstuhl neben schlafenden Hunden.
Während meine Schüler heute Nachmittag alleine durchs Museum schwärmten, hatte ich ein bisschen Ruhe zum Selbergucken. Wozu die Zeit leider nicht reichte, ist eine Skizze von Reiner Ruthenbecks Doppelleiter. Schade. Kann ich aber vielleicht in den Ferien noch nachholen.
Heute war ich wieder im K20, diesmal mit dem Q1-Leistungskurs. Morgen bin ich noch mal mit meinem Kurs der E-Phase dort. War eine ziemlich lange Durststrecke, bis ich endlich wieder zum Zeichnen gekommen bin. Alle Klausuren und Klassenarbeiten sind korrigiert, die Noten fürs zweite Halbjahr eingetragen. Habe in den letzten Tagen zwar viele schöne und erstaunliche Arbeitsergebnisse meiner Schüler gesehen. Aber es ist gar nicht so schlimm, dass jetzt allmählich die schulfreien Tage am Horizont auftauchen.
Eine Abweichungsprüfung ließ das Ganze zum Schluss noch mal spannend werden. Auch für mich. Aber heute beim Abiball konnten alle elf Künstler meines Leistungskurses ihre Reifezeugnisse entgegennehmen. Herzlichen Glückwunsch – nutzt Eure Gaben!
Arbeiten von 53 Künstlerinnen und Künstlern, die von 1945 bis heute an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert bzw. gelehrt haben, werden momentan im K20 am Grabbeplatz gezeigt. Die Ausstellung geht auf die Initiative von Tony Cragg zurück. Im direkten Vergleich werden die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Positionen noch mal ganz neu klar. Vor allem die Bandbreite der Arbeiten ist bemerkenswert. War heute Nachmittag gemeinsam mit einem befreundeten Kollegen zum Zeichnen dort. Schöner und anregender Abschluss der Unterrichtswoche!
… bis dahin sind es noch mehr als vier Wochen. Fühlt sich aber an, als wären wir schon mittendrin. Auf der Heimfahrt sind es heute 39 Grad im Auto. Bis zum Wochenende soll es laut Wetterbericht wieder etwas abkühlen.
Wie ich mich heute während des Telefonierens im iPad gespiegelt sah.
Welches ausgefuchste Sprachgenie erfindet guten Gewissens ein solches Wort?
Duftet an unserem Küchenfenster und fing heute früh meinen Blick. Mir gefällt die ausschnitthafte Komposition auf der Skizzenbuch-Doppelseite.
Probiere gerade mit der App Adobe Ideas herum. Damit können Skizzen zusätzlich zum komprimierten jpg-Format auch als Vektoren im pdf-Format ausgegeben werden. Vektorzeichnungen sind im Unterschied zu pixelbasierten Bildern auflösungsunabhängig skalierbar. Mit so angelegten Skizzen ist man an keine festgelegte Formatgröße gebunden und bleibt im Hinblick auf eine spätere Weiterverwendung flexibel. Mit ihren grafischen Funktionen wie Ebenen und gut durchdachten Zeichen- bzw. Farbwerkzeugen sowie dem minimalistischen Interface macht die App einen professionellen Eindruck. Bei der Feineinstellung der Stiftspitzen muss ich allerdings noch ein bisschen experimentieren. Nicht ganz einfach, weil die Zeichenfläche so gr0ß ist. Ein riesiger Spielraum!
Zen Brush: Asketische Tusche-App mit kalligraphischer Anmutung von Federstrich und Pinselduktus.
Wie ich mich heute Abend klausurkorrekturmüde im iPad gespiegelt sah.
Die Jungs hatten offensichtlich keinen blassen Schimmer, was für eine kleine Kostbarkeit da auf ihrem Flohmarkt-Tapeziertisch zwischen dem Nippeskram glänzte. So wechselte die schöne Delfter Vase am Samstag für eine bescheidene Münze die Besitzer. Und prangt hier stolz auf unserem Klavier.
38 Jahre alt geworden, ist unsere schöne Madagaskarpalme heute Morgen aber dahin.
»Bin doch kein Hammerhai!«, rümpft sie die merkwürdige Nase – und lächelt nachsichtig auf unnachahmlich liebenswerte Weise.
Expressive Ink Engine in Paper by Fiftythree: ultraschneller digitaler Tintenfüller.
Nicht traurig sein, alter Freund! Selbst wenn du über kein so wunderbar handliches »BonsaiPad« verfügst (wie du mein iPad mini bewundernd nennst) und dich stattdessen mit dem großformatigem 9,7 Zoll-Display des iPad 4 belasten musst: Schöne Skizzen kann man doch auch auf deinem »SequoiaPad« zeichnen (oder wie wollen wir es nennen?).
Das neue Skizzenbuch beginne ich mit Tony Craggs »I’m alive«. Die Plastik steht vis-à-vis dem Wuppertaler Opernhaus an der Friederich-Engels-Allee. Als meine Frau und ich heute Nachmittag dort vorbeikommen, zeigt sie sich in schönem Licht von ihrer besten Seite. Mit dem vier Tonnen schweren, aus Stahl gegossenen und verchromten Objekt hatte Cragg sich 2005 an der »Regionale« beteiligt und das Werk anschließend der Stadt als Dauerleihgabe überlassen. Gute Idee.
Sechs Tage mit dem Kunst-LK in der ewigen Stadt. Nette Gruppe. Faszinierendes Licht. Wunderbares Essen. Endlose Menschenschlangen. Herrliche Schätze. Und am Ende beim Eintreffen am Airport Fiumicino das Skizzenbuch voll.
Morgen früh fliege ich mit meinem Q1 LK für sechs Tage nach Rom. Habe leider bei der Reservierung der Galleria Borghese zu lange gezögert, um günstigere Tickets zu kriegen. Jetzt gibt es keine mehr. Oops!
Heute Abend gleich noch mal den Touchscreen blankpoliert und das iPad als Spiegel genutzt. Würde auch noch funktionieren, wenn der Akku irgendwann mal schlapp macht.
Wie ich mich heute am Ende des Unterrichtstages im iPad gespiegelt sah.
Meine Frau hat die Ruhe weg. Kann beim Telefonieren stundenlang zuhören, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Die Kinder und mittlerweile auch die Enkel wissen das zu schätzen. Ich selbst natürlich auch. Unser Tom dagegen ist heute ziemlich zappelig. Jedes Mal, wenn er sich in der Sonne ausstreckt und ich mit dem Zeichnen anfange, schreckt ihn ein Geräusch auf und ich muss mir irgendwie aus der Erinnerung weiterhelfen. Auf der rechten Skizze sieht er deshalb eher einem verunglückten Schaf ähnlich als einem alten Hund. Möchte bloß wissen, wie professionelle Reportagezeichner arbeiten, bei denen niemand stillhält.
Wie ich mich heute früh im iPad gespiegelt sah.
Heute Morgen war mein neuer Sensu Brush in der Post: Ein innovatives Eingabegerät mit feiner Pinselspitze speziell für berührungssensitive Screens. Laut Artist Hardware, dem amerikanischen Hersteller aus Illinois, ermöglicht der Sensu Brush realitätsnahes Malen auf dem iPad. Nach meinen ersten Versuchen kann ich das bestätigen. Die Pinselspitze ist elastisch, gibt aber nicht zu sehr nach und überträgt dadurch den Zeichenduktus ziemlich gut. In Deutschland ist der digitale Pinsel bisher nur schwer zu bekommen. Mein Wacom Bamboo ist wegen seiner kleinen Gummispitze aber auch gar nicht schlecht.
Heute Mittag meinen Sohn zum Bus nach Hamburg gebracht. 100 Schüler seiner Stufe besuchen den Kirchentag. Habe schon so oft meine Kinder auf die Reise geschickt. Und jedes Mal nimmt es mich etwas mit, auch jetzt wieder. Dabei wird er bald 18.
Auch ein kleiner Bleistift kann eine schöne Linie zeichnen.
Das müsste doch noch besser gehen.
Mein Enkelsohn ist inzwischen 70 cm groß. Für die kleine digitale Skizze zu seinem ersten Geburtstag am vergangenen Sonntag habe ich die gerade neu entdeckte App ArtRage verwendet. Sie kommt von der neuseeländischen Firma Ambient Design. Malerei ist zwar momentan nicht mein Thema. Aber mal sehen, vielleicht sind die Pinselwerkzeuge für schnelle Skizzen zu gebrauchen. Bin erstaunt über die Leistung dieser App. Zudem ist bei ArtRage die Bildqualität nicht an die relativ geringe Screenauflösung des iPad mini gekoppelt. Immerhin sind 2048 x 2048 Pixel möglich. Das entspricht bei 300 dpi einer Bildgröße von gut 17 x 17 cm. Zwar auch nicht gerade überwältigend, aber für mich vorerst in Ordnung.
Die Qualitäten von echtem Zeichenstift und Papier weiß ich wirklich zu schätzen. Mich reizt es trotzdem, der Faszination des Zeichnens auf dem iPad nachzugeben. Schon toll, wenn man mit den leistungsstarken Werkzeugen so unbekümmert und flexibel spielen kann und immer alles, was man zum Skizzieren braucht, in einem einzigen handlichen Gerät dabei hat. Diese Möglichkeit gibt mir für meine Freihandskizzen jedenfalls Schub.
Infoveranstaltung im Selbstlernzentrum zum bevorstehenden Praktikum. Fast die Hälfte des heutigen Kunstunterrichts ist dafür leider ausgefallen. Wie praktisch, dass ich mit meinen Skizzensachen überall und ständig im Praktikum sein kann. Hoffe, meine Eleven lassen sich dadurch anstiften zum eigenen unbekümmerten Zeichnen.
»Fineliner«. »Zeichenfeder mit Aquarellpinsel«. »Bleistift«. Auch wenn das hier nur schnelle Skizzen zum Ausprobieren sind, wirken die Werkzeuge wenig überzeugend. Und Paper scheint mir auch wegen der geringen Bildauflösung nur bedingt brauchbar für Skizzen auf meinem iPad zu sein. Außerdem fehlen eine Ebenenfunktion und ein Zoom. Aber die aufgeräumte und unkomplizierte Oberfläche von Paper gefällt mir gut. Und ähnlich wie SketchTime ist die App sehr schnell. Mal sehen, ob ich damit zurecht komme.
Bin über eine weitere App gestolpert: Paper von dem New Yorker Startup Fiftythree. Überraschend markante grafische Zeichenwerkzeuge. Intuitives Flipbook-Interface. Die leider nur geringe Bildauflösung geht auf den Screen meines iPad mini zurück.
Zwischen Bewerten von Arbeitsergebnissen, Ermitteln von Fehlzeiten und Ausrechnen von Quartalsnoten: schönes Sonnenlicht zum Zeichnen genutzt.
Mich interessiert Plastizität. Spannend, das Wechselspiel von Licht und Schatten! Finde dann zum Beispiel beim Schraffieren manchmal kein Ende. Frage mich später, warum ich nicht rechtzeitig mit der Skizze aufgehört habe. Leichter gesagt als getan: Der günstige Moment ist schnell verpasst. Es kann aber auch gut sein, einen Moment länger dran zu bleiben. Bei diesen Skizzen zum Beispiel geben gerade die hastig einmal mehr übermalten Graubereiche die Schattenflecken der flüchtigen Frühlingssonne lebendig wieder.
Mir gefällt an dieser Skizze die feine Unterschiedlichkeit des Ausdrucks. In dem einen Augenblick spiegelt sich der ganze Ernst der frühen Morgenstunde, in dem anderen erwacht ein Lächeln. Schön, dass es in einer schnellen Skizze ab und zu gelingt, solche Kleinigkeiten festzuhalten.
Lecker Pizza essen zu zweit. Manche Dinge im Leben werden wohl noch eine ganze Weile real bleiben. Auch eine weiche 6B-Graphitmine, ein echter Tuschepinsel und Farbpfützen auf wirklichem Zeichenpapier haben ihren Reiz, der auch durch perfekte virtuelle Simulationstechnik nicht ersetzt werden kann. Vielleicht sollte man nicht nur auf das Ergebnis gucken. Das Erlebnis des Zeichnens besitzt eine eigene Qualität.
Meine Armbanduhr ist zur Reparatur beim Uhrmacher. Darf daher mal wieder auf meine alte, gebrauchsspurige Taschenuhr zurückgreifen. Handliches Handwerk. Klein, aber gewichtig. Anschaulich. Präzise genug, aber nicht übertrieben genau. Zeitweise ungefähr. Auf ihre Art menschlich. Analog.
»Magic« sind die mehrfarbigen Buntstifte des tschechischen Herstellers, dessen Firmenname sich auf den berühmten Diamanten Koh-i-Noor bezieht, was im Persischen wohl »Lichtberg« bedeutet. Diese Stifte machen dem Firmennamen alle Ehre. Man bekommt sie in sechs Grundfarben, zu denen noch jeweils zwei weitere Buntfarben hinzugefügt werden. Das Ganze als geschmeidige Zeichenmine in einem extradicken Holzstift gefasst. Beim Skizzieren entstehen dann unterschiedlich farbige Linien.
Bisher verwende ich Marker nicht so gerne, weil ich kein ganzes Sortiment dicker Stifte mit mir herum schleppen möchte, um die gerade richtigen Farbtöne zur Hand zu haben. Mit SketchTime gibt es da wirklich keine Probleme. Macht Spaß, mit den neuen Möglichkeiten zu spielen. Merke aber allmählich, dass mir der Screen des iPad mini doch ein bisschen zu klein ist. Den alten Tom juckt das nicht. Der hat heute morgen ausnahmsweise geduldig stillgehalten und sich dabei die Frühlingssonne auf den Pelz brennen lassen. Die ist bisher ja noch nicht so schön in Erscheinung getreten wie heute. Ohne Papierstruktur gefallen mir die Skizzen übrigens besser.
Die Playback-Funktion in SketchTime hat etwas Magisches. Hansol Huh, bitte gib uns im nächsten Update die Exportmöglichkeit dazu :-)
Habe heute eine schöne Zeichenblock-App namens SketchTime entdeckt und gleich ausprobiert. Sie ist von dem koreanischen Zeichner und Programmierer Hansol Huh. Erster Eindruck: sehr aufgeräumt, ausreichende Features, intuitive Bedienung, keinerlei Schnickschnack und deshalb rasant schnell in der Handhabung. Auflösung (beinahe) akzeptabel. Was will man mehr zum digitalen Skizzieren unterwegs! Mit SketchTime hat mein Skizzenbuch jetzt ernsthafte Konkurrenz bekommen. Schade nur, dass sich die eindrucksvolle Playback-Funktion nicht exportieren lässt. Vorerst als Ersatz hier ein improvisiertes Quicktime-Movie.
Habe mir ein iPad mini und einen Wacom Bamboo Stylus zugelegt. Hier sind meine ersten damit gemachten Skizzen. Bin positiv überrascht, auch von dem Zeichenstift. Die weiche »Spitze« besitzt einen geringeren Konus als vergleichbare Geräte. Linien lassen sich also einigermaßen präzise dort setzen, wo man sie haben möchte. Klar, das begrenzte Format des kleinen iPad und die berührungssensible Screenoberfläche können es mit einem echten Skizzenbuch noch nicht wirklich aufnehmen. Aber es liegt schon nahe, auf einem solchen Allroundwerkzeug auch professionell zu zeichnen. Wenn es nur eine brauchbare App dafür gäbe. Erste Versuche habe ich mit Bamboo Paper gemacht. Diese App ist angeblich auf den Bamboo Stylus abgestimmt und lässt sich wirklich praxisnah nutzen. Nur finde ich die geringe finale Auflösung nicht überzeugend.
Gestern Abend waren alle meine vier Söhne mal wieder gemeinsam zum Essen zu Hause. Kommt ja nicht mehr sehr oft vor. Umso mehr habe ich es genossen.
Zum Umzug bringe ich Suppe und Brötchen vorbei und schleppe noch ein paar Sachen bis unters Dach. Heute habe ich Muskelkater.
Zwetschgenkuchen hat es gegeben. Und dann liegt da schließlich das leere Kuchentablett auf dem Küchentisch. Bietet sich als Skizzenfläche förmlich an. Bilderrahmen gleich inbegriffen. Mit einer intuitiven Geste schnell die letzten Krümel weggewischt – und schon kann es losgehen. Funktioniert besonders schön mit Papptabletts von Apfelkuchen. Aber fast ebenso gut auf Streuselkuchen-, Schokoschnitten-, Mürbeteigteilchen-Tabletts.
Das iPad wurde übrigens erst Anfang April 2010 in den USA eingeführt — sieben Monate nach! meiner oben abgebildeten Tablett-Skizze vom 29. August 2009.
Helfe meinem alten Schicksalsgenossen ein bisschen beim Packen für den großen Umzug: Bücher. Bücher. Bücher. Jede Menge Gläser, Geschirr, Töpfe, Besteck. Und am Ende beim letzten Rest Tageslicht rette ich Vater und Sohn ins Skizzenbuch. Sahen ziemlich geschafft aus, die beiden.
Synkope in der Nacht vom 2. auf den 3. März. Bisher hätte ich bei dem Wort eher an Musik gedacht. Jedenfalls bringt mich der herbeigerufene Notarzt gleich ins Krankenhaus. Ultraschall. Langzeit-EKG. Langzeit-Blutdruckmessung. Röntgen. Belastungs-EKG unter erschwerten Gleichgewichtsbedingungen. Ich werde buchstäblich auf den Kopf gestellt. Und bin per Kabelsalat immer mit dem EKG-Monitor verbunden. Vier lange Nächte und Tage. Sehr viel Zeit für mich, um aus dem Fenster und in den Spiegel zu gucken.
Heute habe ich meinen Schülern die Aufgabe gestellt, diesen auf dem Tisch stehenden und mit einem Tuch überdeckten Barhocker zu zeichnen. Es ging natürlich um den Faltenwurf. Ich finde es immer wieder spannend, wie differenziert man Tonwerte mit einer simplen Schraffur erzeugen kann. Musste es selbst wieder ausprobieren. Wie der dünne Leinenstoff die Tischkante so gerade eben noch durchscheinen lässt!
Tagungswochenende des Lehrerkollegiums in einer zum Hotel mit betont eigenwilligem Charakter umfunktionierten Fabrik. In dem klassizistischen Gebäudekomplex hat man früher erfolgreich Bandstahl produziert. Der denkmalgeschützte Bau gehörte damals der bekannten Industriellenfamilie Engels und wurde vor einigen Jahren unter Mitwirkung freischaffender Künstler der Wuppertaler Region umgebaut. Irgendwie ergab sich für mich in den labyrintisch verwinkelten und artifiziell überladenen Räumlichkeiten keine Perspektive für eine stimmige Architekturskizze. Vielleicht war ich auch nur zu müde.
Die gelben Gummistiefel unserer ältesten Enkelin wecken in mir längst vergessene Kindheitserinnerungen an die eigenen Pfützen- und Schlammschlachten.
Sehr kalt heute. Beim Zeichnen frieren mir fast die Finger und Zehen ab. Schweren Herzens verkaufe ich meinen T4, den ich 16 Jahre lang gefahren bin. Der Tacho zeigt jetzt knapp 350.000 km. Vor einer Woche habe ich unsere Großraum-Familienkutsche im Internet inseriert. Und heute Abend bereits kann ich dem glücklichen neuen Besitzer die Autoschlüssel in die Hand drücken. Uns hat der Bus in all den Jahren gute Dienste geleistet. Als achtköpfige Familie mit Sack und Pack, Zelt, Booten, Kaninchenstall und Hund zu verreisen kann anders ziemlich mühsam sein. Und dann die Umzüge unserer erwachsenen Kinder in die ersten eigenen vier Wände, die wir damit erfolgreich über die Bühne gebracht haben! Ein bisschen Wehmut ist heute also schon im Spiel. Als Familie haben wir ja in dieser Zeit sehr viel Unvergessliches miteinander erlebt. All das verbindet sich für mich natürlich mit diesem Gefährt. Aber was soll’s: Ist ja bloß ein Auto. Zum Schluss doch ein bisschen zu groß, um damit täglich zur Arbeit zu fahren.
Merkwürdige Formen und Farben – ein gefiedertes Tier. Paradiesvogelblume. Ernsthaft: Wer ist der Creative Director, der ein so verspieltes und inspirierendes Ding erschaffen hat? Beim Zeichnen bleibe ich jedenfalls weit hinter dieser Gestaltungskraft zurück, denn ich kriege nicht mal eine Abbildung davon so locker hin.
Wie ich mich heute Morgen im Spiegel der Gästetoilette sah.
In der Arena der Sporthochschule Köln warten bei eisiger Kälte Verwandte und Freunde von rund 700 jungen Sportlern gegen 18 Uhr auf das Ende der heutigen Eignungsprüfung. Einer unserer Söhne ist unter den Bewerbern und seit fünf Uhr auf den Beinen. Er hat vor Aufregung kaum geschlafen. Das Programm besteht aus 20 Einzeldisziplinen. Der Test findet wegen der hohen Bewerberzahlen an zwei Tagen statt. Know-how, Kondition und Durchhaltevermögen sind nötig, um die Prüfungen erfolgreich zu schaffen. Schon bei zwei Defiziten ist man raus. Mehr als 50% der Prüflinge sind letztes Jahr durchgefallen. Jonas kann es am Ende dieses anstrengenden Tages kaum fassen, dass er bestanden hat.
Vorgestern das erste Mal gekrabbelt: Die Abenteuer haben begonnen.
Zusammen mit einem Kollegen bin ich noch einmal im Museum Ludwig, bevor »A Bigger Picture« morgen zu Ende geht. Vermutlich hat David Hockney niemals in so kurzer Zeit so viele Landschaften gezeichnet und gemalt, wie in den zurückliegenden vier Jahren in East Yorkshire. Es fällt auf, dass fast jedes seiner Landschaftsbilder einen Weg oder mehrere verzweigte Wege zeigt. Im Grunde lässt David Hockney in seinen aktuellen Motiven vieles Bewährte der vergangenen Jahre hinter sich, indem er neue Zugänge sucht und erprobt. Dabei hat er überhaupt keine Berührungsängste – auch nicht vor digitalen Werkzeugen. Er spielt zum Beispiel auf dem iPhone mit Zeichen-Apps herum und kommt dabei mit der Unbekümmertheit eines Kindes zu erstaunlichen Ergebnissen. Richtungweisend :-)
Heute Abend sind die letzten Zeugniskonferenzen zu Ende gegangen. Damit ist es für das erste Halbjahr fast geschafft. Ich bin ziemlich erschöpft. Die letzten Wochen waren sehr anstrengend, bin kaum zum Zeichnen gekommen. Das gefühlt endlose Korrigieren von Klassenarbeiten und Klausuren, nervtötende Addieren von entschuldigten und nicht entschuldigten Fehlzeiten, Sichten und Bewerten von Arbeitsergebnissen, Ermitteln von Zeugnisnoten und Punkten und zum Schluss wieder stundenlange Konferieren wirkt sich demotivierend und lähmend auf mich aus. Als ob man durch diesen hauptsächlich bürokratischen Verwaltungsaufwand den Fähigkeiten und Eigenschaften von jungen Menschen auch nur annähernd gerecht werden könnte!
Draußen regnet es. Ich sitze einer Handvoll Schülern bei der Hausaufgabenbetreuung gegenüber. Beginne zu zeichnen. Meine Skizzen laviere ich. Mit wenigen Mitteln Tiefe. Auf diese Weise gegen den Wind zu kreuzen tut mir gut.
Kurzbesuch bei den Enkelmädchen. Ich bin mal wieder überrascht und völlig überwältigt. Schöne Erinnerungen kommen hoch an die turbulente Zeit, als unsere eigenen Kinder in diesem Alter waren. Heute habe ich nur mein A6-Notizbuch dabei. Das Format ist mir eigentlich zu klein zum Zeichnen. Passt aber irgendwie zum Motiv.
»Meine Bilder sind für die Ewigkeit. Das ist ein sehr hoher Anspruch. Nicht alle Bilder schaffen das. Aber darum geht’s mir.« – So Andreas Gursky zu seinen großformatigen Fotografien, die derzeit noch im Museum Kunstpalast in Düsseldorf ausgestellt sind. Gestern war ich mit meinem Leistungskurs der Q1 dort. Gursky wurde ja zusammen mit Caspar David Friedrich ab 2014 zum Kunst-Abithema in NRW auserkoren. Ich kann mir vorstellen, dass ihm das gar nicht so recht ist, weil sich bei ihm nicht nur Bezugspunkte zur Romantik erkennen lassen. Es gibt wohl ein paar Gemeinsamkeiten zwischen den beiden, wobei es schon ein bisschen merkwürdig ist, wenn man Parallelen vorwiegend im Bereich des bildkonstruierenden Verfahrens sucht. Es ist offensichtlich, dass beide auf ihre Weise die vorgefundene Wirklichkeit manipulieren. Bei Friedrich sind es vorbereitende Bleistiftskizzen von Bilddetails verschiedener Orte, die er später im Atelier zu seinen Kompositgemälden zusammenführt. Vergleichbare Eingriffe sind bei Gurskys jüngeren großflächigen Bildern ebenfalls vorhanden, seine Fotografien werden einem aufwändigen digitalen Nachbearbeitungsprozess unterzogen. Auf jeden Fall ein Grund, sich diese Bilder in Originalgröße aus der Nähe anzuschauen. Natürlich spielen Detailgenauigkeit und technische Perfektion bei beiden Künstlern eine wichtige Rolle. Ebenso die Spannung zwischen Dimension und Masse auf der einen Seite und der anonymisierenden Existenz des Menschen auf der anderen. Bei Gursky fällt besonders die Möglichkeit auf, seine Bilder auf zweifache Weise zu sehen. Zum einen als distanzierter »Überblick« auf den Makrokosmos des Allovers, des Gesamtmotivs aus größerer Entfernung. Zum anderen als »Nahblick« auf den Mikrokosmos eines unglaublichen Detailreichtums. Beide Aspekte zugleich in ein und demselben Bild. Bereits bei Friedrich ist eine Art Simultanität vorhanden, wenn er zum Beispiel mehrere Lebensaltersstufen in einem Gemälde darstellt. Gurskys Verwendung von Mehransichtigkeit bzw. Polyperspektive – zum Beispiel im Rennstreckenbild »Bahrein II« – erinnert an die Composite Polaroids von David Hockney, der sich damit seinerseits auf kubistische Konzepte bezieht, oder an dessen expressiv verwinkelte Landschaftmalerei der 1990er Jahre. In Gurskys spröder Bangkok-Serie klingt dagegen fast eine impressionistische Momenthaftigkeit an. Und bei »Rhein II« wird man unwillkürlich an den amerikanischen abstrakten Expressionismus erinnert. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Andreas Gursky eines der großen Drip-Paintings von Jackson Pollock in der Ausstellung präsentiert. Nicht zuletzt Gurskys Nüchternheit und emotionale Distanz finde ich erwähnenswert. Hier ist er von Friedrich vielleicht am weitesten entfernt. »Sehen ist für mich eine intelligente Form des Denkens«, meint er und spielt damit wohl auf den Tiefgang seiner Kunst an. Klingt aber irgendwie ein bisschen abgehoben.
Fußnote zu meiner Skizze: Andreas Gurskys Fotografie »Rhein II« von 1999 (gerahmt 207 x 385,5 x 6,2 cm) hat 2011 bei Christies einen stattlichen Auktionspreis von 4,3 Millionen Dollar erzielt. In der Ausstellung ist das Bild allerdings leider nur als kleinformatiger Print zu sehen. Habe mir deshalb die Freiheit genommen, die Wirklichkeit ein bisschen zu manipulieren und das kostbare Stück in der Größe mehr dem Verkaufswert anzupassen. Mit dem Pentel Brush Pen ist das immerhin schneller möglich als mit der Quantel Paintbox. Bin mir bei diesem Eingriff beinahe vorgekommen wie der Meister höchstpersönlich. Wenn auch nur für den Augenblick :-)
Habe diese transparente, von meiner Enkelin mit kleinen weißen Sternen bestempelte Papiertüte geschenkt bekommen. Mit einem Teelicht ist es eine schöne Tischleuchte. Dabei war sie bis heute Morgen noch mit leckeren :-) getrockneten Apfelringen gefüllt. Womit wird wohl das neue Jahr angefüllt sein?
Wie konnte ich selbst in diesem Alter bloß ohne Smartphone überleben?
Weihnachten einen Säugling im Haus zu haben ist etwas Besonderes. Unsere jüngste Enkelin ist inzwischen schon drei Wochen alt. Trotzdem ist sie noch fast so klein und zart wie ein neugeborenes Baby. Vor ungefähr 2013 Jahren war es wohl auch nicht viel anders. Wer wissen möchte, was Frieden und Geborgenheit sind, braucht nur ein schlafendes Kind zu betrachten. Merkwürdig, wie schnell wir aus dieser Zufriedenheit herauswachsen. Aber bleibt uns nicht die Sehnsucht danach ein Leben lang erhalten? Deshalb Weihnachten.
Schwarzer Fineliner auf 100 g/qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Wie vor genau einem Jahr: Die beiden suchen die Ideallinie für ihre schnellen Karts. Mir gefällt die klare Linie in der schnellen Skizze.
Plötzlich und unangekündigt steht er abends in der Tür: unser Sohn aus Australien.
Weihnachten haben wir stets das Haus voller Gäste. Kommt dann nicht so oft vor, dass meine Frau sich einen Augenblick der Entspannung gönnt.
Heute Nachmittag muss ich mich ein bisschen aus dem Gästegetümmel zurückziehen, weil mir mal wieder nichts einfällt, was ich zum Gespräch beitragen könnte. Löse stattdessen lieber Finelinerlinien mit Wasser auf und gucke zu, was passiert.
Wie ich mich heute Morgen im Spiegel sah.
Heute Nachmittag fahre ich mit dem Regionalzug nach Köln, um gemeinsam mit einem Kollegen in der Ausstellung „A Bigger Picture“ zu zeichnen. Hockney ist nicht nur ein begnadeter Maler, sondern vor allem auch ein unglaublich guter Zeichner. Dabei nutzt er buchstäblich querbeet jedes denkbare Zeichenwerkzeug. Und er ist fleißig: Unzählige Skizzenbücher sind voller alltäglicher Momentaufnahmen – Porträts, Landschaften, Stillleben, grafische Muster und Pflanzenstudien. Kompromisslos experimentierfreudig! Viele seiner Skizzenbücher werden in dieser Ausstellung präsentiert – die meisten auf digitalen Screens zum Blättern, einige auch im Original. Ich würde David Hockney gerne mal beim Zeichnen porträtieren.
Lamy Safari (mit Noodler’s Polar Black Tinte) auf 96 g/qm (Canson Artbook 180º, 14 x 21,6 cm).
So kurz vor den Winterferien noch zwei Klausuren, gestern mit dem LK Q1 und heute mit dem LK Q2. Die heutige praktische Klausur stelle ich mit digitalen und analogen Anteilen, wobei der Schwerpunkt auf Acrylmalerei liegt. Die Aufgaben sind anspruchsvoll. Aber nach der ersten Durchsicht finde ich die Ergebnisse ziemlich gut gelungen. Gegen Ende der Klausur während der schriftlichen Stellungnahme fange ich eine schnelle Skizze an. Ein Schüler ist bereits fertig und gerade gegangen, er ist auf dem Bild nicht mehr zu sehen. Mir gefällt die grafische Wirkung der Linien auch ohne weitere Farben. Für die Q2 ist das erste Halbjahr mit dieser Klausur schon zu Ende. Bereits Anfang Januar muss ich zwei Vorschläge für die praktische Abiklausur einreichen. Über Weihnachten werde ich also wieder mal einiges zu tun haben. Puh!
Auch ein Mittelerde-Fan. Er hatte den richtigen Riecher für mein Hobbiträtsel vom 15.12.
Zwei weitere Porträts meiner Schüler aus Kunst bzw. Medialer Gestaltung von heute. Schönes Skizzentraining zwischendurch. Gelingt nicht immer. Bringt mich aber immer weiter.
Es hat einen Rücken und kann nicht liegen. Es hat zwei Flügel und kann nicht fliegen. Es kann wohl laufen aber nicht gehn. Wer als Erster die Lösung schreibt, dem zeichne ich’s schön.
„Dann wollen wir doch mal sehen, welche schlechten Plätze noch frei sind“, unkt die Dame von der Reservierungshotline. Wir haben uns spontan entschlossen, in die nächste Abend-Vorstellung des neuen Jackson-Blockbusters zu gehen. „Noch zwei Plätze in der Mitte der ersten Reihe“, bedauert die Hotline. – „Okay, nehme ich.“ – „Aber bedenken Sie, dass der Film drei Stunden dauert“, versucht sie mich umzustimmen, „in der Loge gibt es außen noch zwei freie Plätze.“ – „Nein danke, wir sind lieber nah dran“. Weiterlesen
Nachdem ich meine 8er heute Morgen auf die Glühbirnen angesetzt habe, will ich nicht nur theoretisch erklären, wie es geht. Gemeinsam mit den Schülern zu zeichnen ist oft hilfreicher für sie, als bloß zuzugucken und Ratschläge zu geben. Auch für mich.
Düsseldorf. Im Kunstunterricht erweckten heute 23 skrupellose Siebtklässlerinnen und Siebtklässler ebenso viele Monsterköpfe aus Plastilin zum Leben. Wie aus zuverlässiger, jedoch nicht genannter Quelle gemeldet wurde, gelang ihnen dies mittels Knetanimation und unter ohrenbetäubender Verwendung der einschlägig bekannten Computersoftware iStopMotion. Über die Spätfolgen dieses ungeheuerlichen Vorgangs auf die seelische und körperliche Verfassung des Lehrers liegen zur Stunde noch keine Erkenntnisse vor.
Am Donnerstag um 05.42 Uhr ist die Familie unserer zweiten Tochter um ein kostbares Mitglied reicher geworden.
1980 habe ich mich noch über die riesige Brille meiner Frau lustig gemacht (wobei sie tatsächlich ein beeindruckendes Format hatte). Damals konnte ich mir nur schwer vorstellen, mal selbst eine Brille zu brauchen. Inzwischen muss ich das leider etwas anders sehen. 11.690 Tage sind eben eine lange Zeit, in der sich manches verändert hat. Aber zum Glück nicht das Wesentliche. Als wir vor 32 Jahren heirateten, war es draußen ähnlich kalt wie heute und in der Nacht zuvor war viel Neuschnee gefallen. Wir befürchteten schon, dass wegen der Straßenglätte die Hochzeitsgäste nicht kommen könnten. Doch rechtzeitig vor der Trauung setzte Tauwetter ein. Der Pfarrer sagte damals, unsere Liebe brächte selbst das dickste Eis zum Schmelzen. Wird wohl stimmen.
Einer meiner Schüler kommt heute kurz vor Ende der Frühstückspause zu mir und bittet mich um eine Skizze von sich. Das lasse ich mir doch nicht zweimal sagen.
Ein schneller Blick zum Postauto hinunter auf die Straße – zwischen zwei Fensterrahmen hindurch. Ein kurzes Gespräch mit einem zufällig getroffenen Freund – zwischen zwei beruflichen Routineterminen. Die Details sind das Leben.
Mit einem meiner Söhne bin ich wegen ein paar neuer Regale im blaugelben Möbelhaus. Natürlich müssen wir zu Mittag unbedingt Köttbullar bestellen. Beim Essen kann ich dann auch mein Canson Artbook 180º ausprobieren. Eigentlich brauche ich im Augenblick gar kein neues Skizzenbuch. Aber das Artbook wird momentan derart intensiv beworben, dass ich es doch mal für mich testen will. Das säurefreie Crobart-Papier ist mit 96 g/qm zwar sehr leichtgewichtig, aber von einer hervorragenden Qualität: Immerhin schlägt die Tinte meines Füllers nicht durch. Und trotz Tusche und Aquarellfarben wellt sich das Papier kaum. Als abends noch der ältere Bruder zu Besuch ist, ergibt sich die Gelegenheit für zwei weitere Skizzen im neuen Crobartbook. Die leicht raue Papieroberfläche ist auch für Bleistift gut geeignet. Bei Pinselzeichnungen wirkt sich die minimale Körnung ebenfalls sehr angenehm auf eine schnelle Linienführung aus. Ein Plus ist auch die ungewöhnliche Verarbeitung des Skizzenbuchs: Durch die koptische Bindung liegt es aufgeschlagen absolut plan, was beim Scannen nützlich ist. Also bisher insgesamt eine positive Bilanz.
Meine Frau hat dieses Jahr wieder eine kleine Bude auf dem Vohwinkeler Adventsmarkt. Am Abend sind trotz der starken Kälte viele nette Leute da. Über Nacht ist der erste Schnee gefallen. Und heute Nachmittag gab es Eisregen. Nicht besonders angenehm für die Geschäfte, aber ideale Bedingungen für meine bis um –22º Celsius kälteresistente Füllertinte :-)
Gestern Vormittag David Hockney im Museum Ludwig in Köln bewundert: A bigger Picture mit einem verminderten Kunst-LK. Für die restlichen acht nicht durch plötzliche Erkrankungen oder verpasste Bahnen verhinderten Schüler offenbar ein beeindruckendes Erlebnis. Sehr gefallen hat mir dabei, in viele über Bilder staunende Gesichter zu sehen. Hockney ist ein wahrer Meister! Er stellt immer wieder stimmige Querverbindungen zur Kunst früherer Epochen her und weist dabei zugleich vollkommen neue visuelle Wege. / Am Nachmittag das fantastische Licht des Südwesthausfensters von Gerhard Richter im Kölner Dom festgehalten. Perspektive ist etwas entgleist. Aber wenigstens die schöne Raum- und Lichtatmosphäre eingefangen. / Und schließlich auf dem Heimweg das Glück gehabt, von einem freundlichen Handwerker noch kurz vor Betriebsschluss die Winterreifen montiert zu bekommen. Er hat es exakt in der Zeit geschafft, die ich für die Skizze benötigte.
Alle Skizzen sind übrigens irrtümlich auf den 26.11. datiert. Erst am Abend fiel mir auf, dass gestern bereits der 27. war. Aus irgendeinem Grund scheine ich da einen Wechsel übersehen zu haben.
Pentel Brush Pen auf 250 g/qm (boesner A5 Aquarellbuch quer).
Die kurze Frühstückspause bietet optimale Bedingungen für mein Skizzentraining. Manchmal habe ich nur fünf Minuten Zeit. Da muss man schon einiges weglassen. Spannende Frage für beide Seiten, ob es am Ende trotzdem eine Wiedererkennbarkeit gibt. Falls nicht, beschweren sich die Kinder sofort. Da kennen die keine Gnade.
Momentan zeichne ich mit meinen 8er Schülern gehende Figuren. Jeder entwirft dazu eine eigene Zeichentrickfigur und erarbeitet anschließend manuell einen Zyklus von zwölf Bewegungsphasen. Ihre Zeichnungen animieren die Schüler mit iStopMotion, einer leistungsstarken und intuitiv zu bedienenden Software für Mac OS. Diese Unterrichtsreihe führe ich jetzt schon zum x-ten Mal durch. Jedes Mal finde ich es wieder spannend, wie die Schüler mit Phantasie, Augenmaß und Geduld überzeugende Bewegungssequenzen erschaffen. Die Begeisterung ist groß, wenn dann die Phasen unter der Trickfilmkamera zum Leben erwachen. Auch mich packt es heute wieder mal: Schnell sind zwölf Phasen skizziert und ein Marathon-Mann auf die Laufbahn geschickt. Allerdings reicht für die letzten vier Phasen die Zeichentinte des Brush Pen kaum noch aus, und natürlich habe ich keine Ersatzpatrone dabei. Aber mir gefällt der zügige, trockene Strich der Zeichnungen. Hier kann man den Läufer starten (QuickTime Movie).
Schönes Licht gestern während der Mittagspause: Da wird wohl noch mal ein bisschen Herbst nachgelegt. Kaum zu glauben, dass in sechs Wochen das Jahr zu Ende ist.
Tag der offenen Tür in unserer Schule. Einige meiner Oberstufen-Schüler sind für die Radierwerkstatt verantwortlich. So bleibt mir Zeit für ein paar schnelle Porträtskizzen. Normalerweise lege ich beim Scannen ein schwarzes Blatt unter die Seite. Das habe ich hier weggelassen. Schön ist, dass die darunterliegenden Skizzen durchscheinen.
Sakura Koi Waterbrush (gefüllt mit Noodler’s Lexington Grey) auf 21 x 29,7 cm (100 g/qm Daler Rowney A5 Sketchbook).
Gestern einen Augenblick nach der Frühstückspause.
Klausuren und Klassenarbeiten korrigiert, Quartalsnoten ermittelt, Kunstausstellung vorbereitet: viel zu tun in diesen Wochen. Für ein paar schnelle Skizzen zwischendurch ist trotzdem immer etwas Zeit.
Heute Mittag neben unserem Schulhof. Wie kahl die Zweige schon wieder sind! Offensichtlich macht sich auch das Jahr 2012 fertig für die große Pause. Dabei war es heute noch mal wieder richtig schön sonnig.
Zwei Topfdeckel, zwei Flaschen, zwei Teelichtgläser, zwei eigenwillige Leuchten, zwei Gewürzstreuer – und Wolf Erlbruchs Ziegentante leider ohne Partner: fünf Pärchen und ein Solo.
Was vom Schultag übrig blieb.
So ein nebliger und verregneter 1. November! Die Herbstfarben sind verschwunden. Irgendwie deprimierend.
»Bisher nicht. Aber halt einen Moment still, dann schon.«
Ein bisschen Spielerei mit den Farben, die gerade zur Hand waren.
Heute lasse ich meine alten Knochen im Krankenhaus röntgen und muss natürlich im Wartezimmer die Zeit totschlagen. Die Röntgenbilder meines Hüftgelenks sind irgendwie auch eine Art Selbstporträt.
Ich versuche meistens direkt ohne Vorzeichnung auszukommen, bei diesem Schuh ist es mal anders: Der Bleistift hilft bei der verkürzten Perspektive, die Räumlichkeit richtig zu erfassen. An einigen Stellen sieht man, dass die spezielle Füllertinte nicht vollkommen wasserfest zu sein scheint. Selbst ein paar Minuten nach dem Zeichnen verwischt sie beim Aquarellieren noch ein bisschen. Vielleicht liegt es daran, dass das Papier nicht genug Zellstoffanteile besitzt. Oder die Graphitlinie ist schuld.
… am Rand des Familientreffens.
Beim Skizzieren des Förderturms fängt es an zu regnen. Die Tropfen fallen auf die noch feuchte Aquarellfarbe. Ich finde, der dadurch entstandene Effekt unterstützt den Rost und das Morbide des Motivs.
Kolk & Co. am Lienhardplatz (oben), Irion & Bouden Haus am Laurentiusplatz (unten).
Vielleicht wäre Rodin nicht halb so gut gewesen, wenn ihm nicht Camille Claudel über den Weg gelaufen wäre.
Das Papier des einfachen Skizzenbuchs von boesner hat anscheinend einen hohen Zellstoffanteil: Die Polar Black Tinte verschmiert hier nicht. Das Volumen ist hoch, die Opazität ebenfalls. Den Papierton finde ich für farbig angelegte Skizzen allerdings nicht optimal.
Lamy Safari (mit Noodler’s Polar Black Tinte) und Pentel Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 100 g/qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Bei sehr schnellen Porträtskizzen ist diese Farbe wunderbar zum Schattieren geeignet: Horadam Nr. 509 von Schmincke.
Mein Hosentaschenwasserfarbenkasten enthält momentan sechs Horadam-Farbtöne von Schmincke (Zitronengelb, Purpur-Magenta, Coelinblauton, Phthaloblau, Phthalogrün und Indigo). Die Näpfchen habe ich mit Fixogum in das weiß gespritzte Blechetui eingeklebt. Ich verwende einen großen Pinsel von Pentel mit eingebautem Wassertank (Aquash Waterbrush).
Meine Zeichenstifte – alle wasserfest: Lamy Safari-Füller mit F-Feder (Tintenkonverter mit Noodler’s Polar Black). Außerdem benutze ich einen nachfüllbaren Pinselstift (Pentel Brush Pen) mit pigmentierer schwarzer Zeichentinte und einen mit Noodler’s Lexington Grey gefüllten kleinen Tankpinsel (Sakura Koi Waterbrush).
Das Daler Rowney Skizzenbuch enthält ziemlich alltagstaugliches Papier. Ist preiswert und man kann einfach drauflos zeichnen. Die Skizzen scheinen allerdings ein bisschen durch. Das Hochformat ist für mich optimal. Vor allem bei Porträts.
Lamy Safari (mit Noodler’s Polar Black Tinte) auf 21 x 29,7 cm (100 g/qm Daler Rowney A5 Sketchbook).
In der Bilderrahmenabteilung bei Ikea fällt mir eine Serie von sechs digital kolorierten Zeichnungen des britischen Künstlers James Hobbs auf, die mit wenigen fetten Markerlinien Stadtszenen in London zeigen. Ich nehme das Set und google später nach dem Zeichner. Dabei werde ich auf die internationale Bewegung der Urban Sketchers aufmerksam, die von dem in Montreal tätigen Journalisten und Reportagezeichner Gabriel Campanario ins Leben gerufen wurde. In seinem soeben erschienenen Buch »The Art of Urban Sketching« stellt er Zeichner aus aller Welt vor, die in ihren Skizzenbüchern alltägliche Erlebnisse unmittelbar an den Orten aufzeichnen, wo sie leben oder zu denen sie reisen. Das kommt mir alles sehr bekannt vor …
Sommernachmittag. Totale: Nichts rührt sich. Nur der Vorhang in der Dachgaube flattert ab und zu aus dem Fenster. Ein paar leise Gartengeräusche: Vogelzwitschern, eine Grille.
Schnitt zu Groß: Hände in ständiger Bewegung. Metallisches Klimpern und Klappern.
Pentel Brush Pen und Aquash Waterbrush mit Horadam Aquarellfarben auf 100 g/qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Das wunderschöne Licht und die Schatten haben es mir heute Morgen angetan.
Feine Tinte – „Made for the coldest North American and Scandinavian conditions“. Die Tinte bleibt selbst bei Temperaturen um –22 Grad Celsius flüssig.
Die von mir verwendeten wasserlöslichen Fineliner gibt es in vier Farben. Sie werden von den beiden Discounter-Brüdern unter der Handelsmarke „Liquid Longliner“ regelmäßig zum Schuljahrsbeginn verkauft. Hersteller ist offenbar die altbekannte Schneider Schreibgeräte GmbH. Für den Skizzenalltag und auch für den sonstigen Schreibgebrauch sind die Stifte prima geeignet. Die Kugelspitze erzeugt eine konstant feine Linie. Ich verwende meistens Schwarz. Die Tinte lässt sich gut mit Wasser vermalen. Dabei entstehen schöne Farbnuancen.
Schwarzer Fineliner und Pentel Brush Pen auf 100 /qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Über die digitale Technik kann ich immer wieder nur staunen: Mein Sohn in Sydney und ich in Wuppertal. Und wir unterhalten uns fast so miteinander, als säßen wir uns wirklich gegenüber.
Wasserlöslicher Fineliner und Pentel Aquash Waterbrush auf 100 g/qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Mein Sohn in der Kasseler Karlsaue vor der Orangerie.
Wasserlöslicher Fineliner und Pentel Aquash Waterbrush auf 100 g/qm (Daler Rowney A5 Sketchbook).
Otto Weymann besitzt nach eigener Auskunft den ältesten zugelassenen Käfer. Wir treffen die beiden Oldtimer zufällig am Kulturbahnhof auf der Dokumenta.